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Bertelsmann Stiftung
26.01.2023

Studie: Jedes fünfte Kind armutsgefährdet

Knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche waren laut Bertelsmann Stiftung 2021 bundesweit von Armut bedroht - das entspricht einem Anteil von 20,8 Prozent.
Foto: picture alliance / dpa

Kinder und Jugendliche sind in Deutschland in erheblichem Ausmaß von Armut bedroht. Auch für junge Erwachsene verweist eine Studie auf dramatische Zahlen.

Mehr als jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene in Deutschland sind einer Studie zufolge armutsgefährdet. Betroffen sind unter den Kindern vor allem Jungen und Mädchen in alleinerziehenden Familien oder in Mehrkindfamilien mit drei und mehr Heranwachsenden, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Kinder- und Jugendarmut bleibe ein ungelöstes Problem. Es gebe erhebliche regionale Unterschiede.

Fast 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren waren laut Stiftung 2021 bundesweit von Armut bedroht. Das entspricht einem Anteil von bundesweit 20,8 Prozent, wobei es in Westdeutschland demnach 20,6 Prozent und in Ostdeutschland 21,8 Prozent waren. Nach Bundesländern fiel die Armutsgefährdungsquote in Bremen am höchsten aus (41,1 Prozent), am niedrigsten in Bayern (13,4). Mit einem Anteil von 24,6 Prozent lag der Anteil im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen über dem deutschlandweiten Durchschnitt.

In der Gruppe der jungen Erwachsenen zwischen 18 bis unter 25 Jahren waren 1,55 Millionen Personen armutsgefährdet. Hier lag der Anteil bei 25,5 Prozent - und das sei unter allen Altersgruppen die höchste Armutsgefährdungsquote überhaupt. Auch hier sieht die Untersuchung junge Erwachsene in Bremen mit 44,5 Prozent am stärksten betroffen, in Bayern (18,1 Prozent) falle die Lage vergleichsweise am besten aus. NRW liege mit einer Quote von 27,6 Prozent über dem Durchschnitt für Westdeutschland (24,2 Prozent).

Stiftung: Aktuelle Krisen verschärfen das Problem noch

Die Stiftung in Gütersloh wies daraufhin, dass aktuelle Krisen und Preissteigerungen das Problem noch verschärften. Armut bedeute Mangel, Verzicht, Scham und auch schlechtere Zukunftschancen. Als armutsgefährdet gelten demnach Kinder und Jugendliche in Familien mit einem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens in Deutschland. Viele dieser jungen Menschen benötigten staatliche Hilfen, um über die Runden zu kommen. Die von der Bundesregierung angestrebte Kindergrundsicherung müsse schnell kommen.

Bundesfamilienminsterin Lisa Paus (Grüne) hatte dafür kürzlich die Eckpunkte vorgelegt und angekündigt, dass Familien und ihre Kinder von der Grundsicherung ab 2025 profitieren sollten. Staatliche Leistungen für Kinder - Kindergeld, Kinderzuschlag, Leistungen für Kinder im Bürgergeldbezug, Zuschüsse für Schul- und Freizeitaktivitäten oder steuerliche Kinderfreibeträge - sollen darin zusammengefasst und unbürokratisch ausgezahlt werden.

Erst am Mittwoch hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag die Kindergrundsicherung als ein "großes Vorhaben der Bundesregierung und aller sie tragenden Parteien" bezeichnet. "Wir sind dabei, die Diskussionen jetzt so voranzutreiben, dass wir sie rechtzeitig Gesetz werden lassen können." Zugleich hatte er auf die Anhebung des Kindergeldes zum Jahresbeginn für das erste, zweite und dritte Kind auf 250 Euro hingewiesen, was eine "riesige Entlastung für Familien" bedeute. Die Bildungsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Nina Stahr, kündigte am Donnerstag an, die Ampel-Koalition wolle die Kindergrundsicherung "zudem mit weiteren Maßnahmen flankieren."

Kinderhilfswerk: Kindergrundsicherung zwingend notwendig

In der Studie war auch der Bezug von SGB-II-Leistungen in den Blick genommen worden - auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit. Unter den von Armut bedrohten Kindern und Jugendlichen erhielten demnach im Sommer 2022 rund 1,9 Millionen junge Menschen unter 18 Jahren Grundsicherung nach Sozialgesetzbuch (SGB) II - eine deutschlandweite Quote von 13,9 Prozent. Bei jungen Erwachsenen waren es "nur" rund 432 000 Personen - eine Quote von 7,1 Prozent. Hier sind aber laut Stiftung andere Unterstützungen wie BaföG, Wohngeld oder Ausbildungsbeihilfen unberücksichtigt.

Die örtliche Spannbreite beim SGB-II-Bezug lag zwischen 2,7 Prozent im bayerischen Roth und 41,7 Prozent in Gelsenkirchen in NRW bei den unter 18-Jährigen. Klar überdurchschnittlich fiel die Armutsquote auch in anderen Ruhrgebietsstädten wie Essen, Dortmund, Hagen, Herne oder Duisburg mit rund 30 Prozent bei Kindern und Jugendlichen aus. Die Zahlen seien insgesamt erstmals seit fünf Jahren deutlich gestiegen, weil aus der Ukraine geflüchtete Minderjährige hinzukamen.

Das Deutsche Kinderhilfswerk forderte Bund, Länder und Kommunen zum raschen Handeln auf. Die Kindergrundsicherung sei zwingend notwendig, arme Kinder und ihre Familien könnten aber nicht bis 2025 warten. "Wir brauchen jetzt eine signifikante Erhöhung der Transferleistungen, ohne die es bei der Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland weitere Rückschläge geben wird." Zahlreiche Verbände wie der Paritätische, die Diakonie, der Sozialverband SoVD, der AWO-Bundesverband oder der Familienbund der Katholiken mahnten zusätzliche Investitionen und Verbesserungen für Familien an - darunter auch mehr kostenlose Ganztags-Kinderbetreuung.

Die SPD-Fraktion im NRW-Landtag betonte, eine umfassende Strategie und ein Masterplan zur Bekämpfung der Kinderarmut seien dringend notwendig. NRW liege unter den Bundesländern auf Platz 14 - hier sei sogar jedes vierte Kind von Armut betroffen. Angesichts der alarmierenden Zahlen müsse die schwarz-grüne Landesregierung umgehend handeln.

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