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Corona-Pandemie: Die EU startet die Beschaffung von Covid-Medikamenten

Corona-Pandemie

Die EU startet die Beschaffung von Covid-Medikamenten

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    Wirksame Medikamente gegen Covid-19 könnten den Druck auf die Intensivstationen mindern.
    Wirksame Medikamente gegen Covid-19 könnten den Druck auf die Intensivstationen mindern. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Während in Europas Praxen derzeit die Corona-Booster-Impfkampagnen laufen, arbeitet die EU-Kommission in Brüssel an der Beschaffung von Medikamenten, mit denen sich die Erkrankung behandeln lässt. Denn mittlerweile gibt es mit ihnen eine weitere Waffe gegen Covid-19. Die ersten Mittel sind in der EU zugelassen.

    Dabei will die Kommission ähnliche Fehler wie im vergangenen Jahr bei der Impfstoffbeschaffung vermeiden – und hat verschiedene Anti-Covid-Medikamente bestellt, selbst wenn diese noch auf eine Zulassung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA warten. So habe die Brüsseler Behörde bereits den Zugang zu der Gesamtmenge an Therapeutika sichergestellt, die von den Ländern, die an den gemeinsamen Beschaffungen teilgenommen haben, benötigt wird. Das geht aus der Antwort von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides auf eine parlamentarische Anfrage hervor, die unserer Redaktion exklusiv vorliegt. Gestellt hat sie der Europaabgeordnete Moritz Körner (FDP).

    Rahmenverträge über große Mengen geschlossen

    Die Verträge sehen die Möglichkeit vor, die Produkte zu kaufen, nachdem sie eine EU-Zulassung oder eine nationale Notfallgenehmigung erhalten haben. Dies gewährleiste, so die Kommission, eine ausreichende Flexibilität für einen raschen Zugang zu den Therapeutika unter Berücksichtigung der Sicherheit und Wirksamkeit. Dabei geht es vor allem um drei Produkte, für die die Brüsseler Behörde Rahmenverträge über große Mengen, einmal geht es um 55.000 Dosen, bei zwei weiteren Mitteln um jeweils 220.000 Dosen, geschlossen hat.

    Derweil setze die Kommission laut eigenen Angaben die Gespräche über andere Arzneimittel fort. Die Palette der „vielversprechenden Therapeutika“ wurde auf zehn potenzielle Kandidaten erweitert. Im November hatte die EMA zwei Covid-19-Medikamenten die Zulassung erteilt. Daneben laufen noch vier Bewertungen von Zulassungen sowie zwei Überprüfungen im Rahmen eines Rolling-Review-Verfahrens, das für eine beschleunigte Bewertung sorgen soll. Dabei wird das Medikament einem Zulassungsverfahren unterzogen, während die Antragsunterlagen nach und nach eingereicht werden.

    Jeder Staat soll alles bekommen, was er bestellt

    Die EU hatte vor Monaten bereits das Ziel ausgegeben, bis Ende dieses Jahres bis zu fünf neue Therapeutika in der EU zuzulassen. Doch dann will man auch liefern können. „Es ist gut, dass die EU-Kommission bei den Anti-Covid-Medikamenten bemüht ist, ihre bei der Impfbeschaffung gemachten Fehler zu korrigieren“, sagte der FDP-Parlamentarier Moritz Körner. Es müsse nun durch ausreichende Haushaltsmittel und Regulierungsflexibilität sichergestellt werden, dass die Nachfrage nach den Medikamenten in allen Mitgliedstaaten rechtzeitig und vollständig befriedigt werden könne.

    Der Fokus liegt laut Auskunft der Kommission vor allem auf monoklonalen Antikörpern, die im Labor hergestellt werden und im Grunde wie jene funktionieren, die sich nach einer Impfung oder Infektion bilden. Von dem Medikament Ronapreve, einem Antikörper-Cocktail aus Casirivimab und Imdevimab, das die Europäische Arzneimittelagentur EMA Mitte November zugelassen hat, bestellte die EU 55.000 Dosen. Deutlich mehr orderte die Behörde von dem Antikörper Sotrovimab der Firma Glaxo-Smith-Kline. Noch befindet sich das Mittel im Zulassungsprozess, doch Brüssel habe bereits den Zugang zu 220.000 Dosen sichergestellt, gab die Kommission an.

    Einen Rahmenvertrag über dieselbe Menge, also 220.000 Dosen, hat die Behörde im September mit dem Pharmaunternehmen Eli Lilly geschlossen. Es handelt sich ebenfalls um Antikörper zur Behandlung von Covid-19-Patienten. Mittlerweile hat die Firma den Antrag zur Prüfung der Corona-Antikörperkombination aus Bamlanivimab und Etesevimab bei der EMA zurückgezogen. Aber die Medikamente können von den teilnehmenden Ländern direkt erworben und auf Basis nationaler Regelungen weiter verabreicht werden. Für

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