Die Mehrheit der Deutschen ist gegen die Steuervergünstigungen für ausländische Fachkräfte, welche die Bundesregierung als Teil des kürzlich beschlossenen Wachstumspakts einführen möchte. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Demnach lehnen 63 Prozent der Befragten den Plan der Ampel-Koalition ab, während nur 23 Prozent die Maßnahme befürworten. 14 Prozent machten keine Angabe.
Mehrheit gegen Steuererleichterungen für ausländische Fachkräfte
Laut YouGov gibt es sowohl zwischen Männern und Frauen leichte Unterschiede, als auch bei den verschiedenen Altersgruppen. So unterstützen 26 Prozent der Männer das Vorhaben, aber nur 20 Prozent der Frauen. Derweil scheint die Idee vorwiegend bei Jüngeren beliebt, rund ein Drittel der 18- bis 24-Jährigen befürwortet die Steuererleichterungen für ausländische Fachkräfte. Nach Angaben von YouGov wurden bei der repräsentativen Befragung 2758 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland befragt.
Steueranreize für zugewanderte Fachkräfte gibt es auch im europäischen Ausland
Die Pläne der Bundesregierung sind Teil der Wachstumsinitiative, auf die sich die Ampel-Parteien im Rahmen der Haushaltsberatungen geeinigt hatten. Demnach sollen neu zugewanderte Fachkräfte in den ersten drei Jahren 30 Prozent, 20 Prozent und zehn Prozent ihres Bruttolohns steuerfrei stellen können. Ähnliche Modelle existieren in einigen Nachbarländern, wie den Niederlanden, und sollen ausländische Fachkräfte anlocken.
Kritik an den Steuererleichterungen kommt auch aus den eigenen Reihen
Seit Bekanntgabe der Pläne übt die Opposition teils scharfe Kritik an dem Vorhaben. „Die Ampel spaltet und brüskiert die hart arbeitende Bevölkerung. Es braucht Steuersenkungen für alle in Deutschland“, wird etwa CSU-Generalsekretär Martin Huber in den sozialen Medien zitiert.
Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU, Julia Klöckner, schrieb auf der Plattform X gar von „Inländer-Diskriminierung“. Doch auch von Gewerkschaften und aus den Reihen der SPD kommt Kritik. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sprach gegenüber dem Deutschlandfunk davon, nicht glücklich über die Einigung zu sein, weil sie zu Missverständnissen führen könne. (mit dpa)
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