
Königsbrunn
Neue Flüchtlings-Unterkünfte entstehen in Rekordzeit

Nächste Woche sollen schon die ersten Bewohner einziehen: In Rekordzeit entstehen in Königsbrunn Fertighäuser für Flüchtlinge - auch unter Einsatz der Polizei.
Von Hermann SchmidFriedrich Heßler hat als leitender Mitarbeiter eines großen Bauunternehmens der Region schon viel erlebt auf Baustellen – aber wie schnell die zwei Häuser auf dem Grundstück an der Lilienthalstraße im Königsbrunner Gewerbegebiet Süd errichtet wurden, das beeindruckt ihn doch sehr. „Seit 45 Jahren arbeite ich auf dem Bau, aber ich habe es noch nie erlebt, dass so ein Projekt in zwei Wochen komplett realisiert wurde,“ sagt er.
Bis die gesamte Wohnanlage für Flüchtlinge mit fünf Wohnhäusern und einem kleinen Verwaltungsbau komplett fertig ist, werden noch einige Wochen vergehen. Aber es sind erst zwei Wochen her, dass Heßler die Baumaschinen auffahren ließ und das Gelände hergerichtet wurde. (Weil dabei eine Schonzeit für Arbeiten an Hecken, zum Schutz von brütenden Vögeln, verletzt wurde, muss der Bauherr wohl mit einem Bußgeld der Umweltbehörde im Landratsamt rechnen).
In der Nacht auf Dienstag fuhr dann Polizei mit Blaulicht zum Areal. Die Beamten eskortierten einen Lkw-Konvoi, der die Module für die Fertighäuser auf Tiefladern aus dem Raum Lindau an die Baustelle brachte. Noch am Dienstag wurde das erste Gebäude zusammengesetzt, gestern das zweite. Ende Juli werden zwei weitere aufgestellt, bis Ende August der Rest.


Derzeit kann Jörg Bauer, Geschäftsführer von Bauer Holzverarbeitungssysteme GmbH & Co KG, die Fertighäuser, die er unter dem Namen „VariaHome“ vertreibt, gar nicht so schnell produzieren, wie sie benötigt werden. Königsbrunn plant eine weitere Siedlung für knapp 100 Personen hinter der Gaststätte Topkapi, auch in Stadtbergen und Gersthofen sollen so Unterkünfte für Asylbewerber entstehen.
Fertighäuser: Teuer, aber langlebig
Die zweigeschossigen Häuser aus Massivholz mit Holzspandämmung kosten etwa 380.000 Euro, sagt Bauer. Sie seien damit etwa doppelt so teuer wie Containerbauten. Jedes enthält vier Wohneinheiten mit je 45 Quadratmetern, die Platz für jeweils vier Menschen bieten.
Bisher wurden sie meist für Büros oder Ferienwohnungen geordert. „Die sind dann gefragt, wenn sie etwas Hochwertiges wollen – und auch noch eine Nachnutzung planen.“ Ein Gutachten, so Bauer, bescheinige den Häusern eine Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren, auch wenn sie versetzt werden. Vorerst wird sie der Landkreis wohl für zehn Jahre anmieten.

Mit einer Fülle von technischen Details erläutert Bauer ihre Qualität. Die Wände sind aus Vollholz, gedämmt mit gepressten Holzspanplatten. Jede Wohneinheit hat neben Dusche und WC sowie Küche/Gemeinschaftsraum zwei Schlafräume. Die Fertighäuser erfüllen den KfW 70-Standard, geheizt wird mit einer Luft-Wärmepumpe.
Anwohner hatten im Vorfeld das Projekt der Flüchtlingsunterkunft sehr kritisch gesehen. Seit er die Baustelle betreue, habe er aber keine Anfeindungen erlebt, sagt Heßler auf Nachfrage. Ganz im Gegenteil. Er habe mit einigen Nachbarn „gute Gespräche“ geführt. Sein Eindruck: „Die haben das jetzt akzeptiert.“

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