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Erika Steinbach: Pressestimmen zu Erika Steinbachs CDU-Austritt: "Eiskalte Abrechnung"

Erika Steinbach

Pressestimmen zu Erika Steinbachs CDU-Austritt: "Eiskalte Abrechnung"

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    Pressestimmen zu Erika Steinbach und ihrem Austritt aus der CDU.
    Pressestimmen zu Erika Steinbach und ihrem Austritt aus der CDU. Foto: Bernd von Jutrczenka/Archiv (dpa)

    Pressestimmen zu Erika Steinbach und ihrem Austritt aus der CDU: Die konservative Politikerin zog am Wochenende die Konsequenzen aus ihrer Unzufriedenheit mit Angela Merkels Flüchtlingspolitik - aber nicht im Stillen, sondern mit einer scharfen Attacke auf die Kanzleri. Ein Überblick über die Reaktionen.

    "Bereits vor fünf Monaten hatte Steinbach gesagt, dass sie nicht mehr für den Deutschen Bundestag kandidieren wird. Dass sie nun, wenige Monate vor ihrem selbst verkündeten Abschied aus der Bundespolitik, mit einem Paukenschlag und klaren Schuldzuweisungen an die Bundeskanzlerin der CDU öffentlichkeitswirksam den Rücken kehrt, kann nur als kalkulierte und eiskalte Abrechnung ausgelegt werden." Mannheimer Morgen

    "Weil Angela Merkel den Bürgern ihren (ja durchaus veränderten) Asylkurs und dessen Folgen bisher nie verständlich erklärt hat, deshalb ist Steinbach als Lautsprecherin der Wütenden und Konservativen gefährlich für die Kanzlerin." Nürnberger Nachrichten

    "Man muss aber kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass Steinbachs Abgang postfaktisch-populistisch zum konservativen Märtyrertum verklärt werden wird - und nicht zuletzt die AfD munitioniert, die sich schon um Steinbach als Mitglied bemüht und sich als Hort für enttäuschte Konservative inszeniert. Der Name Steinbach wird im Bundestagswahlkampf deshalb noch öfter zu hören sein -  nur nicht von der CDU." Stuttgarter Zeitung

    "So sehr Steinbach für viele ein rotes Tuch war, so stand sie doch für die ganz konservative Seite der Volkspartei, für die es in Merkels CDU kaum noch Platz gibt. Das müsste die Kanzlerin und auch jene, die jetzt alle Häme über die streitbare Steinbach ausleerten, nachdenklich stimmen. Die AfD schöpft auch aus dem Wählerpotenzial derer, die sich von der CDU Merkels nicht mehr ernst genommen fühlen." NZZ

    "Es ist fraglich, ob Steinbach, die trotz zweifelhafter Twitter-Botschaften immer noch großen Respekt bei vielen an der CDU-Basis genießt, sich einen persönlichen Gefallen tut, wenn sie sich am Ende ihrer Bundestagskarriere politisch isoliert, statt weiter in der Partei zu kämpfen. Frankfurter Neue Presse

    Erika Steinbach hat eine treue Fangemeinde, die sie auch in Zukunft bedienen wird

    "Aus dem Auge, aus dem Sinn - so wird es nicht funktionieren. Erika Steinbach hat eine treue Fangemeinde, die sie auch in Zukunft bedienen wird. Sie wird weiter ihre Giftpfeile gegen Angela Merkel abschießen. Sie wird gerngesehener Gast in den TV-Talkshows sein. Ohne CDU-Parteibuch muss sie gar keine Rücksicht mehr nehmen, könnte sie der Kanzlerin noch gefährlicher und zu einer echten Belastung im Wahlkampf werden. " Ludwigsburger Kreiszeitung

    "Für den Bruch mit ihrer Partei hat sich Erika  Steinbach ziemlich viel Zeit gelassen. Und den Mut der Verzweiflung  musste die 73-Jährige acht Monate vor dem regulären Ende ihrer  politischen Karriere auch nicht aufbringen. Während ihr Risiko bei  Null liegt, versucht sie nach Kräften, den Schaden für die CDU und  allen voran für Kanzlerin Angela Merkel persönlich zu maximieren. " Westfalen-Blatt

    "Steinbach gehört zu den Repräsentanten des rechten Flügels der CDU, dem die Felle davongeschwommen sind; aber das nicht erst seit Merkel: Seit dem Tod von Franz-Josef Strauß lahmt dieser Flügel schon. Auch deshalb konnte sich eine AfD etablieren. Diese, so rät Steinbach, sei eine Wahlalternative, obwohl ihr dabei nicht so ganz wohl sei. Eine solche Argumentation ist fadenscheinig." Emder Zeitung

    "Feige war sie nicht. Was Steinbach aber von einer großen Politikerin unterscheidet, ist der regelmäßig überschäumende Zorn, ja oft Hass in ihren Äußerungen. Die Unversöhnlichkeit, die sie in Teilen ihrer Arbeit als frühere Vertriebenen-Präsidentin leitete, ist auch nicht konservativ, sondern nur vorgestrig. Hier haben sich bessere Nachfolger gefunden, die zusammenführen, nicht spalten." Münchner Merkur

    "Tatsächlich dürften jene, die Steinbach für ihren Entschluss gratulieren, die CDU schon längst in Richtung AfD und noch weiter nach rechts verlassen haben." Main-Echo

    "Eigentlich ist Erika Steinbach eine Frau aus dem Kreis der verbitterten alten Wichtigtuer und Wichtigtuerinnen, die  mit ihrer Rückständigkeit keiner besonderen Befassung mehr bedürfte.  Seit Jahrzehnten nervt sie mit ihrer aufgesetzten Deutschtümelei, bei der man stets den Verdacht hat, dass der im Untergrund immer noch das Bild von einer Art deutschem Herrenmenschen zugrunde liegt. Nun tritt sie aus der CDU aus und wäre noch weniger einer Beschäftigung wert.  Allerdings kann man an ihr und ihrer AfD-Sympathie verdeutlichen, wie groß die Gefahr der wiedererwachten Rechtsextremen für Demokratie und Wohlstand in Deutschland ist." Neue Westfälische

    "Schon lange hat sich die frühere Chefin des  Vertriebenenbundes mental von der CDU verabschiedet. Überraschend ist eher, wie lange sie geblieben ist - in einer Partei, deren Chefin sie vorwarf, in der Flüchtlingspolitik "wie in einer Diktatur" zu  agieren." Mitteldeutsche Zeitung(bo)

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