
Papandreou: Reparationen sind "offenes Thema"

Brüssel (dpa) - Deutschland und Griechenland sind sich in der Frage nach weiteren Entschädigungszahlungen für deutsche Gräueltaten im Zweiten Weltkrieg uneins. "Das ist ein offenes Thema", sagte Ministerpräsident Giorgos Papandreou am Donnerstag in Brüssel im Europaparlament.
"Aber es ist nicht ratsam, das jetzt auf den Tisch zu bringen." Das Thema würde die Debatte nur verwässern und das Signal aussenden, dass Griechenland nicht zu den nötigen Reform- und Sparschritten bereit sein könne. "Wir suchen keinen Sündenbock."
Die Bundesregierung hat die Vorwürfe bereits mehrfach zurückgewiesen. Berlin verweist dabei unter anderem auf das Londoner Schuldenabkommen von 1953 und die Zwei-plus-Vier-Verträge, mit denen alle Reparationsforderungen für erledigt erklärt worden seien.
Dennoch sind weitere Reparationen immer wieder Thema in Griechenland. Zuletzt hatte Vize-Regierungschef Theodoros Pangalos Deutschland vorgeworfen, im Zweiten Weltkrieg griechisches Gold gestohlen und damit die Wirtschaft ruiniert zu haben.
Der damalige Bundespräsident Johannes Rau hatte im Jahr 2000 eine symbolische Geste Deutschlands angeregt.
Die Diskussion ist geschlossen.