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USA: Buch enthüllt: So brenzlig waren Trumps letzte Tage im Amt

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Buch enthüllt: So brenzlig waren Trumps letzte Tage im Amt

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    Donald Trump wirkte auf seine Umgebung unberechenbar.
    Donald Trump wirkte auf seine Umgebung unberechenbar. Foto: Lm Otero, dpa

    Wollte der abgewählte US-Präsident Donald Trump einen militärischen Konflikt nutzen, um sich an der Macht zu halten? Diese Befürchtung trieb offenbar seinen Generalstabschef um. Auch China war in Sorge. Diese brisanten Enthüllungen liefert ein noch unveröffentlichtes Buch der renommierten amerikanischen Journalisten Bob Woodwards und Robert Costa. Der Investigativjournalist Woodward und der langjährige Korrespondent der Washington Post, Robert Costa, blicken in „Peril“ (Gefahr) unter anderem auf die Tage rund um die Präsidentschaftswahl.

    Generalstabschef Mark Milley  hielt den Präsidenten in Schach.
    Generalstabschef Mark Milley hielt den Präsidenten in Schach. Foto: Susan Walsh, dpa

    Im Mittelpunkt der Enthüllungen steht Generalstabschef Mark Milley. Der griff zweimal geheim zum Telefonhörer, um seinem Gegenüber an der Spitze der chinesischen Volksarmee, General Li Zuocheng, zu versichern, dass er nicht mit einem Überraschungsangriff der Amerikaner im Umfeld der Wahlen rechnen müsse. Der erste Anruf erfolgte am 3. November 2020, vier Tage vor der Präsidentschaftswahl. Milley hatte von den Geheimdiensten erfahren, dass die Chinesen besorgt waren, der in Umfragen abgeschlagene Amtsinhaber könnte versuchen, durch einen Angriff von seiner möglichen Niederlage abzulenken. Woodward und Costa zitieren den ranghöchsten US-Soldaten mit einem persönlichen Versprechen: „General Li, wir kennen uns seit fünf Jahren. Falls wir angreifen sollten, werde ich Sie vorher anrufen. Es wird keine Überraschung geben.“

    Demokraten hielten Trump für verrückt

    Der zweite Anruf kam mit sehr viel größerer Dringlichkeit zwei Tage nach dem gescheiterten Angriff auf das Kapitol am 6. Januar durch aufgepeitschte Anhänger des abgewählten Präsidenten, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen und Dutzende verletzt wurden. „Alles ist in Ordnung“, versicherte Milley seinem Gegenüber. „Demokratie kann manchmal ein wenig unordentlich sein.“ General Li sei diesmal nicht so leicht zu beruhigen gewesen, schreiben die Autoren. Milley habe deshalb noch am selben Tag dafür gesorgt, ein angesetztes Seemanöver im südchinesischen Meer zu verschieben.

    Die Sorge um den geistigen Zustand Trumps nach seiner Abwahl mit mehr als sieben Millionen Stimmen war nach Angaben der Autoren weitverbreitet. CIA-Chefin Gina Haspel etwa warnte den General „vor einem rechten Coup“. Die demokratische Speakerin Nancy Pelosi äußerte sich drastischer. „Er ist verrückt“, sagte sie laut Transkript eines Telefonats nach dem Sturm auf den Kongress. „Was er gestern getan hat, ist ein weiterer Beweis seiner Verrücktheit.“ Milley pflichtete Pelosi bei: „Ich stimme mit Ihnen in allem überein.“

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