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Verlagsstreit: Streit um neues Sarrazin-Buch: Richter wirbt für Einigung

Verlagsstreit

Streit um neues Sarrazin-Buch: Richter wirbt für Einigung

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    Thilo Sarrazin hatte im August 2010 mit umstrittenen Thesen zur Einwanderung für große Entrüstung gesorgt. Jetzt streitet er vor Gericht über sein neues Buch.
    Thilo Sarrazin hatte im August 2010 mit umstrittenen Thesen zur Einwanderung für große Entrüstung gesorgt. Jetzt streitet er vor Gericht über sein neues Buch. Foto: Maurizio Gambarini, dpa

    Im Streit zwischen dem früheren Berliner Finanzsenator und Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin und dessen altem Verlag hat der Richter am Landgericht München I für eine gütliche Einigung geworben. 

    Sarrazin wirft dem Verlag Random House Rufschädigung vor, weil dieser sein neues Werk plötzlich nicht mehr habe veröffentlichen wollen. Dabei habe er inhaltlich geliefert, was der Verlag bestellt habe, sagte Sarrazin in der Verhandlung am Montag. 

    Die Gegenseite argumentiert, das Manuskript habe sich - wie jedes Werk des umstrittenen Autors - als sehr arbeitsintensiv erwiesen, weil etwa zahlreiche Fußnoten hätten geprüft werden müssen. In der damaligen Fassung sei es nicht publikationsfähig gewesen. Beide Seiten hatten die Zusammenarbeit schließlich beendet. Das Gericht will jetzt einen Vergleichsvorschlag erarbeiten.

    Neues Islam-Buch von Sarrazin erscheint Ende August

    Zur Debatte steht, was mit den Vorschusszahlungen passiert und ob die beiden Parteien eine gemeinsame Erklärung zum Ende der Zusammenarbeit abgeben. Sarrazin hatte das Buch seinem alten Verlag im Februar 2018 übergeben und pochte auf eine Veröffentlichung Ende August. Das Werk trägt den Titel "Feindliche Übernahme - wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht" und soll nun am 30. August im Finanzbuch Verlag (Münchner Verlagsgruppe) erscheinen.

    Der langjährige SPD-Politiker hatte mit seinem Bestseller "Deutschland schafft sich ab" und umstrittenen Thesen zur Einwanderung im August 2010 Entrüstungsstürme und Debatten über Islamkritik und Vererbung von Intelligenz ausgelöst. (dpa)

    Sprüche von Thilo Sarrazin

    "Jeder, der bei uns etwas kann und anstrebt, ist willkommen; der Rest sollte woanders hingehen."

    "Bayerische Schüler ohne Abschluss können mehr als unsere in Berlin mit Abschluss."

    "Es wird ja so getan, als ob der Senat die Kinder ins Konzentrationslager schicken wollte." (Debatte über Kita-Gebühren)

    "Die Beamten laufen bleich und übel riechend herum, weil die Arbeitsbelastung so hoch ist."

    "Tempelhof ist kein Filetstück. Und wenn, dann schauen da schon die Maden raus."

    "Wer als Hartz-IV-Empfänger genug Kraft für ein Ehrenamt findet, der sollte dann die Kraft darin legen, Arbeit zu finden".

    "Für fünf Euro würde ich jederzeit arbeiten gehen. Das wären 40 Euro pro Tag."

    "Der Schutt ist abgeräumt. Wir leben hier nicht mehr im Jahre 1945, sondern wir leben im Jahre 1947."

    "Eine große Zahl an Arabern und Türken (..) hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel."

    "Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert."

    "Die Türken erobern Deutschland genauso wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate."

    "Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht."

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