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Urlaub: Alleine reisen stärkt das Selbstbewusstsein

Urlaub

Alleine reisen stärkt das Selbstbewusstsein

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    "Alleine verreisen macht stark", sagt Autorin Katrin Zita.
    "Alleine verreisen macht stark", sagt Autorin Katrin Zita. Foto: Lily- Fotolia.com

    Alleine reisen stärkt das Selbstbewusstsein. So die Erfahrung der österreichischen Autorin Katrin Zita. Das Klischee, das Alleinreisenden vorauseilt, sagt aber: Wer alleine reist, ist einsam. "Allein reisen macht nicht einsam, sondern stark", sagt Zita. Seit zehn Jahren ist sie selbst gerne allein unterwegs. So hat sie bereits in mehr als 50 Ländern Eindrücke gesammelt.

    Rund 13 Prozent der Deutschen reisen alleine

    Im Jahr 2013 reisten die Deutschen rund 70 Millionen Mal, so die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen. "Davon wurden 8,96 Millionen allein unternommen, das sind rund 13 Prozent", sagt Mitarbeiterin Henrike Beer. Viele Leute sind froh, wenn sie allein in den Urlaub fahren können, weiß Klaus Damm von Bundesverband der Alleinreisenden in Kassel. "Sie möchten einfach mal ihre Ruhe haben, wollen nachts mal ungestört schlafen können und sich nicht ständig abstimmen müssen." Dabei handelt es sich meist um Menschen, die sozial gut eingebunden seien und oft auch schon eine Familie haben.

    Wohin es einen zieht und ob man tatsächlich auch alleine verreist, hängt natürlich von jedem Typ ab: "Abenteuerlustige fahren allein mit dem Rucksack durch ein exotisches Land." Zita empfiehlt Menschen, die nicht risikofreudig sind, sich mit ihrem Reiseziel nicht zu überfordern. Trotzdem glaubt sie, dass jeder aus einer Alleinreise profitieren kann: "Man wird unkomplizierter, gelassener und lernt, seine eigenen Entscheidungen zu treffen."

    Die Meinungen über das Alleinreisen gehen auseinander

    "Mal ohne Dauernörgler eine Kulturreise zu unternehmen, viel in Museen zu gehen und stundenlang vor den Bildern stehen zu bleiben, die mir gefallen, stelle ich mir herrlich vor", sagt der dreifache Vater Jan aus Köln. Damit kann die allein lebende Gymnasiallehrerin Patrizia aus Düsseldorf nichts anfangen: "Ich verreise gar nicht allein, weil mich das schreckt, überall allein zu sitzen und mit niemandem darüber sprechen zu können, was ich besichtigt, gesehen und erlebt habe."

    Einsame Momente hat auch Zita erlebt, beispielsweise als sie Heiligabend alleine in New York verbrachte. Nach Ladenschluss schlich sich dann doch ein mulmiges Gefühl bei der Autorin ein: "Da ist mir auch bewusst geworden, wie schnell man von seiner Umgebung klassifiziert wird und etwa als einsam gilt." So eine Situation bringt einen zum Nachdenken. Trotzdem hat sie den Abend dann bewusst mit sich selbst verbracht. "Es sind gerade solche kleinen Momente, die einem viel schenken", sagt Zita. AZ/epd

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