Schön hier! Weit schweift der Blick übers Mittelmeer, das in Blau- und Türkistönen schimmert, die Häuser stehen Wand an Wand, ein zentraler Platz ist Treffpunkt für die Nachbarschaft und im Hinterland erstrecken sich grüne Felder, Oliven- und Zitrusbäume bis zum Horizont. Kein schlechter Ort zum Leben, dieses Kerkouane. Das haben sich rund 500 Jahre vor Christus offenbar auch die Punier gedacht, als sie sich hier auf der Halbinsel Cap Bon in Tunesien angesiedelt haben. Doch die Stadt wurde im punischen Krieg zerstört, nie wieder aufgebaut und geriet lange in Vergessenheit. Erst in den 1950er-Jahren wurde sie wiederentdeckt und gilt seitdem als archäologische Sensation. Kerkouane ist die einzige punische Stadt, die nie von anderen Völkern erobert und überbaut wurde. Deshalb ist sie in ihren Ursprüngen erhalten. Seit 1985 zählt sie zum Weltkulturerbe der Unesco und nicht nur die Mauern und Säulenreste der Stadt direkt am Meer können heute besichtigt werden, sondern im kleinen Museum auch Artefakte, die auf dem Gelände gefunden wurden.
Tunesien