Aber sicher: Expertin erklärt bei VdK-Vortrag, wie sicheres Wohnen klappt
Wie sich Haushaltsunfälle vermeiden lassen, erklärt eine Expertin beim Sozialverband VdK Graben-Lagerlechfeld. Sie hat einige Beispiele aus der Praxis dabei.
Statistisch gesehen gibt es mehr Unfälle im Haushalt als im Straßenverkehr. Ein Grund dafür ist, dass sich Menschen in ihrem eigenen vier Wänden so sicher fühlen, dass sie unvorsichtig werden. Wie sich Haushaltsunfälle vermeiden lassen, weiß Maria Lehn. Sie ist Beraterin für die Architektenkammer.
Ihrer Erfahrung nach liegt einer der Hauptgründe für Haushaltsunfälle in der fehlenden Barrierefreiheit. Auch zu glatte Fußböden, rutschige Badezimmerteppiche oder riskante Aktivitäten während der Hausarbeit könnten gefährlich werden, sagte Maria Lehn bei ihrem Vortrag beim VdK Graben-Lagerlechfeld. Besonders im Alter, wenn Reaktionsgeschwindigkeit und Knochenstabilität nachlassen, könnten solche Unfälle schwerwiegende Folgen haben.
Prävention ist wichtig, um Haushaltsunfälle zu vermeiden
Präventive Maßnahmen zur Schaffung einer barrierefreien Wohnumgebung seien daher besonders wichtig, insbesondere im Alter. Was der Expertin immer wieder auffällt: Das Verdrängen des Älterwerdens und das damit verbundene Passivwerden sei ein häufiges Phänomen. Doch gerade die im Alter sinkende Mobilität und die damit einhergehende Unfallgefahr würde Prävention unerlässlich machen. Kleine Anpassungen im Wohn- und Lebensumfeld könnten bereits viel bewirken, um Unfälle zu vermeiden.
Maria Lehn hatte einige Beispiele aus der Praxis: Stolperfallen wie Kabel oder dicke Teppichen ließen sich einfach beseitigen. Bewegungsmeldern könnten für die richtige Beleuchtung sorgen. Neben der Toilette ließen sich Aufstehhilfen anbringen. Auch Griffe an der Badewannen oder in der Dusche seien nützlich.
Während einige präventive Maßnahmen einfach und schnell umzusetzen sind, erforderten andere bauliche Veränderungen mehr Zeit und Ressourcen. Hier könnten staatliche Mittel helfen, den Lebensraum an die Bedürfnisse anzupassen. Der Bund sowie verschiedene Institutionen und Stiftungen förderten den Einbau von Sicherheits- und Hilfsmaßnahmen in privaten Wohnräumen.
Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet im Rahmen von Förderprogrammen günstige Kredite und Zuschüsse an, darunter insbesondere die Förderprogramme "Altersgerecht Umbauen" oder "Altersgerechtes Haus", um das Zuhause sicherer zu gestalten.
VdK-Vortrag: Expertin nennt Musterwohnung in Stadtbergen als Beispiel
In Stadtbergen ist eine Musterwohnung für Senioren entstanden. In den barrierefrei ausgelegten Räumen sind neben dem Eingangsbereich ein kombiniertes Wohn/Esszimmer mit offener Küche, ein Schlafzimmer sowie ein voll ausgestattetes Bad zu sehen. Dazu kommen viele sogenannte "Funktionsmöbel" und die "Smart-Home"-Technologie zum Einsatz. Die technischen "Helferlein" sollen die Dinge des Alltags vereinfachen. Das Angebot, die Wohnung zu besichtigen, richtet sich aber nicht nur an ältere Menschen und deren Angehörige, die einen altersgerechten Umbau planen. Auch die Vertreterinnen und Vertreter von Handwerksbetrieben sind willkommen, sich einen Überblick über die verschiedenen Systeme zu verschaffen
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