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Der türkische Machthaber hat sich den Staat ohne Skrupel Untertan gemacht. Doch auch Recep Tayyip Erdogan kommt an einigen Tatsachen nicht vorbei.
Bis zu 10.000 Menschen haben am Montag Recep Tayyip Erdogan in seinem protzigen Palast gefeiert. Eine vielfache Zahl seiner Landsleute wurde seit dem gescheiterten Putschversuch verfolgt, verhaftet, entlassen, geächtet. Demokratische Standards und Rechte wurden Stück für Stück geschliffen.
Wirtschaftlich ist die Türkei von Europa abhängig
Ob Erdogan für rationale Argumente noch zugänglich ist, bleibt unsicher. Seine mit Nazi-Vergleichen gespickten Ausfälle gegenüber Deutschland und seine unberechenbare, aggressive Außenpolitik lassen daran zweifeln. Doch auch ein Machthaber, der sich ohne Skrupel den Staat Untertan gemacht hat, kommt an einigen Tatsachen nicht vorbei. Die Türkei ist wirtschaftlich von Europa abhängig. Mehr als zwei Drittel der dort aus dem Ausland getätigten direkten Investitionen kamen 2017 aus der EU, die wiederum der wichtigste Markt für Exporte aus der Türkei ist.
Der Präsident hat die Wahlen klar gewonnen, aber ein wirtschaftlicher Niedergang mit harten sozialen Einschnitten könnten dem Hitzkopf in Ankara gefährlich werden. Daran sollte der Westen Erdogan immer wieder erinnern – nicht nur, wenn er droht, die Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen.
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