Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

USA: US-Präsident Donald Trump erlebt chaotische Weihnachtszeit

USA

US-Präsident Donald Trump erlebt chaotische Weihnachtszeit

    • |
    Donald Trump am Santa-Telefon.
    Donald Trump am Santa-Telefon. Foto: Jacquelyn Martin/AP (dpa)

    Es wird einsam um Donald Trump. Nach dem Rücktritt von Jim Mattis quittierte auch der Sonderbeauftragte für den Kampf gegen den Islamischen Staat, Brett McGurk, aus Protest gegen den Rückzug der USA aus Syrien seinen Job. In den Augen des Präsidenten ist er deshalb nun „ein Wichtigtuer“. Wie Trump auch wenig Gutes über die zwei Stabschefs im Weißen Haus, seine Minister für das Äußere, die Justiz und Verteidigung, die beiden Nationalen Sicherheitsberater und all die anderen einstigen Mitarbeiter zu sagen hat, die er während der ersten beiden Amtsjahre verschlissen hat.

    Dass er mit seiner ultimativen Forderung von fünf Milliarden Dollar für die Mauer an der Südgrenze zu Mexiko nun einen großen Teil der Ministerien und Behörden zum Stillstand bringt, steht aus Sicht von Analysten wie ein Ausrufezeichen hinter turbulenten Tagen. „Es ist Krieg jeden Tag“, erlaubte Trump laut New York Times einem Mitarbeiter Einblick in seine Befindlichkeit.

    Die Entwicklungen in der Russland-Affäre treiben ihn um. Er findet kein Personal für die vakanten Schlüsselpositionen. Und statt der üblichen Rally zum Jahresschluss gehen die Aktienmärkte auf Sturzflug. Statt den Rat anderer zu suchen, kapselt sich der Präsident ab. Trump verbringt immer mehr „Exekutiv-Zeit“ alleine in seinen Privatquartieren. Wenn stimmt, was Insider berichten, verfolgt Trump dort wie ein Besessener Fox und andere Kabelsender.

    Angesichts der mageren Zustimmungsraten von 38 Prozent kämpft er noch verbissener, um seine Basis bei der Stange zu halten. Das erklärt seine abrupte Kehrtwende im Haushaltsstreit. Bis Mitte vergangener Woche hatten alle Zeichen auf einen Kompromiss hingedeutet. Der Präsident hatte den republikanischen Führern im Senat und Repräsentantenhaus signalisiert, er werde nicht auf die fünf Milliarden Dollar für seine Mauer an der Südgrenze insistieren. Dann explodierte sein Twitter-Feed mit Kritik rechter Talker wie Rush Limbaugh und Ann Coulter, die Trump davor warnten, mit der Mauer ein zentrales Wahlversprechen kampflos aufzugeben.

    Derart in die Enge getrieben, änderte der Präsident abrupt seinen Kurs und provozierte kurz vor der Weihnachtspause das Scheitern der Haushaltsgespräche. Ein schnelles Ende des Regierungsstillstands ist ebenso wenig in Sicht wie die Bereitschaft Trumps, künftig auf andere zu hören. Düster sagen Analysten wie Thomas Wright von der Brookings Institution das endgültige Scheitern aller Bemühungen voraus, Trump einzuhegen.

    Die Entwicklungen in der Russland-Affäre treiben Trump um

    Und dann auch noch diese Episode zum Fest: In einem Telefonat mit einem Siebenjährigen hat US-Präsident Donald Trump die Existenz des Weihnachtsmanns infrage gestellt – und den Glauben an „Santa Claus“ in dem Alter als „grenzwertig“ bezeichnet.

    Trump nahm an Heiligabend im Weißen Haus zusammen mit seiner Frau Melania Telefonate von Kindern entgegen, die sich nach dem aktuellen Standort des Weihnachtsmanns erkundigen – eine Tradition in den USA. „Hallo, ist das Coleman? Fröhliche Weihnachten. Wie geht es dir? Wie alt bist du?“, begann der Präsident den Plausch. Dann nahm das Gespräch eine ungewöhnliche Wendung: „Glaubst du noch an den Weihnachtsmann? Weil mit sieben Jahren ist das grenzwertig, richtig?“, sagte Trump und lachte. (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden