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Schweiz
22.05.2024

Hier bekommen Wanderer garantiert die Kurve

Als wären die Römer erst kürzlich hier marschiert: die Via Spluga in der Schweiz.
Foto: Dagmar Hub

Die Via Spluga führt über mehrere Etappen über den Splügenpass in der Schweiz. Ein Paar wollte endlich die Landschaft erwandern, die es sonst nur vom Auto aus kennt.

Ab und zu fahren wir, zuhause ganz im Westen Bayerns, über den Splügenpass nach Italien. Und jedes Mal, wenn wir unterwegs in den vergangenen Jahren dabei eines der braunen Wanderschilder des historischen Alpentransitpfades Via Spluga entdeckten, kam die Sehnsucht auf, diesen Weg von Thusis am Hinterrhein über Zillis nach Splügen und über den Scheitelpunkt des Splügenpasses ins italienischen Chiavenna zu gehen. 65 Kilometer, fast 2500 Höhenmeter hinauf und noch mehr wieder bergab, der höchste Punkt auf 2119 Metern – der Reiz war immens.

Wir wollten die Via Spluga individuell gehen

Mein Mann hat zwei Kreuzbandoperationen hinter sich. Ob es schaffbar ist, den Traum zu verwirklichen? Wir haben es probiert – mit Begeisterung. Sicherheit gab uns, dass es an der Via Spluga mehrere Postbusstationen gibt und man dadurch immer wieder die Möglichkeit hätte, zurückzukehren – als Backup. Es gibt organisierte Wanderungen auf der Via Spluga, mit der Luxusvariante Gepäcktransport; wir haben uns entschieden, die Tour individuell anzugehen (was außerhalb der Ferienzeiten problemlos möglich ist) und nicht alle vier Tagesetappen an einem Stück zu gehen, sondern dazwischen nach Hause zurückzukehren und das nächste Teilstück zwei Wochen später anzugehen. Und das Fazit vorab: sagenhaft schön, grandiose Eindrücke! 

Dagmar Hub und ihr Mann stolz auf der Passhöhe.
Foto: privat

Der Mythos Via Spluga lohnt alle Mühen und wird uns unvergesslich bleiben! Allerdings verlangt der Abstieg von der Staumauer des Lago di Montespluga über die Cardinello-Schlucht, wo es schmal und steil zugeht, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit – die Felsschlucht galt stets als der berüchtigtste Abschnitt der historischen Alpenüberquerung und kostete früher manchem Händler und Pilger das Leben. 

Die Römer nutzten die Via Spluga als Weg über die Alpen

Schon in der Bronzezeit führte entlang der späteren Via Spluga ein Saumpfad über die Alpen, und die Römer nutzten die Via Spluga als Transitweg über die Alpen. „Spluga“ kommt vermutlich vom lateinischen „speluca“, der Höhle. Mit diesem Wort dürfte natürlich auch die "Spelunke" verwandt sein. Wo viele unterwegs zusammentreffen, wurde seit jeher auch getrunken und gewürfelt. Wandern auf historischen Pfaden – das hat einen besonderen Reiz.

Aber zunächst: Am Bahnhof von Thusis geht es los. Wir haben uns für die kürzere Route über die alte Kommerzialstraße, die heute nur noch Wanderweg und ein historisches Baudenkmal ist, und über das „Verlorene Loch“ entschieden. Gesteinsbrocken von Felsstürzen liegen im Weg, Teile des einstigen Fahrweges sind abgebrochen – wild ist das alles, und es lässt einen solche Passagen ein bisschen schneller durchwandern. Wir hoffen beim Gehen, dass nicht gerade jetzt ein Felsbrocken von oben kommt, während wir die spektakulären Ausblicke auf den Grund des Tales des jungen Rheins schauen – und alles bleibt ruhig.

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Der Weg direkt zur Via-Mala-Schlucht

Der Wanderweg zieht sich aufwärts und abwärts bis zum Besucherzentrum der Via Mala-Schlucht, deren Name "schlechter Weg" bedeutet. Auch wenn man die 359 Stufen, die in die legendäre Schlucht führen, nachher wieder hochsteigen muss – die Via Mala-Schlucht zu durchwandern belohnt in jedem Fall mit atemberaubenden Ausblicken! Weiter geht es dann bergauf und bergab, ein schwarzer Alpensalamander – ein streng geschützter und seltener Lurch – kreuzt unseren Weg. Endlich liegt Zillis unter uns in der Sonne. Das Dörflein hat nur etwa 400 Einwohner, aber eine weltberühmte Kirche: St. Martin, erbaut in den ersten Jahren des 12. Jahrhunderts, beherbergt die älteste Felderdecke in Europa, gemalt 1109 bis 1114. In der Kirche liegen Spiegel aus, damit man sich beim ausdauernden Schauen auf die 153 Bildtafeln samt der das Leben Jesu umrahmenden Ungeheuer nicht einen schmerzenden Nacken holt!

Trittsicherheit ist auf der Via Spluga ein Muss.
Foto: Dagmar Hub

Von Zillis über Andeer geht es in der zweiten Etappe zum abgelegenen Gasthaus Rofflaschlucht – ein Familienbetrieb in der sechsten Generation. Der Kaffee kostet Schweizer Preise – aber der Zugang in die Rofflaschlucht ist allein über dieses Gasthaus möglich, denn der in den Fels gehauene Weg ist das Lebenswerk des 1863 geborenen Christian Pitschen-Melchior. Der hatte – in die USA ausgewandert – vom jungen Tourismus an den Niagara-Fällen gehört, kehrte in seine Heimat zurück und meißelte sieben Jahre lang eine 300 Meter lange Galerie in den Fels, die hinter einem Wasserfall des Rheins durchführt. Staunend stehen wir, fasziniert von der Natur und der Leistung dieses Mannes.

Nun geht es durch das felsige Rheinbett

Auch hier gibt es wie in der Via Mala-Schlucht keinen Ausgang, sondern nur den Weg zurück, und nun geht es dem felsigen Rheinbett entlang – immer wieder über Geröll. Hinweisschilder warnen in mehreren Sprachen eindringlich davor, sich im Flussbett aufzuhalten. Die sollte man in jedem Fall ernst nehmen – auch wenn es gleichzeitig Spaß macht, die rätoromanischen Texte zu interpretieren zu versuchen.

Das Crestawald-Museum, das eine einst streng geheim gehaltene militärische Anlage im Berg heute öffentlich macht, ist nur in den Sommerferien täglich geöffnet und ansonsten samstags zugänglich. Der Sufnersee enttäuscht uns, hatten wir doch gehofft, an seinem Ufer unser Mittagspicknick machen zu können. Aber die Wanderer werden rechtsseitig hinter einem Zaun an der Passstraße entlang geleitet. Das ist der langweiligste Abschnitt der Strecke, schön wird es wieder ab dem Dorf Sufers, vorbei an der leider abgesperrten Ruine der Burg Splügen ins Dorf Splügen, wo uns die netteste Postbushaltestelle überrascht, die wir je gesehen haben – beim Warten könnte man sogar auf einem etwas verstimmten Klavier spielen. 

Nach Splügen kommt die härstest Etappe

Dass uns mit der dritten Etappe von Splügen aus die forderndste Etappe erwarten würde, hatten wir vermutet. An diesem Tag werden wir von der Schweiz nach Italien wandern – und der Morgen beginnt auch gleich mit einem ziemlich steilen Anstieg hinauf zur bekannten Marmorbrücke. Oberhalb geht der Weg durch Viehweiden. Er hat tiefe Löcher, Wasser steht daran, sodass man immer wieder nur von Stein zu Stein springen kann – direkt neben den neugierig blickenden und uns auch mal umzingelnden Kühen. „Bist du wirklich friedlich?“, fragt man sich angesichts der hautnahen Begegnung, aber freundlich angesprochen und mit einem gewissen Respekt vor den Tieren kommen Mensch und Rind gut aneinander vorbei. 

Hier oben nutzt die Via Spluga die historische, uneben und holprig gepflasterte Saumroute. Immer wieder möchte man einfach nur in die Bergwelt schauen und staunen – und gerade, als die Oberschenkel anfangen zu ziehen, taucht über einer Kante die italienische Fahne auf. Das letzte Stückt ist ziemlich anstrengend – aber zu wissen: „Wir sind gleich oben am Scheitel!“ beflügelt ungemein. Tatsächlich kommt man zur Passhöhe (2115 Meter) dann von einigen Metern oberhalb. Eine amerikanische Familie bestaunt uns und fotografiert uns Zufußgänger. Dann geht es abwärts nach Montespluga. Eigentlich führt der Weg rechtsseitig am Lago die Montespluga vorbei – aber „Weg“ bedeutet hier öfter, über grobes Geröll am steilen Uferhang zu steigen. Auf der gewaltigen Staumauer des Sees tut sich ein gigantischer Blick über eine wilde Schlucht auf – und eine Ahnung beschleicht uns, die kurz den Atem stocken lässt! Müssen wir tatsächlich hier hinunter? Der Wegweiser zeigt uns, dass die Ahnung richtig war: Vor uns liegt die steile und spektakuläre Cardinello-Schlucht! Beim Abstieg hat man links Felswand, rechts den Abgrund. Manche Stellen sind mit Seilen gesichert, problematisch sind einige frische Abbrüche – insgesamt ist der Weg durch die Schlucht als Schwierigkeitsgrad T 3 eingestuft und verlangt Vor – und Umsicht. Aber welch eine Belohnung. Welche Ausblicke, und so viele Schmetterlinge! An zwei verliebten Eseln vorbei geht es am Fuß der Schlucht Richtung Isola.

In Italien ist der Espresso wesentlich günstiger

Freilich sind die Beine müde, wir kommen sogar einmal ins Stolpern, ehe wir im abgelegenen Örtchen Isola ankommen. Hier kosten Espresso und Eis italienische Preise, erheblich günstiger als in der Schweiz. Wir genießen noch einen zweiten Espresso in der Sonne, unterhalten uns mit dem netten Besitzer eines Cafés – und wissen: Jetzt geht es (fast) nur noch bergab, durchs Val San Giacomo und kleine Ortschaften ins umtriebige Chiavenna mit seinem italienischen Flair und den farbenfrohen Häusern. 

Der Postbus zurück nach Thusis ist landschaftlich ein Erlebnis für sich – und beim Blick aus dem Busfenster stellen wir überrascht fest, wie anders wir diese Landschaft jetzt wahrnehmen, da wir sie buchstäblich erlaufen haben. Ein dringender Wunsch kommt auf: Die dritte Etappe wieder gehen, im kommenden Sommer!

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