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Trump-Sprecherin: Sanders hört auf – das waren ihre dreistesten Lügen

Trump-Sprecherin

Sanders hört auf – das waren ihre dreistesten Lügen

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    Sarah Huckabee Sanders, Donald Trumps Pressesprecherin, verlässt das Weiße Haus. Zeit, ihre Lügen noch einmal unter die Lupe zu nehmen.
    Sarah Huckabee Sanders, Donald Trumps Pressesprecherin, verlässt das Weiße Haus. Zeit, ihre Lügen noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Foto: Evan Vucci, AP/dpa

    Donald Trump nimmt es mit der Wahrheit bekanntlich nicht immer so genau. Insofern war Sarah Huckabee Sanders genau die Richtige für ihn. Seine Pressesprecherin hat das Geschäft mit Halbwahrheiten, „alternativen Fakten“ und dreisten Lügen ganz im Sinne ihres Chefs betrieben, der Journalisten bekanntlich für Feinde des Volkes hält. Wenn Sanders denn überhaupt mal mit den Medien kommunizierte, dann tat sie das entweder als Aussageverweigerungsbeauftragte oder ging gleich in die Gegenoffensive. Fragen, die ihr nicht in den Kram passten, ignorierte sie. Unliebsame Journalisten wurden pauschal als „Fake News Media“ abgekanzelt. Während andere Pressesprecher versuchen, jeden politischen Brandherd zu löschen, bevor er zum Großfeuer wird, goss Sanders zuverlässig Öl nach. Nach 22-monatiger Abwehrschlacht muss Trump nun ohne seine Lautsprecherin auskommen. Sanders will sich mehr um ihre Kinder kümmern. Was bleibt, ist ein Meer aus irren Behauptungen und glatten Lügen.

    1. "Gott wollte, dass Donald Trump Präsident wird" Fangen wir ganz oben an. Bei Gott. „Gott wollte, dass Donald Trump Präsident wird. Darum ist er im Amt“, erklärte Sanders einmal und damit war auch klar, dass jeder Angriff auf ihren Vorgesetzen automatisch unter den Tatbestand der Blasphemie fällt. Nicht nur in diesem Fall ist es schwierig, Sanders hieb- und stichfest zu überführen. Denn wer weiß schon, was Gott wirklich will?

    2. FBI-Leute unterstützen Comey-Rauswurf? Nein. Klarer liegen die Dinge hingegen im Fall des früheren FBI-Chefs James Comey. Als Trump ihn feuerte, lieferte Sanders die passende Geschichte dazu. „Zahllose“ FBI-Leute hätten im Gespräch mit dem Weißen Haus die Entscheidung des Präsidenten unterstützt, erzählte sie. Das Problem an der Geschichte: Sie war frei erfunden, wie Sanders später zugeben musste. Oder wie sie selbst sagte: Ihr sei in der Hitze des Augenblicks die Zunge ausgerutscht. Kann ja mal passieren. Was in Deutschland Karrieren beenden würde, ist in Trump-Land inzwischen Alltagsgeschäft.

    3. Manipuliertes Video von CNN-Journalist Viel Wirbel gab es auch um ein Video, das Sanders in sozialen Netzwerken verbreitet hatte, um zu belegen, dass derCNN-Journalist Jim Acosta eine Mitarbeiterin des Weißen Hauses recht rabiat daran zu hindern versuchte, ihm das Mikrofon wegzunehmen. Die Bilder waren offenbar manipuliert worden, um den Vorfall dramatischer aussehen zu lassen. Egal, dem unliebsamen Reporter wurde kurzerhand die Akkreditierung für das Weiße Haus entzogen.

    4. Falsche Zahlen im Vergleich mit Barack ObamaEine der Lieblingsdisziplinen des Trump-Teams sind Angriffe auf Barack Obama. Um die Genialität des aktuellen Präsidenten im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger zu belegen, kann man auch mal mit falschen Zahlen arbeiten. Hauptsache, es dient der eigenen Sache. Sanders behauptete zum Beispiel, in seinen ersten anderthalb Jahren als Präsident habe ihr Boss dreimal so viele Jobs für Afroamerikaner geschaffen, wie Obama in zwei kompletten Amtszeiten. Das Problem an den Zahlen: Sie stimmen nicht. Oder wie die Washington Postschrieb: Sie sind „in bizarrer Weise inkorrekt“. Das musste dann auch das Weiße Haus einräumen – das geschah natürlich mit weit weniger Brimborium als beim ursprünglichen Eigenlob.

    Sarah Sanders verlässt das Weiße Haus

    Sanders hat es in kurzer Zeit geschafft, berühmt und berüchtigt zu werden. So berüchtigt, dass sie sogar einmal wegen ihrer Lügen im Namen des Präsidenten aus einem Restaurant geworfen wurde. Nun zieht sie sich vorerst zurück. „Es war die Ehre meines Lebens“, twitterte sie zum Abschied. Und damit da auch ja keine Zweifel aufkommen: „Ich liebe den Präsidenten und meinen Job.“

    Dass Sanders auf Dauer in der politischen Versenkung verschwinden wird, ist kaum zu erwarten. Donald Trump sieht in ihr jedenfalls schon die nächste Gouverneurin ihres Heimatstaates Arkansas. Dieses Amt hatte schon ihr Vater inne. Die 36-Jährige selbst sagt zu solchen Ambitionen: „Ich habe vor langer Zeit gelernt, nie etwas auszuschließen.“  Wie man Wahlen gewinnt, dürfte sie sich bei ihrem Chef abgeschaut haben. Immer nach dem Motto: Der Zweck heiligt die Mittel und Unwahrheiten sind auch nichts Anderes als alternative Fakten.

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