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Alle Kolonien von Deutschland: Wann und welche gab es?

Geschichte

Alle Kolonien von Deutschland: Wann und welche gab es?

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    "Südwester Reiter" in Windhuk: Das Reiterdenkmal soll an die Kolonialkriege des deutschen Kaiserreichs gegen die Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika erinnern.
    "Südwester Reiter" in Windhuk: Das Reiterdenkmal soll an die Kolonialkriege des deutschen Kaiserreichs gegen die Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika erinnern. Foto: picture alliance / dpa

    Die deutsche Kolonialgeschichte war kurz, hat aber Spuren bis in die heutige Zeit hinterlassen. Mehr als 2,5 Millionen Quadratkilometer an Fläche hat sich das damalige Deutsche Kaiserreich vor allem zu Zeiten von Otto von Bismarck einverleibt. Der damalige Reichskanzler sprach dabei von „Schutzgebieten“, denn mit ihrer Kolonialisierung wollte er den deutschen Handel schützen.

    Zum Deutschen Reich wurden damals Gebiete in Afrika, in Ostasien und in Ozeanien gezählt. Während seiner Hochzeit war das deutsche Kolonialreich das viertgrößte der Welt, schreibt die Deutsche Welle. Allerdings dauerte diese Epoche nicht einmal vier Jahrzehnte, im Zuge des Versailler Vertrags im Jahr 1919, der nach dem Ersten Weltkrieg den Frieden sichern sollte, wurden alle kolonialen Gebiete wieder abgetreten.

    Welche deutschen Kolonien gab es?

    • Deutsch-Südwestafrika (heute: Namibia) von 1884 bis 1918/1919
    • Kamerun von 1884 bis 1918/1919
    • Togo von 1884 bis 1918/1919
    • Deutsch-Ostafrika (heute: Tansasnia, Burundi und Ruanda) von 1885 bis 1918/1919
    • Neuguinea (heute: nördlicher Teil von Papa-Neuguinea) 1884/1885 bis 1918/1919
    • Marshall-Inseln von 1884/1885 bis 1918/1919
    • Kiautschou (heute: Teil Chinas) von 1897/1898 bis 1918/1919
    • Karolinen, Palau und Marianeninseln (heute: Mikronesien) von 1899 bis 1918/1919
    • Samoa-Inseln (heute: West-Samoa) 1899 bis 1918/1919

    Die Jahresangaben stammen vom Portal Lebendiges Museum Online (LEMO).

    Wie viele Deutsche lebten zur damaligen Zeit in den Kolonien?

    Die Zahl gibt LEMO für das Jahr 1910 mit 15.420 an. Mit 9283 zog es weit mehr die Hälfte davon nach Südwestafrika. Dahinter folgten damals Ostafrika mit 2384 und Kiautschou mit 1412 deutschen Auswanderern. Für Kamerun werden 986 angegeben, für Neuguinea 549, für Togo 300 und für Samoa 270. Die übrigen Gebiete nannten damals 236 Deutsche ihr Zuhause.

    In Namibia spricht noch heute ein Teil der Bevölkerung mit deutschen Wurzeln die Sprache der einstigen Kolonialmacht.

    Welche Produkte importierte Deutschland aus den Kolonien?

    Auch hierüber gibt LEMO Auskunft. Wir bieten eine Übersicht.

    • Deutsch-Südwestafrika: u.a. Erze, Edelsteine, Marmor, Mais, Kautschuk, Häute
    • Kamerun: u.a. Kautschuk, Palmkerne, Kakao, Öl, Mais, Ebenholz
    • Togo: u.a. Mais, Palmkerne, Baumwolle, Kautschuk, Elfenbein
    • Deutsch-Ostafrika: u.a. Elfenbein, Kautschuk, Baumwolle, Hanf, Bienenwachs, Kaffee, Erdnüsse
    • Neuguinea: u.a. Kopra (Kokosnusskerne), Kautschuk, Kalk
    • Marshall-Inseln: wie in Neuguinea
    • Kiautschou: vor allem Erdnüsse und Eiweißstoffe
    • Karolinen, Palau und Marianeninseln: wie in Neuguinea
    • Samoa-Inseln: vor allem Kopra (Kokosnusskerne) und Kakao
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