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Schnelltest bei Omikron: Wie zuverlässig sind Schnelltests?

Corona-Pandemie

Wie zuverlässig sind Antigen-Schnelltests bei Omikron?

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    Ein medizinischer Mitarbeiter mit einem negativen Corona-Schnelltest.
    Ein medizinischer Mitarbeiter mit einem negativen Corona-Schnelltest. Foto: Sebastian Kahnert, dpa

    Mit den meisten der derzeit gängigen Antigen-Schnelltests lässt sich auch eine Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus erkennen. Das sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Berlin. Demnach gibt es eine Rückmeldung des für die Zulassung von Medikamenten zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), wonach 80 Prozent der überprüften Schnelltests auch den Omikron-Typ sicher nachgewiesen hätten. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit Aussagen zur Wirksamkeit der ARD-Fernsehen gesagt. Er habe deshalb das PEI veranlasst, eine "Positivliste" mit Tests vorzubereiten, "die für Omikron besonders geeignet sind beziehungsweise Omikron früh erkennen". Es gebe allerdings eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Mehrzahl der vorhandenen Tests auch Omikron nachweisen.

    Omikron-Variante: Wie gut sind Antigen-Schnelltests?

    Auf Schnelltests basieren zahlreiche Infektionsschutzmaßnahmen, darunter die am vergangenen Freitag beschlossenen Verschärfungen. So müssen künftig auch Geimpfte oder Genesene einen zusätzlichen Testnachweis vorlegen, um Restaurants zu besuchen. An Schulen wird bereits regelmäßig getestet, für viele weitere Einrichtungen gelten Testvorgaben. In Bayern müssen seit dieser Woche auch Kita-Kinder dreimal wöchentlich getestet werden. Doch wie genau sind die Tests überhaupt?

    Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte das PEI Angaben zur Wirksamkeit der in Deutschland verfügbaren Antigen-Schnelltests veröffentlicht. Diese gelten zwar insgesamt als weniger zuverlässig als die sogenannten PCR-Tests, sind aber wesentlich kostengünstiger und leichter zu handhaben. Laut PEI schlägt die große Mehrheit dieser Tests auf ein Protein des Virus an, dass von den Omikron-Mutationen vergleichsweise wenig betroffen sei. Insgesamt 245 verschiedene Antigentests haben demnach eine Prüfung durch ein PEI-Labor durchlaufen, 199 hätten die Untersuchung bestanden, davon wiederum die allermeisten auch Apotheken oder Handelsketten orientieren sich laut PEI bei der Beschaffung von Testmaterialien an den Prüfungsergebnissen. Weitere Untersuchungen seien indes noch nötig und dauerten an. Bis die von Gesundheitsminister Lauterbach angeforderte Liste vorliege, werde es noch einige Zeit dauern.

    Antigentest-Studie aus den USA weckt Zweifel

    Eine Studie aus den USA deutete zuletzt darauf hin, dass Antigentests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine "verringerte Sensitivität aufweisen". Dies würde bedeuten, dass weniger Infektionen tatsächlich erkannt werden. Schon in den letzten Monaten berichteten Infizierte immer wieder, dass Schnelltests trotz Ansteckung negativ ausgefallen waren.

    Gesundheitsminister Karl Lauterbach befürwortet die Impfpflicht auch für den Kampf gegen Omikron.
    Gesundheitsminister Karl Lauterbach befürwortet die Impfpflicht auch für den Kampf gegen Omikron. Foto: Hannibal Hanschke, Reuters/Pool/dpa

    Noch ist der Forschungsstand zur Omikron-Variante unzureichend, doch klar scheint, dass sie viel ansteckender ist als die bisherigen Virustypen. Andererseits aber gibt es Hinweise, dass der Omikron-Typ womöglich weniger gefährlich ist als etwa die zuletzt vorherrschende Delta-Variante – zumindest für Personen, die gegen Corona geimpft und möglichst auch geboostert sind. Ungeimpfte dagegen können allerdings den Erkenntnissen zufolge häufiger schwer an der Omikron-Variante erkranken. Die Bundesregierung will auch deshalb eine allgemeine Impfpflicht einführen. Auf einen Termin dafür will sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) allerdings nicht festlegen. Er überlasse es dem Bundestag, "wie er den Zeitplan jetzt gestalten wird", so eine Sprecherin.

    Omikron-angepasste Impfung in Sicht

    Die aktuell verfügbaren Impfstoffe wirken nicht so gut gegen eine Ansteckung mit Omikron wie gegen frühere Varianten des Coronavirus. Nach Angaben von PEI-Chef Klaus Cichutek ist aber bis spätestens Juni mit einem an Omikron angepassten Corona-Impfstoff zu rechnen. Die Anbieter der mRNA-Impfstoffe arbeiteten bereits daran, auch der Zulassungsprozess habe bereits begonnen.

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