Zum Abschluss einer eintägigen Geberkonferenz in Tokio zeigte sich Pakistans Außenminister Shah Mahmood Qureshi "mehr als zufrieden". In einer emotionalen Rede hatte Pakistans Präsident Asif Ali Zardari zuvor die Vertreter von 31 Ländern und 18 Organisationen um eine breite Unterstützung gebeten. "Ich fühle, dass Sie uns neue Hoffnung geben", sagte er.
Die zusätzlichen Hilfsgelder sollten in erster Linie den Armen helfen, die nach der Lebensmittel- und Ölkrise nun auch noch unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise besonders leiden müssten, sagte die Vizepräsidentin der Weltbank, Isabel Guerrero. Die zugesagten Gelder liegen um über eine Milliarde Dollar über dem, was erwartet worden war. Guerrero bezeichnete die mit Japan ausgerichtete Konferenz denn auch als einen "Erfolg". Im vergangenen Herbst war die Nuklearmacht Pakistan knapp am Staatsbankrott vorbeigeschrammt. Vermieden werden konnte dies nur, weil der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Kredit über 7,6 Milliarden Dollar gewährte.
Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul forderte Pakistan auf, den islamistischen Terrorismus stärker zu bekämpfen. Die Regierung in Islamabad dürfe sich nicht in politischen Machtkämpfen "verzetteln", sagte die SPD-Politikerin dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Sie forderte, vor allem den Hunderttausenden von Vertriebenen zu helfen, die aus den Grenzgebieten von Afghanistan und Pakistan auf der Flucht sind.
Das Grenzgebiet gilt weltweit als wichtigster Rückzugsort für islamistische Extremisten. "Die Stabilität der Grenzregion beider Länder ist der Schlüssel zum Erfolg", sagte der japanische Ministerpräsident Taro Aso. "Ohne die Stabilität Pakistans kann es kein stabiles Afghanistan geben, und umgekehrt", sagte Aso. Der pakistanische Präsident Zardari sagte zu, die Herausforderungen anzupacken. "Wenn wir verlieren, verliert die Welt", sagte Zardari.
Als Gastgeber der Konferenz sagte die japanische Regierung dem zweitgrößten islamischen Land der Welt über die nächsten zwei Jahre eine Milliarde Dollar zu. Hilfe in gleicher Höhe versprachen auch die USA. Auch der Iran bot Hilfe über 300 Millionen Dollar an. Weitere 700 Millionen Dollar kommen über die nächsten zwei Jahre von Saudi- Arabien. Die Europäische Union will Pakistan in den nächsten fünf Jahren mit 485 Millionen Euro bei der Stabilisierung der Wirtschaft und Bekämpfung des Terrorismus helfen. Die ländliche Entwicklung und die Erziehung stünden dabei weiter im Mittelpunkt, sagte EU- Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner.
Pakistan stehe vor "riesigen Herausforderungen", meinte sie. "Wir haben keine Chance, den internationalen Terrorismus und Extremismus auszurotten, wenn nicht alle Länder der Region Hand in Hand arbeiten". Zu der nötigen Kooperation gehöre auch der Handel, sagte die EU-Kommissarin. Pakistan gilt als einer der Schlüsselstaaten im Kampf gegen den Terrorismus. Im Grenzgebiet zu Afghanistan werden zahlreiche islamische Terroristen vermutet.