Das sind die Gewinner und Verlierer der Bundestagswahl im südlichen Landkreis
Plus Die CSU hat bei der Wahl im südlichen Landkreis Augsburg zwar immer noch die meisten Zweitstimmen bekommen. Sie hat trotzdem verloren: Der Trend geht nach unten.
Die Stimmen sind ausgezählt, jetzt steht fest, wie der südliche Landkreis gewählt hat. Unter dem Strich entspricht das Ergebnis dem bayerischen Trend: Die CSU hat gewonnen und doch verloren. Die großen Gewinner sind SPD und Grüne. Es gibt auch noch regionale Besonderheiten.
- Die Gewinner War es vor vier Jahren noch die AFD, die ihr Wahlergebnis in den meisten Gemeinden nach oben schraubte, sind es jetzt SPD und Grüne. Beide Parteien verbuchten in allen Gemeinden Zuwächse. Am meisten Stimmen erhielt die SPD in Bobingen: 19 Prozent der Wähler votierten für die Partei, die lange Zeit mit Bernd Müller den Bürgermeister der Stadt stellte. "Das erinnert an alte Zeiten", sagt der SPD-Stadtratsvorsitzende Edmund Mannes. "Wir sind froh, dass wir etwas über dem Durchschnitt im Augsburger Land liegen. Das war auch früher so. Das Ergebnis zeigt, dass unsere Arbeit vor Ort nicht so schlecht sein kann." Auch die Grünen legten zu.
Das beste Ergebnis gab es mit 17,2 Prozent der abgegeben Stimmen in Oberottmarshausen. Im Gemeinderat sind die Grünen dort nicht vertreten. In der Gemeinde gibt es nur das Bündnis aus CSU und Unabhängigen Wählern und die Freien Wähler. Worauf das Ergebnis zurückzuführen ist? Marwin Hillenbrand vom Ortsverband Großaitingen, der in Oberottmarshausen plakatiert hatte, hat keine Erklärung dafür. "Aber es freut uns." Hillenbrand hätte sich grundsätzlich ein noch besseres Ergebnis für die Grünen gewünscht. "Wir sind trotzdem glücklich", sagt er. Der Ortsverband wurde vor zwei Jahren gegründet.
Zu den Gewinnern im südlichen Landkreis gehören auch ganz klar die Freien Wähler, auch wenn sie in Berlin keine Rolle spielen. Sie legten deutlich zu. Auch die FDP verbuchte teilweise Zuwächse und holte ihre besten Ergebnisse in Wehringen und Hiltenfingen. Unter dem Strich verloren die Freien Demokraten aber im Wahlkreis Augsburg-Land im Vergleich zu 2017. - Die Verlierer Schwarze Hochburgen waren bei der Bundestagswahl vor vier Jahren noch Mittelneufnach und Scherstetten. Dort erreichte die CSU Ergebnisse von 50 und 54 Prozent bei den Zweitstimmen. Anders in diesem Jahr: In Mittelneufnach stürzte die CSU auf 35 Prozent ab, in Scherstetten rutschte sie ebenfalls knapp unter die 40 Prozent. In beiden Gemeinden profitierten vor allem die Freien Wähler, die zweistellige Ergebnisse einfuhren. Auch in Oberottmarshausen, Mickhausen, Langerringen, Langenneufnach, Kleinaitingen, Hiltenfingen und Graben hatten die Freien Wähler Zuwächse zu verzeichnen .
Deutlich zu erkennen ist der Abwärtstrend der CSU übrigens in Schwabmünchen: Dort lag das aktuelle Zweistimmen-Ergebnis bei 33,4 Prozent - nach 41,9 vor vier Jahren und 54,9 im Jahr 2013. Sozialministerin Carolina Trautner, die ihr Wahlkreisbüro in Schwabmünchen hat, kommentierte das Abschneiden so: "Auch wenn unser Zweitstimmenergebnis über dem Landesschnitt liegt, lässt es sich nicht vollständig vom Bundestrend abkoppeln."
Auch in Bobingen verlor die CSU und erzielte mit 32,5 Prozent ein noch schwächeres Ergebnis als in Schwabmünchen. In Königsbrunn, das zum Wahlkreis Augsburg-Stadt gehört, sank die Partei ebenfalls in der Wählergunst: Sie holte 31,2 Prozent der Zweitstimmen. Zum Vergleich: Vor acht Jahren waren es noch 52,1 Prozent. Verloren haben in der größten Stadt des Landkreises auch AfD und Die Linke. - Neue Kräfteverhältnisse Nach wie vor ist die CSU Spitzenreiter in den Gemeinden im südlichen Landkreis. In vielen Kommunen folgt jetzt aber die SPD und verdrängt damit die AfD. Sie hatte 2017 große Gewinne erzielt und war zum Beispiel in Graben, Großaitingen, Hiltenfingen oder Kleinaitingen zweitstärkste Kraft geworden. Nach dem Wahlkrimi von Sonntagnacht sieht es anders aus.
- Erststimmen-König Einbußen musste Direktkandidat Hansjörg Durz (CSU) bei den Erststimmen in den Kommunen im südlichen Landkreis einstecken. Das beste Ergebnis holte er in Scherstetten (44,4 Prozent), am schlechtesten schnitt er in Klosterlechfeld (34,3 Prozent) ab. Das Erststimmen-Ergebnis von Hansjörg Durz mit über 40 Prozent zeigt laut Sozialministerin Carolina Trautner das Potenzial der CSU - und was bei dieser Wahl möglich gewesen wäre. Sie sagt: "Wir werden nichts schönreden, das Wahlergebnis im Kreisverband analysieren und daraus unsere Schlüsse für die kommenden Aufgaben ziehen.“ In Königsbrunn, im Wahlkreis Augsburg-Stadt stimmten 35,5 Prozent der Wähler für Direktkandidat Volker Ulrich (CSU). Vor vier Jahren hatte er noch ein Votum von 42,3 Prozent bei den Erststimmen.
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