US-Präsident Donald Trump hat Bundeskanzler Friedrich Merz bei dessen Antrittsbesuch in Washington mit Komplimenten überhäuft. Er nannte ihn bei der Pressekonferenz im Weißen Haus einen großen Anführer, einen großartigen Typen und einen Freund. Ausdrücklich lobte er das Englisch des CDU-Bundeskanzlers. „Ich liebe die Deutschen“, sagte Trump, als er Merz kurz zuvor am Eingang seines Amtssitzes in Empfang nahm. „Ich liebe die Amerikaner“, gab Merz zurück, während sich beide Männer die Hände schüttelten.
In der deutschen Delegation war vor dem Besuch in Washington befürchtet worden, dass der US-Präsident seinen Gast öffentlich bloßstellen und demütigen könnte, wie er es mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getan hatte. Trump stört sich seit Jahrzehnten an Millionen deutschen Autos auf den Straßen Amerikas und dem hohen Handelsdefizit seines Landes. Und er beklagt sich, dass die Europäer zu wenig für das gemeinsame Verteidigungsbündnis Nato tun.
Gute Stimmung beim Aufeinandertreffen von Donald Trump und Friedrich Merz
Doch davon war vor der Presse nicht die Rede. Trump bekannte sich auch zur Stationierung der US-Soldaten in Deutschland, während er in seiner ersten Amtszeit noch tausende GIs abziehen wollte. „Wenn sie sie haben wollen, können sie sie haben“, erklärte Trump. „Deutschland ist sehr wichtig.“
Das Gespräch im Oval Office war einem gemeinsamen Mittagessen vorgeschaltet. Möglich, dass Trump ohne Presse eine andere Tonart angeschlagen hat. Im schwelenden Zollstreit gab sich der Republikaner kompromissbereit. „Ich kann mit den Zöllen leben, oder wir bekommen ein Handelsabkommen.“ In seinen Augen beinhaltet ein solcher Deal, dass Deutschland und Europa mehr Gas und Öl aus Amerika kaufen. „Ich hoffe, wir machen das zum Teil unseres Handelsabkommens.“ Zuletzt hatte der Präsident die Gangart verschärft und die Zölle auf Stahl und Aluminium verdoppelt, obwohl die USA und die Europäische Union eine dreimonatige Zollpause vereinbart hatten.

Trump zeigte sich positiv angetan von der Ankündigung, die deutschen Verteidigungsausgaben massiv zu steigern. Das sei etwas Gutes. Gemeinsamkeiten sah der US-Präsident in der Migrationspolitik, die er mit aller Härte verfolgt. Deutschland habe ähnliche Probleme. „Das ist nicht dein Fehler“, sagte er zum Kanzler gewandt. Er sei anders als Angela, schob Trump nach und zielte damit auf Alt-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre Politik der offenen Grenzen. Merz und Merkel sind sich seit Jahren in Abneigung verbunden.
Krieg in der Ukraine größtes Thema für Trump und Merz
In dem 40-minütigen Gespräch kam der Bundeskanzler nur selten zu Wort. Er erinnerte an die Invasion in der Normandie am 6. Juni 1944 und dankte Trump für die Opfer Amerikas für die Befreiung Europas von der Nazi-Diktatur. Nicht überein kamen beide beim Thema Ukraine-Krieg. Der US-Präsident sagte über Russlands Präsidenten Wladimir Putin: „Er respektiert mich, ich respektiere ihn.“ Das Blutbad in der Ukraine müsse ein Ende haben.

Merz stellte sich an die Seite der Ukraine und versprach dem angegriffenen Land die anhaltende Unterstützung der Bundesrepublik. „Sie sind die Schlüsselperson in der Welt, um Druck auf Russland auszuüben“, appellierte er an Trump.

Merz hatte sich intensiv auf das Treffen mit Trump vorbereitet, holte sich bei anderen Staats- und Regierungschefs Tipps, wie er mit dem Republikaner eine gemeinsame Ebene finden kann. Als Gastgeschenk brachte der CDU-Chef eine edle, goldgerahmte Kopie der Geburtsurkunde von Trumps Großvater Friedrich Trump mit. Dieser kam 1869 in der Pfalz auf die Welt. Das Auswärtige Amt hatte die Urkunde eigens für den Anlass in einem Kirchenarchiv aufgestöbert. „Das ist sein seriöser deutscher Name“, scherzten beide Politiker und meinten damit den Vornamen, den Kanzler und der Trump-Vorfahr teilen.

Der UA Konflikt/Krieg scheint für Trump zwar ein wichtiger Punkt auf seiner Agenda zu sein, aber nicht der Einzige und Wichtigste - aber auch anders gewertet als von den europ. Partnerländern. Wie es weiter gehen soll zur Lösung - da läßt sich Trump alle Türen offen und völlig bedeckt insb. in der Frage weiterer Sanktionen gegen Russland. Das Horrorszenario, dass Merz wie Selenskyj von Trump bloßgestellt werden könnte, hat sich als unbegründet erwiesen nach dem Motto- wie man in den Wald hinein ruft , so schallt es heraus. Der UA Präsident war selbst Schuld an der Schelte von Trump. Mit seinem provozierenden Auftritt/Statement vor dem wichtigen Meeting mit Trump hat er selbst für den Eklat gesorgt. Was in der Diplomatie hinter verschlossenen Türen erörtert wird, wird vom UA Präsidenten auf offener Bühne ausgetragen.
Es kam so wie ich es an anderer Stelle schon erwartet habe. Daß Selenskyi ins offene Messer rannte lag an ihm und mangelhafter Vorbereitung.
Dieses Meeting wäre ein Thema für die Puppenkiste.
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