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Kommentar: Warum der "Grüne Knopf" kein sinnloses Siegel ist

Kommentar

Warum der "Grüne Knopf" kein sinnloses Siegel ist

Michael Stifter
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    Entwicklungsminister Gerd Müller stellt den „Grünen Knopf“ vor.
    Entwicklungsminister Gerd Müller stellt den „Grünen Knopf“ vor. Foto: Ulrich Wagner

    Wer in Deutschland bewusst einkaufen will, dem wird es nicht gerade leicht gemacht. Kaum eine Verpackung, auf der kein Siegel klebt. Öko, regional, fair, bio, Grüner Punkt, Blauer Engel und überhaupt – wer blickt da noch durch? Und jetzt kommt also auch noch der Entwicklungsminister mit seinem Grünen Knopf auf Textilien. Überflüssig? Nein!

    Es ist eine Frage der Gerechtigkeit

    Die Idee, ein staatliches Qualitätszeichen obendrauf zu setzen, das ökologische mit sozialen Standards verbindet, ist richtig. Ebenso unstrittig ist es, dass wir die Menschen in Entwicklungsländern stärker an der Wertschöpfung der Produkte beteiligen müssen, die dort hergestellt werden. Weil das eine Frage der Gerechtigkeit ist. Aber eben auch, weil sonst noch viel mehr Flüchtlinge ihre Zukunft im reichen Europa suchen werden.

    Wir können nicht weiterhin wegschauen

    Vorerst ist der Grüne Knopf mehr ein Symbol als der große Wurf. Noch ist unklar, wie konsequent eine so lange Lieferkette wirklich kontrolliert werden kann. Auch die Frage, wie hoch Löhne tatsächlich sein müssen, um die Existenz zu sichern, bleibt umstritten. Das alles sind aber keine Gründe, um weiterhin wegzuschauen und sich damit herauszureden, dass man ja eh nicht nachvollziehen kann, woher die Klamotten kommen, die wir kaufen.

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