Markus Söder hat es geschafft. Er hat bei seiner zweiten Wahl zum CSU-Vorsitzenden in diesem Jahr die psychologisch wichtige Marke von 90 Prozent genommen. Das bedeutet: Die Parteitagsdelegierten stützen den Kurs, den er nach dem nur mäßigen Ergebnis der Landtagswahl im vergangenen Jahr eingeleitet hat.
Söder erhält das Vertrauen der CSU - doch die Partei ist in der Krise
Für Söder ist das ein wohltuender Vertrauensbeweis, aber trotzdem nicht mehr als ein Etappensieg. Die Krise der Volksparteien ist auch eine Krise der CSU. In Umfragen hängt die Partei immer noch im 30-Prozent-Keller fest – und das in einem Land, in dem es nach wie vor eine klare strukturelle Mehrheit für eine konservativ-bürgerliche Politik gibt.
Auf längere Sicht wird die Partei mehr von ihrem neuen Hoffnungsträger fordern: Klare Verhältnisse in Berlin, schärfere Profilierung in derzeit brach liegenden Politikfeldern wie der Wirtschafts-, der Sozial- und der Außenpolitik sowie greifbare Fortschritte bei dem großen Ziel, einer Spaltung der Gesellschaft entgegen zu wirken.
Eines sollte Söder gerade am Tag des Erfolgs nicht vergessen: Er wurde so klar gewählt, weil er einen respektablen Start hingelegt hat. Aber auch, weil auf absehbare Zeit kein anderer da ist und der CSU Einigkeit über alles geht.
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