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Thüringen: Ex-Ministerpräsident Vogel befürwortet CDU-Zusammenarbeit mit Rot-Rot-Grün

Thüringen

Ex-Ministerpräsident Vogel befürwortet CDU-Zusammenarbeit mit Rot-Rot-Grün

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    Bernhard Vogel
    Bernhard Vogel Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Herr Vogel, wie stehen Sie als früherer Ministerpräsident Thüringens zu einer möglichen Kooperation von CDU und Linkspartei in einer Landesregierung?

    Vogel: Eine Koalition mit der Linkspartei scheidet nach meiner Überzeugung aus, die Partei der deutschen Einheit kann nicht mit den Erben der SED koalieren.

    Halten Sie bestimmte Formen der Zusammenarbeit zwischen CDU und Linkspartei für akzeptabel?

    Vogel: Nicht mit der Partei. Aber mit einem gewählten Ministerpräsidenten. Es darf in Thüringen nicht über Jahre zum politischen Stillstand kommen.

    Mit der Tolerierung einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung durch die CDU könnten Sie also leben?

    Vogel: Es sieht bedauerlicherweise so aus, dass diese Minderheitsregierung kommen wird. Und sie ist darauf angewiesen, dass Entscheidungen gefällt werden. Darüber sollte man sich durchaus unterhalten, um Schaden für das Land abzuwenden.

    Muss die Linke im Osten anders beurteilt werden als aus westdeutscher Perspektive?

    Vogel: Grundsätzlich nicht. Allerdings ist zu beachten, dass sie in Ostdeutschland doch über eine durchaus deutliche Zustimmung in der Wählerschaft verfügt. Im Westen dagegen spielt sie kaum eine Rolle.

    Wie bewerten Sie generell das Wirken Ihres Nachfolgers Bodo Ramelow?

    Vogel: Auch ich muss anerkennen, dass er als Gewinner aus den letzten Landtagswahlen hervorgegangen ist. Das ändert allerdings nichts daran, dass er für eine Partei steht, die nicht anerkennt, dass die DDR ein Unrechtsstaat war, und die in ihrem Programm eine sozialistische Gesellschaftsordnung anstrebt.

    Welchen Umgang empfehlen Sie Ihren Parteifreunden mit der AfD?

    Vogel: Eindeutig – mit ihr kommt keine Form der Zusammenarbeit infrage. Um die Wähler dieser Partei sollten sich allerdings alle demokratischen Parteien kümmern.

    Lesen Sie dazu auch: Kommt in Thüringen die "Projektregierung"?

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