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US-Bomben auf den Iran können Wohlstand kosten

Kommentar

Die US-Bomben auf den Iran können weltweit Wohlstand kosten

Stefan Stahl
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    Trump verunsichert die Weltwirtschaft
    Trump verunsichert die Weltwirtschaft Foto: glomex

    Politische Stabilität, Frieden, freier Welthandel, internationale Arbeitsteilung und damit Planbarkeit für Unternehmer wie Verbraucher sind der ideale Nährboden für Wirtschaftswachstum. Der Geschäftsmann Trump hat diese Lehre nur teilweise verstanden, sonst hätte er keine Zollkriege angezettelt.

    Was der US-Präsident allerdings zumindest grundsätzlich zu kapieren scheint, ist die Bedeutung von Frieden für das ökonomische Wohlergehen der Nationen. Deswegen will er, dass der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine möglichst schnell aufhört. All seine Versprechen, er könne als globale Chef-Friedenstaube das Morden beenden, sind bisher krachend gescheitert. Trump versteht nicht, dass Putin den Krieg für sein politisches Überleben wie Wasser und Brot braucht. Er schätzt den Russen kolossal falsch ein. 

    US-Präsident Trump wird wie Bush zum Kriegsherren 

    Mit der Attacke der USA auf die iranischen Atomanlagen ist Trump zwar ein wichtiger Schlag gegen das gefährliche iranische Atom-Programm gelungen, damit schürt er aber Verunsicherung, was Gift für die Wirtschaft ist. Der amerikanische Präsident wird wie einst George W. Bush zum Kriegsherren. Sollte die iranische Führung die Straße, also die Meerenge, von Hormus blockieren und damit das Passieren von Öl- und Gastankern aus anderen arabischen Ländern massiv erschweren, droht ein deutlicher Preisanstieg für die Schmiermittel der Weltwirtschaft.

    Das wiederum könnte die Inflation anheizen, Zinssenkungen erschweren, die Aktienmärkte beben lassen, was am Ende zu Konsum-Zurückhaltung führt und Wachstum kostet. Ein Teufelskreis, der Trump-Teufelskreis, käme in Gang.

    Trumps Unbedachtheit kostet Wohlstand – besonders Deutschland leidet darunter

    Der Business-Mann im Präsidenten-Amt wäre wirtschaftlich und am Ende auch politisch gescheitert. Sein Traum, ein Friedens-Präsident zu werden und Amerika zu alter ökonomischer Stärke zurückzuführen, würde jäh wie die iranischen Atomanlagen nach der Attacke durch die US-Monster-Bomben zerbrechen. Trump wäre eine tragische Figur mit unabsehbaren Folgen für die Welt-Wirtschaft.

    Ein stark vom Export abhängiges Land wie Deutschland würde darunter besonders leiden. Die Mega-Unsicherheits-Faktoren Putin und Trump könnten Kanzler Merz letztlich um die Früchte seiner angestrebten wirtschaftspolitischen Reformen bringen. Für mehr Wachstum braucht Deutschland politische Entspannung und damit diplomatische Leisetreter-Kunst. Trump ist ein Lautsprecher, der fast immer auf Sendung ist und Meinungen rasch ändert. Seine Wankelmütigkeit und Unbedachtheit kosten Wohlstand. Das Stabilste an Trump sind seine roten und zu lang gebundenen Krawatten. 

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    12 Kommentare
    Aurel von Naso

    von mir gibt`s jetzt hier (Augsburger Allgemeinen) keine weiteren Kommentare - bleib lieber stiller Fanboy: Von Hasselhoffs: "I`had been looking for freedom"....

    Aurel von Naso

    Nur mal so viel dazu unser Bundeskanzler, Friedrich Merz kommt ja aus dem Wirtschaftsspektrum. Früher ging es darum Finanzmärkte in zukunftsorientierten Clouds einzubetten. Also Immobilienkäufer in den U. S. A. erhielten Kredite und zahlten dafür Renditen; je mehr potenzielle Immobilienkäufer, in die „Cloud“ investierten, desto mehr Geld erhielten die Immobilienfinanzfinanzierungsgaranten und desto mehr Kredite konnten diese vergeben bis dann der Crack kam, der tiefgreifend war, die “Clouds“ mussten dann erst mal weiterziehen, bevor sie in Groll und Donner ihr Ende fanden so fand z. B. auch das Amt des ehemaligen Wirtschaftsministers ein Ende. Also bei aller Vorsicht die Folgen von Blockaden der Straße von Hormus / dem Suez Kanal könnten verheerend wirken; ebenso wie Angriffe der schiitischen Huthi welche die Sicherheit der Schiffart gefährden würden, das könnte vielleicht einen größeren Schaden für die Weltwirtschaft bedeuten als die Zollpolitik von Donald Trump.

    Aurel von Naso

    Ein Blick in die Zukunft: in ca. "10 Jahren" wird es dann darum gehen, dass die U. S. A. Fehler gemacht hatten und mit ihrem militärischem Partner Israel Kriege führten, welche ein friedliches Leben für Israelis gewährleisten sollten, aber eben diese Kriege waren es welche an den Wahrheiten und Fakten scheiterten, welche derer Handeln hätten begründen sollen. Es war nicht zu beweisen gewesen, dass Iran Uran für militärische Interessen angereichert hatte und demzufolge bestand die Ansicht, dass Iran Uran nur für zivile Zwecke angereichert hatte. Als Antwort darauf gab es dann Streit begründet mit dem Hass auf die Politik der U. S. A. und Israels, welche als Partner das Völkerrecht mit trügerischen Gründen gebrochen hatten. Die Menschen der Welt des Westens wurden dann als in Ungnade gefallenen Feinde angesehen und die Gewalt führte sich in Terrorangriffen fort. Solch ein Politik bringt keinen Frieden...

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    Friedrich Eckert

    "Es war nicht zu beweisen gewesen, dass Iran Uran für militärische Interessen angereichert hatte" Die IAEA (Internationale Atomenergie-Organisation) bestätigte zuletzt, dass der Iran über rund 400 Kilogramm Uran mit einem Anreicherungsgrad von 60 Prozent verfügt. Welchen Zweck haben dann die 400 kg, wenn nicht militärisch? Für zivile Zwecke wird das Uran üblicherweise auf zwischen drei und fünf Prozent angereichert. Für speziellere Anwendungen, zum Beispiel für Forschungsreaktoren, wird auf knapp unter 20 Prozent angereichert.

    Jochen Hoeflein

    Sicher verunsichert die chaotische Zollpolitik Trump den Weltmarkt. Ob der US Angriff auf die iran. Atomanlagen zum derzeitigen Zeitpunkt unabdingbar war, verschliesst sich aussen stehenden Beobachtern. Zumindest haben diplomatische Bemühungen von Europa und den USA aus keinen greifbaren Fortschritt gebracht. Aber die Folgeargumentation ist auch kaum nachvollziehbar. Auf der einen Seite wird Trumps Angriff Iran verurteilt, aber Europa trägt mit seiner UA Politik und den wirtschaftlichen Folgen auch nicht zur Verbesserung der Wirtschaftslage bei. Natürlich wird RU zusammen mit der OPEC Ölpreissteigerungen nutzen, wenn z.Bsp. die Strasse von Hormus Probleme bereitet.

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    Maria Reichenauer

    Herr Hoeflein, Sie liegen mit diesem Vergleich nicht nur knapp, sondern meilenweit daneben. Während Trump einen Konflikt im Nahen Osten mutwillig eskalieren lässt – die Folgen werden wir noch sehen – versucht Europa die vom Aggressor Russland angegriffene Ukraine in eine bessere Verhandlungsposition zu bekommen. Das ist ein Unterschied. Trump hat unbedacht eine Eskalation auch mit Russland herbeigeführt – das alles ist brandgefährlich, die Folgen nicht absehbar.

    Friedrich Eckert

    "Während Trump einen Konflikt im Nahen Osten mutwillig eskalieren lässt" Welcher Konflikt ist bitte eskaliert? Dem Iran wurde mehrmals klargemacht, sein Atomprogramm auf zivile Zwecke zu begrenzen. Das hat den Iran nicht interessiert. Also muss eben gehandelt werden. Also wurde es zwangsweise beendet.

    Martin Goller

    "Zumindest haben diplomatische Bemühungen von Europa und den USA aus keinen greifbaren Fortschritt gebracht." Doch, das nannte sich Atomabkommen und hat dazu geführt dass der Iran bis zum Rückzug der USA kein hochangereichertes Uran mehr hatte. Nachdem sich die USA ohne Grund zurückgezogen haben hat der Iran scheinbar nun den Sprint zur Bombe versucht - und damit die Begründung für einen israelischen Angriff geliefert. Was lernt die Welt daraus? Diplomatische Lösungen sind mit dem Westen nicht möglich und nur eine massive Aufrüstung samt Atombombe sind die Versicherungen für autokratische Regime um unangreifbar zu werden. Well done Mr. President!

    Friedrich Eckert

    "Iran bis zum Rückzug der USA kein hochangereichertes Uran mehr hatte" War es Absicht, nicht zu erwähnen, warum die USA aus dem Programm ausgestiegen sind, oder würde das ihre nette Geschichte bedeutungslos machen?

    Robert Miehle-Huang

    "Dem Iran wurde mehrmals klargemacht, sein Atomprogramm auf zivile Zwecke zu begrenzen. Das hat den Iran nicht interessiert." Falsch! Das hat den Iran bis zum einseitigen Aufkündigen des Atomabkommens seitens Trump anno 2018 durchaus interessiert! Iran reichert Uran zwar über das für alle denkbare zivile Zwecke denkbare hinaus an, aber es gibt keinerlei Hinweise, daß der Iran an der Atombombe bastelt!

    Martin Goller

    Weil Trump es nicht gebacken bekommt dass ein Deal in dem nicht eine Seite alles bekommt und die andere den Kotau macht zu akzeptieren? Dass Obama und die westliche Welt diplomatisch ein jahrzentelanges Problem gelöst hat? Oder meinen Sie die angeblichen "Beweise" (keiner davon Stichhaltig und nicht schon lange vorher bekannt) die Trump angeführt hat? Das Ergebnis sehen wir ja: Dank Trump ist jetzt Krieg!

    Friedrich Eckert

    "aber es gibt keinerlei Hinweise" Nachdem Israel und die USA mit überaus genauer Präzision solche Angriffe durchführen konnten, gehe ich davon aus, dass es genügend Hinweise darauf gab, was da lief. Aber der Mossad und die CIA werden Sie sicher demnächst über alles einweihen.

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