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Gründungs-Parteitag: Union und FDP attackieren "Alternative für Deutschland"

Gründungs-Parteitag

Union und FDP attackieren "Alternative für Deutschland"

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    Einer der derzeitigen Sprecher der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, spricht während des Gründungsparteitages der Partei am 14.04.2013 in Berlin zu den Mitgliedern.
    Einer der derzeitigen Sprecher der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, spricht während des Gründungsparteitages der Partei am 14.04.2013 in Berlin zu den Mitgliedern. Foto: Marc Tirl, dpa

    Die neu gegründete Anti-Euro-Partei Alternative für Deutschland stößt bei den etablierten Parteien auf scharfe Kritik. "Die Forderung nach einem Zurück zur D-Mark ist gefährliche Nostalgie", warnte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Grosse-Brömer, in der "Rheinischen Post" (Montag). Der Satz "Deutschland braucht den Euro nicht" sei grundfalsch, sagte der CDU-Politiker. Trotz aller Schwierigkeiten könne Deutschland sein Potenzial nur in einem geeinten Europa voll entfalten.

    FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte im Radiosender ffn: "Ich finde es schon beunruhigend, dass sich eine Vereinigung bildet, die den Eindruck erweckt, als könne Deutschland ohne Schaden für die Ersparnisse und das Vermögen der Deutschen mal so eben seine Währung wechseln. Es ist ein bisschen komplexer."

    AfD hatte sich Sonntag als Partei gegründet

    Die Forderungen der "Alternative für Deutschland"

    Die im April 2013 gegründete Partei "Alternative für Deutschland" richtet sich vor allem gegen den Euro als Gemeinschaftswährung.

    Die AfD fordert "eine geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes."

    Gefordert wird auch "die Wiedereinführung nationaler Währungen oder die Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde."

    Die Wiedereinführung der DM dürfe kein Tabu sein.

    "Wir fordern eine Änderung der Europäischen Verträge, um jedem Staat ein Ausscheiden aus dem Euro zu ermöglichen", heißt es weiter.

    Die Partei will außerdem, "dass Deutschland dieses Austrittsrecht aus dem Euro erzwingt, indem es weitere Hilfskredite des ESM mit seinem Veto blockiert."

    Und weiter: "Wir fordern dass die Kosten der sogenannten Rettungspolitik nicht vom Steuerzahler getragen werden. Banken, Hedge-Fonds und private Großanleger sind die Nutznießer dieser Politik. Sie müssen zuerst dafür geradestehen".

    Die Alternative für Deutschland (AfD) hatte sich am Sonntag in Berlin als Partei gegründet. Sie will zur Bundestagswahl im Herbst antreten. In ihrem Wahlprogramm fordert sie eine "geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes". Deutschland brauche den Euro nicht. Die Wiedereinführung der D-Mark dürfe kein Tabu sein. "Jedes Volk muss demokratisch über seine Währung entscheiden dürfen."

    Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte der "Bild"-Zeitung (Montag), die Alternative für Deutschland sei schon deshalb keine Gefahr für die Union, weil sie keine Alternative sei. "Es ist schon in sich ein Widerspruch, wenn man sich als Alternative bezeichnet, aber keine echten Lösungsvorschläge anzubieten hat. Es reicht nicht, nur Rundumschläge gegen Europa auszuteilen, ohne zu sagen, wie man es besser machen soll."

    Alternative für Deutschland: " Das sind Leute von gestern!"

    Hessens CDU-Fraktionschef Christean Wagner sagte der Zeitung: "Der Ausstieg aus dem Euro, den die AfD fordert, wäre ein Sprung zurück ins vergangene Jahrtausend. Den Euro-Ausstieg zum zentralen Punkt des Parteiprogramms zu machen, zeigt: Das sind Leute von gestern!" Die Union dürfe jedoch nicht in ihrem Bemühen nachlassen, sich um jeden Einzelnen zu kümmern, der mit der AfD liebäugele.

    Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gibt der neuen Partei keine großen Chancen. Er glaube nicht, "dass eine solche Verweigerungshaltung vielversprechend ist", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Die meisten Menschen wüssten, "was sie an Europa und der Europäischen Union haben." dpa

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