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Boris Johnson: Rücktritt als Premierminister von Großbritannien steht fest

Großbritannien

Britischer Premierminister Johnson tritt als Chef der Konservativen zurück

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    Boris Johnson wird sein Amt als Premierminister niederlegen.
    Boris Johnson wird sein Amt als Premierminister niederlegen. Foto: Frank Augstein/AP, dpa (Archivbild)

    Der Druck wurde nun also doch zu groß: Der britische Premierminister Boris Johnson hat einem Rücktritt als Parteichef der Torys zugestimmt. Damit zieht er die Konsequenzen aus der Regierungskrise, die spätestens nach den Rücktritten der Finanzminister Rishi Sunak und Gesundheitsminister Sajid Javid über Großbritannien hereingebrochen war. Zuvor hatte der Premier lange einen Rücktritt abgelehnt und ein Misstrauensvotum im Parlament knapp überstanden.

    Rücktritt: Johnson richtet sich mit Statement an Nation

    "Ich bin traurig, den besten Job der Welt aufzugeben", sagte Johnson in seiner Rede am frühen Donnerstagnachmittag und gab damit seinen Rücktritt als Chef seiner Konservativen-Partei zurück. Er habe hart darum gekämpft, sein Amt zu behalten. Obwohl im das nicht gelungen ist, sieht er eine "goldene Zukunft" für Großbritannien. Kurz vor seinem Rücktritt hatte Johnson noch mehrere Kabinettsposten neu besetzt.

    Johnson will noch bis zum Herbst im Amt bleiben

    Johnson bleibt an der Regierungsspitze, bis die Konservative Partei einen neuen Vorsitzenden gewählt hat, der ihn als Regierungschef ablösen würde. Johnson wird sein Amt als Premierminister nicht sofort abgeben, sondern dieses noch bis zum Herbst bekleiden. Solange, bis ein neuer Parteivorsitzender der Torys gewählt wurde. Spätestens im Oktober, dem Parteitag der Konservativen, soll dann ein neuer Premierminister feststehen.

    Rücktritt von Johnson: Flut an Rücktritten zu viel für den Premier

    Seit Dienstag hatten mehr als 50 hohe Regierungsmitglieder aus Protest gegen Johnson ihren Rücktritt bekannt gegeben. Auch enge Weggefährten des Premiers waren unter ihnen. Am Donnerstag hatte die Flut an Rücktritten ihren Lauf genommen. Es legten unter anderem Nordirlandminister Brandon Lewis, Grenzschutzminister Damian Hinds, die Tory-Abgeordnete Helen Whately, Guy Opperman, Staatssekretär im Arbeits- und Rentenministerium und die Unter-Staatssekretären James Cartlidge und Chris Philp ihre Ämter nieder.

    Der neue Finanzminister Nadhim Zahawi hatte Johnson am Donnerstag zudem öffentlich zum Rücktritt aufgefordert. "Premierminister, in Ihrem Herzen wissen Sie, was das Richtige ist. Gehen Sie jetzt", schrieb er in einem auf Twitter veröffentlichten Brief an den Premier.

    Noch am Mittwochabend hatte Johnson einige Minister empfangen, die ihn zu einem Rücktritt gedrängt haben sollen. Am Abend soll der 58-Jährige einen solchen noch abgelehnt haben. Er soll unter anderem vor einer Niederlage der Torys bei den Parlamentswahlen und vor Chaos in der britischen Politik gewarnt haben. Am Donnerstagmorgen wurde der Druck dann offenbar doch zu groß.

    "Partygate"-Skandal und andere Affären werden Johnson zum Verhängnis

    Hintergrund der Regierungskrise in Großbritannien ist eine Reihe von Skandalen, die Johnson nach und nach angehäuft hat. Im Zentrum steht der "Partygate"-Skandal, doch auch die Affäre um Chris Pincher hatte zuletzt für einen großen Aufschrei gesorgt. Pincher wird sexuelle Belästigung vorgeworfen und es kam an die Öffentlichkeit, dass Johnson von den Vorwürfen wusste als er seinem Parteikollegen ein wichtiges Amt gab. Zuvor hatten er und seine Sprecher die Kenntnis der Beschuldigungen abgestritten.

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