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"Zerstörung der CDU": Rezo und CDU-Generalsekretär Ziemiak streiten über Treffen

"Zerstörung der CDU"

Rezo und CDU-Generalsekretär Ziemiak streiten über Treffen

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    Schon kurz nach der Veröffentlichung bat CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak den Youtuber Rezo um ein Treffen. Drei Wochen nach der Wahl ist immer noch unklar, ob es stattfindet.
    Schon kurz nach der Veröffentlichung bat CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak den Youtuber Rezo um ein Treffen. Drei Wochen nach der Wahl ist immer noch unklar, ob es stattfindet. Foto: picture alliance/FOTO: © WeltN24 GmbH/WELT/obs

    Vor einem Monat hat Rezo sein "Zerstörungsvideo" hochgeladen. Plötzlich war der Name des Youtubers allgegenwärtig in Nachrichten, Talkshows und Zeitungen. Er kritisiert darin fast eine Stunde lang die Politik der Regierungsparteien, vor allem der Union.

    Viele sahen in dem Video, das mittlerweile mehr als 15 Millionen Mal geklickt wurde, sogar einen der Gründe dafür, dass die Union bei jungen Menschen bei der Europawahl schlecht abgeschnitten hat. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer erhielt viel Kritik für ihre anschließenden Äußerungen zu Regeln im digitalen Raum, auch aus ihrer eigenen Partei.

    Ziemiak bat Rezo um ein Treffen

    CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak Nach Rezo-Video: So reagieren Politiker und CDU auf YouTuber-Kritik"Die Zerstörung der CDU"bot Rezo früh ein Treffen an, doch bisher tat sich nichts. Mehr als drei Wochen nach der Wahl scheint es nun, als käme Bewegung in die Sache: Der Youtuber und der Politiker loten auf Twitter aus, welche Themen sie bei einer möglichen öffentlichen Diskussion sie besprechen möchten - allerdings nicht ohne Sticheleien.

    "Weiß echt nicht, was ich aktuell noch dazu sagen soll", schreibt Rezo auf Twitter. Drei Wochen sei es her, dass er sich nach dem Gesprächsangebot der CDU nach den Themen der Diskussion erkundigt habe - das sei normal bei Debatten auf einem öffentlichen Podium. Er fragt: Soll es darum gehen, ob ein Kurswechsel angesichts des Klimawandels notwendig sei - oder aber darum, wie dieser aussehen soll. "Wenn ihr weiterhin nicht antwortet, scheitert die gewünschte öffentliche Diskussion jedenfalls nicht an mir."

    Ein privates Treffen mit Ziemiak sieht Rezo skeptisch

    Dann geht Rezo auf Ziemiaks Angebot ein, sich "ohne Kameras" zu treffen. "Falls du einfach nur so locker quatschen möchtest, sehe ich keinen Grund für eine solche Unterhaltung." Der CDU-Politiker solle die Zeit lieber investieren, um mit Experten zu sprechen. Sollte Ziemiak ein konkretes Thema vorschlagen, das er außerhalb der Öffentlichkeit besprechen will und es für wichtiger als ein Expertengespräch hält, könne er sich aber melden. "Auch hier liegt nun der Ball auf deiner Seite."

    Rezo kritisiert CDU-Kollegen von Paul Ziemiak

    Zuletzt geht der Youtuber auf Ziemiaks Parteikollegen ein. Er kritisiert, dass manche rechte Verschwörungstheorien gegen ihn verbreitet hätten. Unter anderem hatte Roderich Kiesewetter (CDU) ein Video eines unseriösen Youtube-Kanals geteilt, in dem Rezo vorgeworfen wird, für einen Werbekonzern zu arbeiten und deshalb das Video aufgenommen zu haben. Später hat der Politiker sich dafür entschuldigt.

    "Die einzige Entschuldigung, die ich mitbekommen habe, kam von Kiesewetter, mit dem ich mich im Anschluss sehr nett und konstruktiv unterhalten habe", schreibt Rezo weiter. Die übrigen Politiker würden demnach weiter hinter der Verbreitung des Videos stehen. "Wieso sollte ich auf Basis einer solchen Diskreditierung Zeit und Mühe für diese respektlosen Menschen investieren?", fragt er.

    Ziemiak antwortete zwei Stunden später am späten Montagabend, ebenfalls auf Twitter. Er wolle über die Themen sprechen, die auch im Video thematisiert wurden: Die Klimapolitik, Drohneneinsätze, Drogenpolitik, Bildung und die Wohlstandsverteilung in Deutschland. Bezüglich des Klimawandels schreibt Ziemiak: "Es geht hier nicht um das Ob, sondern um den richtigen Weg." Allerdings schreibt Ziemiak in diesem Zusammenhang nicht von konkreten Plänen der CDU, sondern von "globalen Anstrengungen". Er sei für ein öffentliches Treffen. Sollte das Rezo nicht wollen, könnten die beiden auch ohne Öffentlichkeit diskutieren. "Also: Bist du dabei?", fragt der CDU-Generalsekretär.

    Rezo antwortete am Dienstagmorgen: "Deine Frage, ob ich bereit für eine Diskussion bin, habe ich vor drei Wochen bereits beantwortet." Er forderte Ziemiak auf, ihm eine Privatnachricht zu schreiben. Der wiederum schrieb jedoch wieder öffentlich: "Mache es doch nicht immer so kompliziert."

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