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Zeitumstellung 2015: Wann genau ist Zeitumstellung auf Winterzeit?

Zeitumstellung 2015

Wann genau ist Zeitumstellung auf Winterzeit?

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    Zeitumstellung 2015: Ende Oktober beginnt wieder die Winterzeit.
    Zeitumstellung 2015: Ende Oktober beginnt wieder die Winterzeit. Foto: Felix Kästle (dpa)

    Zeitumstellung 2015, nächste Runde. Am 25. Oktober werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. Und zwar um eine Stunde zurück. Das bedeutet, dass wir eine Stunde länger schlafen können - eine feine Sache eigentlich.

    Trotzdem warnen Experten schon lange, dass  die Umstellung der Uhren zweimal im Jahr nicht unbedingt gesund ist.  Dr. Inge Kirchberger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin beim KORA-Herzinfarktregister und Helmholtz-Zentrum München. In einer Studie hat sie die Folgen der Zeitumstellung für das Herz untersucht. Ihr Schluss: Die Zeitumstellung erhöht das Herzinfarkt-Risiko.  "Wir haben gefunden, dass sowohl Männer als auch Leute, die ACE-Hemmer als Blutdrucksenker nahmen, innerhalb von drei Tagen nach der Zeitumstellung im Frühjahr ein signifikant höheres Herzinfarkt-Risiko haben", berichtet sie.

    Aber auch bei der Umstellung auf Winterzeit, nach der man länger schlafen kann, hat eine Gruppe ein erhöhtes Risiko – diejenigen, die schon einmal einen Infarkt hatten. "Man sollte versuchen, den Übergang „sanft“ zu gestalten und den natürlichen Schlafrhythmus möglichst beizubehalten", rät die Expertin allen, die gesundheitliche Probleme bei der Zeitumstellung 2015 vermeiden wollen.

    Winterzeit: Wie muss ich die Uhr umstellen?

    Verantwortlich für die Zeitumstellung ist in Deutschland die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig. Die Braunschweiger Physiker sorgen dafür, dass über einen Zeitsender in Mainflingen bei Frankfurt ein Signal gesendet wird, das rund 100 Millionen Uhren in Europa vom Wecker bis zur Bahnhofsuhr um eine Stunde zurückspringen lässt.

    Probleme dürften dabei nicht zu erwarten sein. "Seit 1980 wird in Deutschland zweimal im Jahr die Zeit umgestellt, und noch nie ist etwas schief gegangen", so Dirk Piester, Mitarbeiter der Bundesanstalt.

    Zeitumstellung läuft vielerorts automatisch

    Auch Ampelanlagen und Kraftwerke machen um Punkt drei Uhr den Zeitsprung mit und auch bei vielen Handys läuft die Zeitumstellung automatisch. Anders ist es zum Beispiel mit vielen Armbanduhren oder den Uhren im Auto. Sie müssen manuell um eine Stunde verändert werden. Und auch hier gilt natürlich: Zur Winterzeit stellt man die Uhr um eine Stunde zurück.

    Die Geschichte der Zeitumstellung

    Benjamin Franklin ist der eigentliche Urheber der Zeitumstellung. Bereits 1784 formulierte er seine Idee, durch eine Zeitumstellung den Kerzenverbrauch zu senken, in einem Brief an eine Pariser Zeitschrift. Wahrscheinlich hat er seinen Vorschlag aber nicht ernst gemeint.

    Hierzulande wurde die Sommerzeit erstmals 1916 anlässlich des Ersten Weltkrieges eingeführt. Die Umstellung wurde bis 1918 beibehalten. Seither gab es verschiedene Ansätze. 1947 gab es zum Beispiel zusätzlich zur Sommerzeit eine Hochsommerzeit.

    Die Ölkrise 1973 veranlasste die Länder Europas dazu, Möglichkeiten für einen geringeren Energieverbrauch zu suchen. Einige Jahre später wurde die Sommerzeit eingeführt, um das Tageslicht besser ausnutzen zu können.

    Der englische Ausdruck für die Sommerzeit lautet: "Daylight Saving Time". Damit ist der eigentliche Zweck der Umstellung wörtlich benannt.

    In Deutschland wurde die Zeitumstellung erst 1980 vollzogen, weil sich die beiden deutschen Staaten erst untereinander einigen mussten. Man wollte verhindern, die BRD und die DDR auch noch zeitlich zu trennen.

    Mitte der 90er Jahren einigte man sich innerhalb der EU auf eine einheitliche Sommerzeit. Seitdem werden in allen europäischen Ländern am letzten Sonntag im März die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann wieder auf Winterzeit (Normalzeit) zurückgestellt.

    Der eigentliche Zweck der Zeitumstellung wurde, wie man inzwischen weiß, verfehlt. Zwar braucht man durch die zusätzliche Stunde Tageslicht während der Sommerzeit weniger elektrisches Licht, aber morgens wird dafür mehr Energie zum Heizen verbraucht. Unterm Strich ist der Energieaufwand dadurch - einigen Studien zufolge - sogar höher.

    Außerdem sind viele Experten davon überzeugt, dass sich die Zeitumstellung negativ auf den Biorhythmus auswirkt. Studien haben ergeben, dass sich am darauffolgenden Montag mehr Verkehrsunfälle als sonst ereignen.

    Mit Hilfe der Sommerzeit - die Uhr wird um eine Stunde vorgestellt - sollte nach der Ölkrise von 1973 das Tageslicht im Sommer eine Stunde länger genutzt und Energie gespart werden. Richtig geholfen hat das laut Umweltbundesamt aber nicht. Zwar knipsen die Menschen im Sommer weniger oft das Licht an. Aber durch die Zeitumstellung wird es morgens später hell - und die Leute heizen daher im Frühjahr und Herbst mehr.

    Viele Deutsche könnten auf die Zeitumstellung ohnehin verzichten. Einer Umfrage zufolge halten 71 Prozent der Befragten sie für überflüssig und wollen sie am liebsten abschaffen. Für die Bundesregierung ist das laut Regierungssprecher Steffen Seibert aber derzeit kein Thema.

    Die Zeitumstellung und die damit beginnende Winterzeit 2015 wird also nicht die letzte gewesen sein.  AZ

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