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Südsudan: 20 Menschen sterben bei Angriff auf UN-Stützpunkt

Südsudan

20 Menschen sterben bei Angriff auf UN-Stützpunkt

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    Der Südsudan versinkt in Gewalt. Experten zufolge sind bereits bis zu 10 000 Menschen umgekommen.
    Der Südsudan versinkt in Gewalt. Experten zufolge sind bereits bis zu 10 000 Menschen umgekommen. Foto: Phillip Dhil/Archiv (dpa)

    Mindestens 20 Tote und viele Verletzte - das ist die traurige Bilanz eines Angriffs auf einen UN-Stützpunkt im Südsudan.  Mindestens 70 weitere Menschen seien bei dem Angriff verletzt  worden, sagte Botschafterin Samantha Power am Donnerstagabend  (Ortszeit) in New York. In dem UN-Komplex in Bor haben fast 5000 Zivilisten Schutz vor der anhaltenden Gewalt in dem afrikanischen  Land gesucht.

    Angriff auf UN-Stützpunkt im Südsudan: 20 Tote

    Power verurteilte den "schamlosen, unmenschlichen Angriff auf  unbewaffnete Zivilisten". Es handele sich um eine "Beleidigung der  internationalen Gemeinschaft und eine Verletzung der  Grundprinzipien zum Schutz von Zivilisten". Die Attacke sei  "besonders ungeheuerlich", weil die schwer bewaffneten Angreifer  raketengetriebene Granaten eingesetzt hätten, um auf das Gelände  vorzudringen und die dort untergebrachten Flüchtlinge zu  beschießen. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen  werden.

    Erbittertes Feuergefecht am UN-Stützpunkt

    Die UNO hatte zuvor erklärt, bei der Attacke bewaffneter Männer  seien dutzende Zivilisten eines rivalisierenden Stammes sowie zwei  UN-Blauhelme verletzt worden. Soldaten der UN-Mission im Südsudan  UNMISS hätten zurückgeschossen  und sich ein erbittertes  Feuergefecht mit den Angreifern geliefert, bevor sich diese  zurückzogen. Die Angreifer hätten sich dem Lager zunächst "als  friedliche Demonstranten getarnt" genähert, bevor sie das Feuer  eröffneten.

    US-Botschafterin Power rief die Länder, die eine Verstärkung der  UNMISS-Truppen zugesagt hatten, zur raschen Entsendung zusätzlicher  Soldaten auf. Alle Beteiligten in dem Konflikt müssten ihre Waffen  niederlegen und Verhandlungen aufnehmen. Die Führer des Südsudan  forderte sie auf, "die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer  Mitbürger über ihre kurzsichtigen politischen und wirtschaftlichen  Interessen zu stellen". Ansonsten sei die Zukunft des Landes in  Gefahr.

    Im Dezember waren bei einem Angriff auf einen UN-Stützpunkt in  Akopo im umkämpften Staat Jonglei bereits elf Zivilisten und zwei  indische UN-Soldaten getötet worden.

    Im erst Mitte 2011 gegründeten Südsudan war im vergangenen Dezember  ein länger schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten Salva  Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar eskaliert.  Beide Politiker gehören rivalisierenden Ethnien an. Die Kämpfe  waren von Gräueltaten auf beiden Seiten geprägt, Schätzungen  zufolge wurden landesweit mehr als 10.000 Menschen getötet, rund  900.000 Zivilisten sind auf der Flucht.

    Nach den Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Südsudan droht  durch die Kämpfe im Südsudan einer Million Menschen eine  Hungersnot. Hunderttausende durch den Konflikt vertriebene Menschen  seien extrem unterernährt, vor allem Frauen und Kinder. afp/AZ

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