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Bischofskonferenz
26.09.2022

Kirche in der Krise: Wer tut sich das noch an?

Im hessischen Fulda – hier der Dom – sind am Montag die deutschen katholischen Bischöfe zusammengekommen. Es besteht großer Redebedarf, denn über den eingeschlagenen Reformkurs gehen die Ansichten teilweise weit auseinander.
Foto: Sebastian Gollnow, dpa

Plus Die Kirche ist in der Krise, vor allem die katholische. Dennoch gibt es Über- oder Wiedereintritte. Und Menschen, die sich als Erwachsene taufen lassen. Was sie dazu bewegt.

Margitta Oberem hat sich nicht abgewendet. Wie so viele in den vergangenen Jahren, in denen die Zahl der Kirchenaustritte immer neue Negativ-Rekordwerte erreichte. Oberem trat nicht aus, sie trat ein. Sie ließ sich als Erwachsene taufen. Auch Vanessa Frazier tat das. Ihre Gründe waren unterschiedlich, gemeinsam haben die Frauen, 47 und 34 Jahre alt: Die Skandale der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland haben sie nicht von ihrem Entschluss abgebracht.

Margitta Oberem sagt: „Ich verurteile die Skandale zutiefst, ich bin entsetzt, ich bin empört. Aber mein Glaube an Gott hat damit nichts zu tun. Er ist unerschütterlich.“ Sie sagt, Kirche und Glaube gehörten für sie zusammen. Vanessa Frazier sagt: „Mein Glaube hat nichts mit dem Fehlverhalten anderer zu tun.“

Skandale verdecken die Kraft und Ausstrahlung von Kirche und Glaube

Wer sich länger mit Margitta Oberem und Vanessa Frazier unterhält, bekommt einen Eindruck davon, welche Kraft und welche positive Ausstrahlung Kirche und Glaube haben können und wie sehr die Skandale das verdecken. Georg Bätzing strahlt am Montag erst Anspannung, dann Entschlossenheit aus. Um 14.30 Uhr tritt er zum Auftakt der bis Donnerstag dauernden Herbst-Vollversammlung der 69 Mitglieder zählenden Deutschen Bischofskonferenz, deren Vorsitzender er ist, in Fulda vor die Journalistinnen und Journalisten. Er hält sich an seinen Notizzetteln mit den neongelb markierten Passagen fest.

Bischof Georg Bätzing am Montag in Fulda. Zur Auftakt-Pressekonferenz der Herbst-Vollversammlung der deutschen Bischöfe strahlte er erst Anspannung und dann Entschlossenheit aus.
Foto: Sebastian Gollnow, dpa

Zum Thema Kirchenkrise spricht er frei: „Es gibt eine sehr deutliche, eine Zweidrittel- bis Dreiviertelmehrheit der Deutschen Bischofskonferenz, die ausdrücklich sagt: Wir müssen uns bewegen. Es braucht Reformen, und diese Reformen dürfen vor der Lehre nicht Halt machen.“ Sogar einen Seitenhieb in Richtung Vatikan wagt er. Dort solle man sich, sagt er mit Blick auf den Rechtsruck in Italien, einmal um solche Entwicklungen kümmern. Und spielt damit auf Kritik aus der Kurie am deutschen Reformprozess an.

Bischof Bätzing kämpft für Reformen auch während der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz

Der Limburger Bischof hat schwierige Tage vor sich und schwierige Tage hinter sich. Vor kurzem, so wirkte es, hätte es die von Bischöfen und engagierten Laien repräsentierte römisch-katholische „Amtskirche“ in Deutschland fast zerrissen. Und daran hätte Bätzing die Schuld getragen. Oder war es nicht gerade er, der das Schlimmste in letzter Minute zu verhindern wusste? Die Meinungen gehen nicht allein in dieser Frage weit auseinander zwischen katholisch-konservativen und reformorientierten Gläubigen. Einigen können sie sich zumindest darauf: Die Kirche befindet sich in einer tiefen Krise. Nicht nur, aber wesentlich durch die Missbrauchsfälle in den eigenen Reihen und den Umgang damit.

Inzwischen fragen sich zahlreiche Menschen: Will und kann ich Mitglied dieser Kirche bleiben? Ein Bruchteil sagt: Ich möchte Mitglied werden.

Einen Ausweg aus der Krise sahen Deutsche Bischofskonferenz und Zentralkomitee der deutschen Katholiken im Reformprozess „Synodaler Weg“, der im Dezember 2019 startete und im Frühjahr 2023 zu Ende gehen wird. Er befasst sich mit den speziellen Risikofaktoren, die in der katholischen Kirche Missbrauch begünstigen können – und soll ihnen etwas entgegensetzen. Diskutiert wird über Macht und Gewaltenteilung, über die kirchliche Sexualmoral, den Zölibat und die Rolle der Frau in dieser jahrtausendealten Institution. Statt einem Aufbruch kam es jedoch am 8. September in Frankfurt am Main auf der vierten Synodalversammlung fast zum Abbruch, zu einem Knall, der noch lange nachhallen wird.

Was kürzlich in Frankfurt während einer Versammlung des Reformprozesses "Synodaler Weg" geschah, war spektakulär und erschreckend

Mit ihrer Sperrminorität hatte eine Gruppe eher konservativer Bischöfe an jenem Tag einen der wichtigsten „Grundtexte“ des Reformprozesses zu Fall gebracht. Den zu einer erneuerten Sexualethik. Ausgerechnet im Saal „Harmonie“ des Congress Center Messe Frankfurt war es daraufhin zu tumultartigen Szenen gekommen. Tränen, Wut, gegenseitige Beschuldigungen, ein Nervenzusammenbruch. In dem Text war „die Beseitigung von Diskriminierung, die auf sexueller Orientierung basiert“, gefordert worden. Es hieß, dass gleichgeschlechtliche Sexualität keine Sünde sei.

Einige Punkte wären für manche „Nein-Bischöfe“, wie sie jetzt genannt werden, durchaus annehmbar gewesen, erklärte einer von ihnen, der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser. Der Ort gelebter Sexualität sei aus seiner Sicht allerdings nur die Ehe. Dass dies nicht der Lebenswirklichkeit vieler Menschen entspreche, wisse er natürlich.

Was in Frankfurt geschah, war spektakulär und erschreckend. Weil es offenlegte, wie weit sich ein Teil der Bischöfe und ein Teil der Laien voneinander entfernt haben. Und weil es in bislang nicht gekannter Transparenz zeigte, wie gespalten das deutsche Episkopat ist – in Bischöfe, die akuten Reformbedarf erkennen und handeln wollen. Sowie in Bischöfe, die um Lehre, Tradition und Einheit der Kirche fürchten. Bätzing jedenfalls gelang es mit vielen Gesprächen, dass der Synodale Weg nicht am 8. September endete. „Wir dürfen uns nicht durch die aufhalten lassen, die einfach alles blockieren“, sagte er. Seine schärfsten Kritiker werfen ihm, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Präsidenten des Synodalen Wegs, vor, ein Häretiker zu sein – einer, der von der Kirchenlehre abweiche. Bätzing beschreite einen Sonder- und Irrweg. Er sei es, der die Kirche spalte.

Das kirchenpolitische, oft wenig christliche Ringen ist weit entfernt von ihrem Glaubensalltag

Für Margitta Oberem sind die kirchenpolitischen Kämpfe – in Frankfurt wie in Fulda – und die oft wenig christliche Debatte um Reformen nicht nur geografisch weit weg. Sie sind auch fern von ihrem Glaubensalltag. Die 47-Jährige erlebt Kirche anders. Sie engagiert sich in ihrer Gemeinde, die zum Bistum Augsburg gehört, als Lektorin und bei Veranstaltungen. Klar sei sie für Reformen und könne kontrovers diskutieren. Im Vordergrund stehe für sie jedoch die Gemeinschaft. Oberem wurde in der Osternacht 2017 im oberbayerischen Weilheim getauft. Katholisch. Dass sie eine von sehr wenigen ist, die sich als Erwachsene taufen ließen, weiß sie. Wie ungewöhnlich ihre Geschichte tatsächlich ist, wird gleichwohl erst deutlich, wenn sie sie erzählt, Kapitel für Kapitel.

Kapitel eins. Oberem wurde in der ehemaligen DDR geboren, in Sachsen-Anhalt, das heute zum Bistum Magdeburg gehört. Die Zahl der katholischen Christen dort liege bei etwa drei Prozent, erklärt das Bistum: „Die jahrzehntelange atheistische Beeinflussung“ habe im Glauben der Menschen tiefe Spuren hinterlassen. Wer sich in der DDR kirchlich engagierte, musste Repressalien befürchten. Oberems Eltern waren evangelisch getauft, traten aber aus. Warum? So genau wisse sie das gar nicht, sagt sie. Irgendwann fragte sie sie: „Warum habt ihr uns denn nicht taufen lassen?“ Sie antworteten ihr und ihrem Bruder: „Ihr sollt selber entscheiden können.“ Das sei eine große Geste gewesen, findet Oberem. Ungetauft und an Gott glaubend, so sei sie durchs Leben gegangen.

Kapitel zwei: Dann führte sie ihr Weg nach Bayern, wo sie 1998 ihren späteren Mann kennenlernte, einen Arbeitskollegen. Seit 2005 sind sie ein Paar, 2008 folgte die kirchliche Trauung. Sie als Konfessionslose, er als Katholik. Sie versprachen, den katholischen Glauben in der Familie zu leben und ihre Kinder katholisch taufen zu lassen.

Kapitel drei. Für ihren Mann sei es normal gewesen, sonntags in die Kirche zu gehen und den Kontakt zur Glaubensgemeinschaft zu pflegen, sagt Oberem. „Ich bin da immer mitgelatscht.“ Sie lacht auf. Sie besuchten katholische Gottesdienste, ihr Mann engagierte sich später bei Kindergottesdiensten. „Immer bin ich mitgelatscht“, wiederholt sie, „aber es hat sich nie so richtig angefühlt.“

Sie erzählt die Geschichte ihrer Erwachsenentaufe – Kapitel für Kapitel

Kapitel vier. Als sie eines Tages gefragt wurde, ob sie nicht auch einmal einen Kindergottesdienst mitgestalten wolle, antwortete sie: „Ich bin ja noch nicht mal getauft.“ Doch sie kam ins Grübeln. „Darf ich überhaupt mitbeten? Mach ich das richtig?“ Schließlich dachte sie: „Dann mache ich es jetzt eben richtig!“ Ihr Entschluss stand, und als sie Freunde baten, ob sie im August 2017 Taufpatin für deren Tochter werden wolle, ging es ganz schnell.

Kapitel fünf. Ende Februar 2017 verabredete sie sich mit dem Pfarrer ihrer Gemeinde. Im April, an Ostern, wolle sie sich taufen lassen, sagte sie ihm. Also: „Eilantrag beim Bischof“. Sowie mehrere Gespräche mit dem Pfarrer bei ihr zu Hause über religiöse Themen, abendelang. „Das war echt cool“, sagt sie.

Die Gründe, sich als Erwachsene taufen zu lassen, für einen Übertritt oder einen Wiedereintritt nach einem Austritt sind höchst unterschiedlich. So unterschiedlich wie die für einen Austritt. Kirchenvertreterinnen und Kirchenvertreter berichten davon, dass der Tod eines Nahestehenden zum Nachdenken anrege. Oder Positives wie Hochzeitspläne. Häufig sind es einschneidende Ereignisse, Wendepunkte. Wie bei einem Austritt geht der Entscheidung in der Regel ein langer Prozess voran.

Vanessa Frazier wurde als Erwachsene getauft.
Foto: Frazier/privat

„Ich hatte immer das Gefühl, dass etwas gefehlt hat“, sagt Vanessa Frazier. Die 34-Jährige ließ sich im Jahr 2010 taufen. Ihre heutige Vermieterin, eine gläubige Protestantin, habe ihr auf dem Weg in die evangelische Kirche geholfen. Mit 15 lernte sie sie kennen, sie führte ihre Hunde aus. Sie kamen ins Gespräch. Schon als Kind war der Glaube an Gott für die Augsburgerin ein Thema. Ihre Eltern hatten sie nicht taufen lassen, das sei für sie nicht wichtig gewesen. Eines Tages nahm sie ihre Mutter mit zu einer älteren Frau, für die sie als Haushaltshilfe arbeitete. Diese sagte, ohne Taufe besitze das Kind keinen Schutz. „Das hat sich bei mir sehr, sehr tief festgesetzt“, erklärt Frazier. „Ich habe mich immer gefragt: Wäre alles ein bisschen besser gewesen, wenn ich den Schutz Gottes gehabt hätte?“ Die Kirche hätte eine Anlaufstelle für sie sein können.

„Der Mensch muss als Mensch wahrgenommen werden", sagt sie

Jahre danach, kurz nach ihrer Taufe, verspürte sie Erleichterung. Sie habe sich angekommen gefühlt, sagt sie. Und dass sie ihren jungen Sohn vor kurzem ebenfalls habe taufen lassen – um ihm den Schutz für sein Leben mitzugeben, der ihr gefehlt habe. Frazier sagt, sie habe sich bewusst für die evangelische Kirche entschieden, in der katholischen herrsche „zu viel Zwang, zu viel Sitte“. Ihr sei es wichtig, dass Kirche eine zeitgemäße Sexualmoral vertrete, mit homosexuellen Menschen offen umgehe, Pfarrerinnen habe, keinen Zölibat. „Der Mensch muss als Mensch wahrgenommen werden, und jeder hat das Anrecht, so zu leben, wie es ihm gefällt.“ Ihr gefällt es in der Kirche, das könnte der Schlusssatz ihrer Taufgeschichte sein.

Nun erzählt Margitta Oberem ihre Geschichte zu Ende. Die hat, wie jede gute Geschichte, eine bemerkenswerte Schlusspointe. Kapitel sechs. Ein Jahr nach ihrer Taufe rief ihre Mutter sie an und sagte ihr, völlig unerwartet: „Der Papa und ich, wir sind wieder in die evangelische Kirche eingetreten.“ Ein Auslöser dafür sei ihre Taufe gewesen, sagt Margitta Oberem. Und Bischof Georg Bätzings Geschichte? Die Geschichte über das Ringen um Reformen innerhalb der katholischen Kirche? Sie geht am Montag weiter, Ende ungewiss.

Die beiden großen christlichen Kirchen in Zahlen

  • Immer weniger Menschen sind Mitglieder der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland. 2021 verzeichneten sie, was die Austrittszahlen angeht, Negativrekorde: Nach dem Austritt von 359.338 Menschen (2020: 221.390) hat die römisch-katholische Kirche nach eigenen Angaben noch exakt 21.645.875 Mitglieder (Stand: 31.12.2021); den 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gehörten nach dem Austritt von 280.000 Menschen (2020: 219.270) zum Ende des Vorjahres 19.725.000 Mitglieder an.
  • Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern Sie hat rund 2,2 Millionen Gemeindeglieder. 2021 gab es 36.580 Austritte und 2.086 Eintritte. Getauft wurden den Angaben zufolge 17.126 Menschen. Darunter waren 555 „Erwachsenentaufen“ (nach Vollendung des vierzehnten Lebensjahres). Die Zahl der Wiederaufnahmen (Wiedereintritt nach Austritt) werde nicht veröffentlicht, hieß es auf Anfrage.
  • Katholische Kirche in Bayern Ihre sieben (Erz-)Bistümer – Augsburg, Bamberg, Eichstätt, München und Freising, Passau, Regensburg und Würzburg – haben rund sechs Millionen Mitglieder. 2021 gab es 100.872 Austritte und 299 Eintritte (weit überwiegend von Protestanten). Getauft wurden 49.095 Menschen in Bayern. Bei 141.992 Taufen in allen 27 deutschen Bistümern lag die Zahl der Erwachsenentaufen – ebenfalls nach Vollendung des vierzehnten Lebensjahres – bei 1.563. Die Zahl der Wiederaufnahmen betrug 4.116 – davon 1.258 in Bayern (Bistum Augsburg: 276). (wida)
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Die Diskussion ist geschlossen.

26.09.2022

Das finde ich gut, wenn junge und auch ältere Menschen sich einer Gemeinschaft zuwenden. Die Zahl könnte auch zunehmen, wenn es Menschen schlechter geht, um Halt zu finden.