Verzögerungen am Bau scheinen in Zeiten, in denen Betongeld klassische Renditen schlägt und in denen Wohnungsnot nach zusätzlichen Investitionen schreit, normal. Es mangelt an Fachkräften und an Baumaterial. Angesichts voller Auftragsbücher gilt es als Glücksfall, überhaupt eine Baufirma zu finden. Diese Erfahrung machen auch große Auftraggeber, wie Städte und Freistaat – etwa bei der geplanten und deshalb um ein Jahr verschobenen Erneuerung der Lindauer Straße in Bobingen. An den Bahnunterführungen in Bobingen traf nun ein großer Auftraggeber (DB) mit einem großen und ebenfalls weiträumig aktiven Bauunternehmen zusammen. Die Vorplanung reichte aus, zwei neue Betonbrücken pünktlich in den Bahndamm einzuschieben. Da verwundert es, dass es an der Wiederherstellung der kurzen Straßenabschnitte darunter hapert. Laut Eisenbahngesetz ist die Bahn dafür zuständig. Und sie hat tausendfache Erfahrung damit. Dass an der Bischof-Ulrich-Straße ein Geh- und Radweg hinzukommt, war seit 2015 bekannt und dürfte ebenfalls kein Grund für einen Planungsverzug haben. Was immer die Ursache ist, irgendwer bei der Bahn wird es wissen. Aber nicht alle die gefragt werden. Das ist das DB-Problem.
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