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  3. Alles im Fluß: Das Tölzer Land wird durch die junge Isar geprägt

Bayern
21.03.2024

Das Tölzer Land: Wo die junge Isar rauscht

Wunderbare Aussichten am Staffelberg.
Foto: Pietfoto/stock.adobe.com

Das Tölzer Land ist ein Stück eher unbekanntes Bayern im bekannten Oberbayern. Ein Besuch.

Sie schimmert leicht grünlich, ist glasklar und dass sie gerade jetzt im Frühjahr, mit reichlich Schmelzwasser versetzt, eiskalt ist, sieht man ihr geradezu an: Die junge Isar ist im Tölzer Land gerade mal rund 80 Kilometer von ihrer Quelle entfernt, weder begradigt noch verschmutzt. „Mei is des schee!“, schreien sie im Sommer von den Flößen, trinken ihr Bier aus Maßkrügen und springen auch schon mal ins kühle Nass. Noch „scheener“ ist der Fluss allerdings im Frühjahr. Die Natur erwacht, erste Blüten treiben, die Kieselstrände sind noch verwaist, und abgesehen von ein paar Wanderern und Radlern entlang der Ufer gehört einem „die Reißende“ fast allein. Das bedeutet „Isara“ aus dem Keltischen übersetzt. Auch andere europäische Flüsse tragen diesen „reißenden“ Namen, wie in Südtirol die Isarca oder in Frankreich die Isère. 

Umgeben vom mondänen Tegernsee, der Kunstregion Blaues Land und der mächtigen Zugspitze hat es das Tölzer Land nicht einfach, sich über die bayerischen Grenzen hinaus zu profilieren. Aber die schönsten Seiten, allesamt westlich der Isar gelegen, geben ohne Zweifel ein Oberbayern im besten Postkarten- oder neudeutsch Insta-Format ab: am Kochel-, Walchen- und Sylvensteinsee, in der Jachenau, an der Benediktenwand, am Herzogstand oder Brauneck. 

Schnittige Kurven von Walchensee zum Kochelsee

Die Morgensonne strahlt, der Himmel ist bayerisch blau, das Cabriodach versenkt und der Weg vom Kochel- zum Walchensee die reine Verführung: groß gewachsen, schlank, mit schnittigen Kurven, von Kopf bis Fuß ein Traum – die Kesselbergstraße, die beide Seen verbindet. Es geht viereinhalb Kilometer rauf. 23 Kurven, im Schnitt alle 200 Meter eine, Höhenunterschied: 253 Meter. Oben angekommen glitzert der Walchensee im Sonnenlicht, ein paar Kähne dümpeln dahin, wetterfeste Surfer nehmen in Neopren den ersten Wind mit, und der 1731 Meter hohe Herzogstand reckt seinen Grat in die Höhe. Er war der Lieblingsberg von Märchenkönig Ludwig II. Auf dem von ihm angelegten Reitweg ritt er hinauf und nächtigte zuweilen oben im Königshaus, in dessen Nachbau die Bergwacht ihren Sitz hat. Heute bringt die Herzogstandbahn die Besucher in knapp fünf Minuten auf 1600 Meter Höhe. Der Blick auf den Walchensee, der übrigens auch im Sommer bitterkalt ist, während sich der tiefer gelegene Kochelsee gut zum Baden eignet, ist wahrlich königlich. 

Der Walchensee ist auch im Sommer bitterkalt.
Foto: t.Linhack/stock.adobe.com

Von einem der schönsten Fleckchen im Isarwinkel geht es weiter in die Jachenau: einzigartig einsam und oft vergessen. Elektrosensible führen dort ein gutes Leben. Denn der Handyempfang bleibt meistens aus. Von der Initiative Funkloch wurde der Jachenau sogar ein Stern als besonders strahlungsarmes Gebiet verliehen. Die Bushaltestellen heißen „Bäcker“, „Post“ oder „Mühle“. Es gibt keine Tankstelle, keinen McDonald’s, aber das Haus der ehemaligen Königlich-Bayerischen Posthalterei steht immer noch. Mit gerade mal 871 Einwohnern ist die Jachenau die kleinste Gemeinde Bayerns mit eigener Verwaltung – und mit sieben Bewohnern pro Quadratkilometer die am dünnsten besiedelte. Wanderer, Radler, Bergsteiger und im Winter Skilangläufer wissen den Talgrund und die umliegende Bergwelt zu schätzen. Mehr als ein Dutzend Gipfelkreuze rahmen das Tal ein. Ab Mai gibt’s auf der Staffel-Alm am Rabenkopf zum Ausblick noch eine deftige Brotzeit dazu. 

Der Brander Kasper wurde in der Jachenau gedreht

Joseph Vilsmaier fand in der Jachenau eine authentische Kulisse für seine Verfilmung der berühmten „Geschichte vom Brandner Kaspar“. Er drehte auf der Vorderen und Hinteren Scharnitz-Alm unterhalb der 1801 Meter hohen Benediktenwand mit ihrer rund hundert Tiere umfassenden Steinbockkolonie. Einige Jachenauer dienten als Komparsen neben Franz Xaver Kroetz und Bully Herbig, den beiden Hauptdarstellern. 

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Hinter dem südlichen Bergkamm warten nicht weniger als 124 Milliarden Liter Trinkwasser: So viel fasst der Sylvensteinstausee, wenn der fjordartige Speicher bis an den Rand gefüllt ist. Das entspricht fast der Menge, die die Stadt München jedes Jahr verbraucht. Stetig von der Isar befüllt, reguliert der Speichersee mit dem 1959 fertiggestellten Staudamm den Fluss, verhindert Hochwasser und erzeugt durch zwei Wasserkraftwerke erneuerbare Energie. Von dort schlängelt sich die Isar über Lenggries, bewacht vom 1555 Meter hohen Brauneck mit seinen hundert Kletterrouten, ins namensgebende Tölz, das seinen Bad-Titel aufgrund seiner Jodquellen trägt. 

Bundesweite Prominenz durch „Der Bulle von Tölz“

Eishockey, der Knabenchor und ein gewisser Benno Berghammer, besser bekannt als „Der Bulle von Tölz“, gespielt von Ottfried Fischer, machten das 18.000-Einwohner-Städtchen bundesweit bekannt. Der EC spielt inzwischen nur noch Oberliga, die TV-Serie wurde vor Jahren eingestellt – für Fans gibt es aber ein Museum! –, nur der Knabenchor ist noch immer gefragt, gibt 240 Konzerte pro Jahr, darunter auch einmal im Monat einen kostenfreien Auftritt im Tölzer Kurhaus. 

Die Flößer haben Tölz reicht gemacht und der „Bulle“ bekannt.
Foto: Cloudless/stock.adobe.com

Die Flößer haben die Stadt einst reich gemacht. Salz und andere wertvolle Waren schifften sie stromabwärts nach München. Besonders am rechten Isarufer sieht man noch heute den Wohlstand. Wer von der Isarbrücke die Marktstraße, eine der schönsten Straßen in Oberbayern mit prächtigen Fassaden und Lüftlmalereien, hochgeht und sich die darum gruppierte pittoreske Altstadt anschaut, staunt nicht schlecht. Internationaler Städtepartner von Tölz ist übrigens das renommierte Bad Vichy in Frankreich. 

In Benediktbeuren gibt es ein besonderes Museum

„Wir waren den Sommer in Tölz, dessen Luft uns so wohltat, dass wir uns dort angekauft haben und uns ein Häuschen mit Blick auf den Ort, die Isar und das Gebirge bauen lassen“, schrieb kein Geringerer als Thomas Mann 1908. Und sein Bruder Klaus meinte in „Der Wendepunkt“: „Das Paradies hat einen bittersüßen Duft von Tannen, Himbeeren und Kräutern, vermischt mit dem charakteristischen Aroma des Mooses, das von der Sonne durchwärmt ist, der großen mächtigen Sonne eines Sommertages in Bad Tölz.“ 

Bleibt ein letzter Abstecher – und so schließt sich der Kreis, wenn man auf die Landkarte blickt – nach Benediktbeuren, wo nicht nur das mächtige Kloster zu bestaunen ist, sondern auch ein ganz besonderes Museum: „Tracht ist Mode. Tracht ist Leben. Tracht hat Zukunft“ heißt es im Zentrum für Trachtengewand. „Kleider machen Leute“, weiß man schließlich spätestens seit Gottfried Kellers Novelle von 1874. Fast alle im Tölzer Land haben Tracht im Schrank, häufig sogar aufwendig, edel und teuer gemacht. Unverheiratete Frauen gehen an besonderen Tagen in farbenprächtigen Dirndln, Verheiratete ziehen den Schalk, meist aus dunkler, kostbarer Seide, an. Und was eine echte Lederhosn ist, kann man in einer der zahlreichen Säcklereien sehen. Die Menschen sind bäuerlich-konservativ, traditionell, auf jeden Fall katholisch. „Viele Leute strahlen Ruhe und Dankbarkeit aus, weil sie hier leben dürfen“, weiß Annemarie Gerg. Sie muss es wissen: Der ehemalige Skistar im Weltcup-Zirkus wurde in Bad Tölz geboren.

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