Durch ihr Büro und die Wohnung pfeift immer noch der Wind. Auch zwei Monate nach der gigantischen Explosion in der libanesischen Hafenmetropole Beirut fehlen die Fenster. Und das, obwohl der Vermieter eigentlich so zuverlässig ist. Sina Schweikle klingt trotzdem ziemlich gelassen, wenn sie darüber spricht, dass sie momentan den Großteil ihres Alltags arbeitend in einem Café, die Nächte im Hotel oder in den Gästebetten von Freunden verbringt. „Ich denke jeden Tag daran, wie viel Glück ich hatte“, sagt die 31-Jährige, die seit einem Jahr im Libanon lebt und für die Münchner Hilfsorganisation Orienthelfer arbeitet. Sie weiß, dass sie viel mehr hätte verlieren können als ihre vier Wände. Ihre Wohnung und das Büro liegen nur ein paar hundert Meter vom Explosionsherd entfernt. Doch bis auf ein paar Glassplitter im Rücken, eine kleine Verletzung an Fuß und Finger blieb Sina Schweikle unversehrt.
Libanon