Die Menschen auf dem Land, und besonders Frauen, werden zu den größten Verlierern von Karl Lauterbachs Krankenhausreform zählen. Doch noch gibt es Widerstand.
Die Menschen auf dem Land drohen gleich mehrfach zu den großen Verlierern von Karl Lauterbachs Krankenhausreform zu werden. Die Pläne des SPD-Ministers bedeuten eine Zentralisierung der Medizin auf Ballungsräume. Sollte die Reform das Ziel einer „Leistungskonzentration“ um 20 Prozent erreichen, würden nach ersten Berechnungen bald über fünf Millionen Deutsche im Notfall deutlich länger als eine halbe Stunde in die nächste Klinik brauchen.
Kahlschlag bei Geburtsstationen und Gynäkologie droht
Verlierer sind zudem auch vor allem Frauen: Laut der Prognose trifft die Ausdünnung der Versorgung künftig Geburtsstationen und Gynäkologie besonders stark. Die allgemeine Notfallversorgung droht, sich nach Warnungen der Krankenhausträger nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land zu verschlechtern: Notaufnahmen die in kleineren Kliniken wegfallen, führen zu überfüllten Stationen in großen Häusern.
Einzelkämpfer Lauterbach geht den falschen Weg
Lauterbachs Entwurf ist bislang unausgegoren und löst parteiübergreifend in den Ländern Widerstand aus. Die Probleme sind so komplex, dass die Einzelkämpfer-Taktik des SPD-Politikers realitätsfern ist. Der notwendige Umbau der Krankenhauslandschaft ist ein Langzeitprojekt. Deshalb sollten sich die wichtigen Parteien auf eine gemeinsame Linie einigen, unabhängig wer gerade regiert.
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