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Sollte die Wehrpflicht wieder eingeführt werden?

Kommentar Von Stefan Lange und Rudi Wais
31.01.2023

Verteidigungsminister Boris Pistorius sinniert über die Aussetzung der Wehrpflicht. Sollte die Pflicht zurückkehren? Zwei Autoren wiegen Für und Wider ab.

Pro: Wehrpflicht ja, aber die Debatte kommt zur Unzeit

Mit der Wehrpflicht ist es wie mit der Sommerzeit. Beide Themen ploppen regelmäßig auf und verschwinden danach schnell. Die Wehrbeauftragte Eva Högl beispielsweise stellte sie im Sommer 2020 zur Debatte, nannte die Aussetzung einen Riesenfehler. Mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges wurde die Diskussion erneut geführt – und jetzt wieder. Nicht erst der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius ventilierte das Thema. Kanzler Olaf Scholz (beide SPD) zählte die Aussetzung neben dem Sparprogramm für die Truppe jüngst im Bundestag zu den Fehlern "von konservativen Politikern", die die neue Regierung beseitigen werde. 

Die grundsätzliche Verpflichtung zum Dienst tat vielen jungen Menschen gut. Für die einen war sie die Chance, sich nach der Ausbildung eventuell noch einmal beruflich neu aufzustellen. Vielen Abiturienten bot der Wehr- oder Ersatzdienst eine willkommene Möglichkeit, von der Theorie in die Praxis zu wechseln. Sie nützte auch der Bundeswehr, weil durch sachten Druck Menschen zur Truppe stießen, die heute fernbleiben. Bis zum Juli 2011 war die deutsche Armee deshalb ein lebendiges Abbild der Gesellschaft. Weitgehend ohne Frauen, aber dieser Fehler ließe sich leicht korrigieren. 

Von einer modernisierten Wehrpflicht könnten viele profitieren. Die Debatte darüber muss jedoch in Ruhe geführt werden. Unbelastet von einem Krieg in Europa, befreit von Gedankenspielen über einen "Verteidigungsfall". Letzterer gilt nur, wenn die Bundesrepublik mit Waffen angegriffen wird oder solch ein Angriff unmittelbar bevorsteht. Käme es dazu, wäre die Wehrpflicht die kleinste Sorge. Außerdem entscheiden nicht einzelne FDP-Politikerinnen oder der Kanzler über die Einsetzung der Wehrpflicht. Das ist Sache des Bundestages, der 2011 eine kontroverse, aber auch konstruktive Debatte über die Aussetzung führte.

Eine solche braucht es wieder, und zwar mit dem Ziel, die Wehrpflicht aufleben zu lassen. Die Diskussion sollte jedoch ohne Emotionen und deshalb losgelöst vom Ukraine-Krieg geführt werden. (Stefan Lange)

Contra: Deutschland braucht keine große, sondern eine professionelle Armee

Seien wir ehrlich: Wir hatten nichts von der Bundeswehr, als wir in den achtziger Jahren eingezogen wurden - und die Bundeswehr nichts von uns. Obwohl der Kalte Krieg mit dem Nato- Doppelbeschluss auf seinen letzten Höhepunkt zusteuerte, herrschten in den Kasernen Zustände, die schon an Arbeitsverweigerung grenzten und es jedem Angreifer leicht gemacht hätten, eine betäubende Dosis aus Lethargie und Mangelverwaltung. Die alte Bundesrepublik war, wenn überhaupt, nur bedingt abwehrbereit und auf uns Wehrpflichtige kein Verlass. Wer einrücken musste und nicht verweigern wollte, tat das - und saß seine Zeit ab.

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Den russischen Angriff auf die Ukraine nun als Argument für die Wiedereinführung der Wehrpflicht heranzuziehen, ist jedenfalls eine Schnapsidee. Ganz abgesehen davon, dass die Bundeswehr heute weder den Platz noch das Personal oder das Geld hat, um jedes Jahr zigtausende junger Soldaten auszubilden: Deutschland braucht keine möglichst große, sondern eine möglichst professionelle Armee. Eine Armee, für die junge Menschen sich bewusst entscheiden und nicht wie früher unter staatlichem Zwang. Dazu aber muss die Bundeswehr, erstens, als Arbeitgeber deutlich attraktiver werden und, zweitens, bei der Rekrutierung auf Qualität achten anstatt auf Quantität. Von 30 Nato-Ländern haben deshalb nur noch fünf eine allgemeine Wehrpflicht.

Die Waffensysteme werden immer anspruchsvoller, die Einsätze immer komplexer, und gegen die neue Bedrohung aus dem Cyberraum hilft kein noch so gut ausgebildeter Schütze und keine noch so starke Panzerkompanie. Der Beruf des Soldaten wird zunehmend zum High-Tech-Beruf - diese Spezialisten aus der Masse der Wehrpflichtigen herauszufiltern und für einen längeren Dienst am Vaterland zu gewinnen, ist um einiges aufwendiger als die gezielte Suche nach ihnen. Hier allerdings hat die Bundeswehr bisher nicht viel mehr als den plakativen Slogan „Wir dienen. Deutschland.“ anzubieten. Ein höherer Sold? Weniger Versetzungen? Ein familienfreundlichers Umfeld? Anstatt jetzt mit einer Wiedereinführung der Wehrpflicht zu flirten und jungen Menschen ein Jahr ihres Lebens rauben zu wollen, sollte der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius sich lieber mit den aktuellen Nöten der Truppe beschäftigen.

Auch das häufig gebrauchte Bild vom Staatsbürger in Uniform, der erst durch die Wehrpflicht heranwachse, ist nicht mehr als eine Schimäre. Über die Einsätze der Bundeswehr entscheidet kein General und keine e oberste Heeresleitung, sondern der Bundestag. Demokratischer geht es nicht. (Rudi Wais)

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

01.02.2023

Davon jungen Menschen ein Pflichtjahr auf‘s Auge zu drücken halte ich als älterer und davon nicht mehr betroffener nichts. Zumal es wieder nur ein einseitiger Männerzwangsdienst wäre, denn Frauen weiterhin davon auszunehmen, da werden deren Lobbyisten um Argumente nicht verlegen sein. Steht ja auch so im Grundgesetz. In Kriegs- und Krisenzeiten besinnt man sich wieder auf alte männliche Rollen, wie verlogen ist das denn.

31.01.2023

Wehrpflicht und Arbeitsdienst? Die Politik scheint dies wieder einmal notwendig gemacht zu haben.

31.01.2023

Müssen dann alle dienen oder nur die schon länger da sind?

31.01.2023

Nur die, die schon länger hier sind. Die anderen sind schon traumatisiert.

31.01.2023

Die Wiedereinführung der Wehrpflicht wäre nur was fürs soziale Gewissen. Egal ob 12/15/18 Monate, eine Ausbildung die im Einsatz von Nutzen sein könnte ist in diesem Zeitraum nicht drinnen.

31.01.2023

Wie will man denn bitte eine Dienstgerechtigkeit herstellen? Das hat doch früher schon nicht geklappt und wurde immer schlimmer. Sportasse wurden ausgemustert, waren dann aber trotzdem jedes WE auf dem Fußballplatz, während der unsportlichste Stubenhocker A2 war. Gegen Ende der Wehrpflicht wurde jede Menge gar nicht mehr eingezogen. Und für all diejenigen, die meinen, man könnte jetzt auch Frauen einziehen: im Grundgesetz steht nur was für der Wehrpflicht für Männer, die ist ausgesetzt und könnte relativ einfach wieder eingesetzt werden. Eine Erweiterung auf Frauen bedürfte einer 2/3-Mehrheit - aussichtslos, weil dann mit Sicherheit zahllose Argumente gefunden würden, warum man die Wehrpflicht nicht auf Frauen ausweiten kann. Und was ist mit den ganzen Doppelstaatlern?
Also bitte: die Wehrpflicht endgültig in die Mottenkiste. Die Bundeswehr muss gesellschaftlich anerkannt sein, ordentlich ausgestattet und die Soldaten ordentlich bezahlt - dann finden sich auch Leute. Aber vermutlich kommt die Diskussion nur immer wieder hoch, weil man dann mit dem Zivildienst wieder gering bezahlte "Arbeitssklaven" für den Pflegebereich hätte.

31.01.2023

Warum nicht eine allgemeine Dienstpflicht ?!

Für Mann und Frau .

Abzuleisten alternativ im militärischen wie auch zivilen oder sozialen Bereich.

Wie das in Frankreich ab 2024 sein wird .

Daß Herr Lange in seiner linkslastigen Ideologie Wehr- wie auch Wehrersatzdienst ablehnt - war zu erwarten und paßt zu ihm .

31.01.2023

Wovon Sie wohl, aufgrund des Alters, ausgenommen wären, nehme ich stark an? Im Gegensatz zu fast allen lebenden deutschen Mitbürgerinnen bin ich in den "Genuss" eines Pflichtdienstes gekommen - Sie mit Sicherheit nicht! Was, denken Sie, berechtigt Sie dazu, anderen etwas aufzudrücken, was Ihnen erspart geblieben ist?

31.01.2023

Danke - Herr Manfred M.

für dieses recht unsinnige "Argument".

Sie hätten Ihr billiges Scheinargument sicher auch am 01.07.1956 angebracht ( wären Sie da alt genug gewesen)

Denn etwa der Jahrgang 1930 oder 1932 war damals auch schon zu alt für die Wehrpflicht in der neu gegründeten Bundeswehr gewesen .
Die nicht mehr zum Wehrdienst eingezogenen Jahrgänge hätten Sie dann wohl auch so angeplärrt .


Pflichtdienste ,das haben außer Ihnen auch schon viele andere Menschen , insbesondere ältere geleistet - vielleicht sogar mehr und länger als Sie !

Der zumeist verwöhnten , im Überfluß und ohne Verzicht aufgewachsenen und nur im Hier und Jetzt lebenden Jugend in Deutschland täte ein allgemeines Pflichtjahr sehr gut .

Möglicherweise würden auf diesem Weg dann auch Erziehungsdefizite behoben .

31.01.2023

Was soll die Diskussion derzeit. Kasernen sind aufgelöst worden und die dazu gehörigen Infrastruktur und Organisation ebenfalls. Es würde mindestens 5 Jahre dauern, bis man die Wehrpflicht überhaupt wieder einführen könnte. Und Wehrpflichtige kann man heute in Anbetracht der komplexen Waffensysteme nur noch bedingt. einsetzen. Höchste Priorität muss erst Mal die Wiederertüchtigung der BW sein bevor man Gedankenspiele zur Wehrpflicht anstellt. Auch bringt es Nichts das Ganze über ein Sozialjahr zu organisieren- was soll man in einer Armee mit den Leuten als Kurzzeitdiener machen- kaum ausgebildet würden sie Ernstfall nur als "Kanonenfutter" verheizt werden oder als besseres Wachpersonal einsetzbar sein.

31.01.2023

Ich glaube kaum, dass zukünftige Kriege nur mit komplexen Waffensystem geführt werden. Kein Strom kein Internet und schon scheitern komplexe Waffensysteme oder auch einfach bei zuviel Belastung siehe Puma, G36 usw. Als Wehrpflichtiger ging es auch nie darum in den Krieg zu ziehen sondern im Ernstfall zu verteidigen und da benötigt man eine gewisse kleine Struktur und Ordnung und vielleicht auch etwas Waffenkunde. Und genau das bekam man auch in den 10/9 Monaten vermittelt.

PS auch eine Berufsarmee kann gegen Kurzeitdiener verlieren, die Wagner Truppe weiß es genau

01.02.2023

@Jochen H.
Haben Sie gedient?
Ich war Wehrpflichtiger. An einen komplexen Waffensystem. Haben sogar eine Überprüfung durch die NATO bestanden. Glauben Sie, dass alles Personal was an Leopard, Gepard, Haubitzen oder Luftabwehr eingesetzt wird eine jahrelange Ausbildung braucht?
Berufssoldaten sind nicht unbedingt besser. Im Gegenteil. Deutsche Wehrpflichtige haben auch in Vergleichen nicht selten amerikanische Berufsoldaten geschlagen.
Kanonenfutter sind im Ernstfall schnell alle die an der Front stehen.

01.02.2023

@ Harald

" Deutsche Wehrpflichtige haben auch in Vergleichen nicht selten amerikanische Berufsoldaten geschlagen."

Absolut richtig. DIe Bundeswehr kann nur von einer (gerechten) Wehrpflicht profitieren. Die Wehrpflichtigen stellten früher einen Querschnitt durch die Gesellschaft mit unterschiedlicher Bidlung, unterschiedlichem Hintergrund, etc. dar. Das ist ein nicht zu vernachlässigender Vorteil, wenn Menschen mit höherer Schuldbildung aber auch Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung gemeinsam mit den wenigen ohne Ausbildung eingesetzt werden. Da trägt jeder etwas bei. Vor allem, weil ein gewisser Prozentsatz auch früher schon sich dann während des Wehrdienstes für eine Karriere bei der Bundeswehr entschieden hat. Das ist besser, als wenn die Bundeswehr nur ein Auffangbecken wird.

31.01.2023

Das ist nur möglich, wenn keine Ungleichheit entsteht, wie es früher vor der Aussetzung der Fall war. Im Endeffekt müssten alle eingezogen werden, männlich, weiblich, divers. Alternativ ein soziales Pflichtjahr für alle, wobei dieses auch bei der Bundeswehr abgeleitet werden kann. Alles andere wäre benachteiligen. Auch weibliche und diverse Personen können Flecktarn und eine Flinte tragen. Wir leben in 2023. Gelebte Gleichstellung in allen Bereichen!