Raketenalarm in der Ukraine: So fühlt sich ein Abend im Bunker an
Plus Wenn im ukrainischen Schytomyr die Sirenen heulen, flüchten Yuliia und ihr Hund in die Gänge unter ihrem Wohnblock. Unser Autor begleitete sie.
Yuliia kocht. Ein wenig Fleisch, Kartoffelstampf und Gemüse. Es duftet in der Küche. Ihr Mann stellt eingelegte Gurken auf den Tisch. Sogar ein kleines Gläschen Selbstgebrannten gibt es. Das ist gerade eine Seltenheit. In der Ukraine wird wegen des Kriegs kein Alkohol mehr verkauft. Tatsächlich, an diesem Abend kann das Paar ungestört essen. Das ist gerade nicht selbstverständlich in den vielen Wohnblocks der Stadt Schytomyr, etwa 120 Kilometer westlich von Kiew gelegen. Kaum eine Nacht vergeht ohne Alarm. In dieser wird es nicht anders sein.
Gerade haben die beiden den Tisch abgeräumt, schon heulen die Sirenen. „Keller?“, fragt die 48-jährige Yuliia. Ihr Mann Ilia nickt. Unten warten schon die Nachbarn. Nicht alle. Drei Großmütterchen haben den Weg in den spärlich beleuchteten Gang unter dem Block aus Sowjetzeiten gefunden. Die Wände bestehen aus rauen Ziegeln, der Boden ist festgetretene Erde. „Wo sind denn die ganzen anderen Nachbarn?“, fragt die alte Frau namens Mascha stirnrunzelnd. Dann klären die drei Damen ab, wer eigentlich noch im Haus wohnt. Einige, so stellt sich heraus, sind geflohen. „Die ganze Stadt geht doch schon fort“, sagt Großmutter Valentyna. Die dritte Frau hier unten trägt denselben Vornamen, deswegen sind sie im Bunker Valentyna 1 und Valentyna 2. Letztere nickt traurig: „Das ist alles so furchtbar.“
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