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Stiftung gehackt?: Bundesanwaltschaft ermittelt wohl gegen russische Hackergruppe

Stiftung gehackt?

Bundesanwaltschaft ermittelt wohl gegen russische Hackergruppe

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    Die deutsche Bundesregierung ist Opfer einer Cyberattacke geworden - auch die SWP, die Stiftung Wissenschaft und Politik?
    Die deutsche Bundesregierung ist Opfer einer Cyberattacke geworden - auch die SWP, die Stiftung Wissenschaft und Politik? Foto: Oliver Berg, dpa (Symbol)

    Nach einem mutmaßlichen Hackerangriff auf die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) ermittelt einem Bericht zufolge die Bundesanwaltschaft. Verdächtigt werde die russische Hackerkampagne "APT 28", berichtet der Spiegel  in seiner aktuellen Ausgabe. Demnach wird wegen des Verdachts auf geheimdienstliche Agententätigkeit ermittelt. Die Stiftung berät unter anderem Bundestag und Bundesregierung.   

    Bei dem Angriff auf die SWP geht es nach Informationen des "Spiegel" um eine E-Mail, die im Dezember 2016 im Namen einer damaligen SWP-Buchhalterin an andere Mitarbeiter verschickt wurde. In Anhang der Nachricht habe sich vermutlich ein Schadprogramm befunden, das das SWP-Netz infiltrieren sollte.  

    Das Magazin berichtete weiter, dass es bei der Stiftung auch 2013 und 2017 sicherheitsrelevante Vorfälle wie etwa den Befall von Schadprogrammen gegeben habe.  

    Russische Hacker? SWP sollte wohl ausspioniert werden

    Die Stiftung selbst hatte in der vergangenen Woche erklärt, die Berichte über einen "erfolgreichen" Hackerangriff seit Dezember 2016 seien "nach unserem Kenntnisstand nicht zutreffend". Sie sei allerdings mit den Sicherheitsbehörden im Austausch, weil es einen Versuch gegeben habe, die SWP mit Hilfe von Phishing-Mails auszuspionieren.  

    Stichwort: Hacker, Cracker, Hacktivisten

    Ursprünglich bezeichnete der Begriff "Hacker" einen Technik-Enthusiasten, der ein Gerät oder eine Software begreifen will und dabei neue, nicht selten ungewöhnliche Nutzungsmöglichkeiten erschließt.

    Im allgemeinen Sprachgebrauch werden darunter jedoch vor allem Kriminelle und Spione verstanden, die Sicherheitslücken ausnutzen, um in fremde Computer einzudringen, um diese lahmzulegen oder Informationen zu stehlen.

    In der Szene gibt es für die kriminellen Hacker einen eigenen Begriff: Cracker.

    Als Script-Kiddies bezeichnet man abfällig junge Hacker, die mit wenig eigenem Fachwissen Sicherheitslücken an fremden Systemen ausnutzen, um Schaden anzurichten - oder schlicht zu beweisen, wie gut sie sind.

    Eine weitere Untergattung des Hackers hat in den vergangenen Jahren immer wieder Schlagzeilen gemacht: Der Hacktivist, der seine Fachkenntnisse einsetzt, um für politische Ziele zu kämpfen.

    Die lose organisierte Gruppe Anonymous legte beispielsweise die Websites von Firmen lahm, die das Whistleblowing-Portal Wikileaks boykottiert hatten.

    Der Chaos Computer Club (CCC) betont, zur guten Seite zu gehören.

    Der Verein hat sich selbst eine Hackerethik gegeben. Und mit ihrer Expertise treiben die Computerexperten die politische Debatten zu Themen wie Vorratsdatenspeicherung oder Überwachungssoftware voran.

    Auch hinter der Cyberattacke auf deutsche Regierungsstellen vergangene Woche wurde die russische Hackergruppe vermutet, eine Bestätigung gibt es dafür aber nicht. "APT 28" nahm in den vergangenen Jahren immer wieder politische Einrichtungen in westlichen Ländern ins Visier. (AZ, AFP)

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