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Reinhartshausen: „Solche traumatischen Erlebnisse sind auch für uns im Einsatz nicht alltäglich“

Reinhartshausen

„Solche traumatischen Erlebnisse sind auch für uns im Einsatz nicht alltäglich“

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    Die Feuerwehr in Reinhartshausen war im vergangenen Jahr besonders gefordert.
    Die Feuerwehr in Reinhartshausen war im vergangenen Jahr besonders gefordert. Foto: Marijan Murat, dpa

    Starkregen, Überschwemmungen, die Rettung aus einem Brunnenschacht – im beschaulichen Reinhartshausen brachte das vergangene Jahr Einsätze mit vielen unterschiedlichen Herausforderungen. Ist die Wehr darauf vorbereitet?
    MARKUS MAYR: Wir können zum Glück bei schweren Einsätzen auf unsere Stützpunktfeuerwehr in Bobingen zurückgreifen. Diese hat die nötige Technik, wie zum Beispiel die Drehleiter, die wir zur Rettung aus der Tiefe benötigt haben. Diese Ausrüstung hat eine kleine Ortsteilwehr nicht. Deshalb sind wir froh über die Stützpunktwehr oder die Inspektion. In der Theorie werden aber solche Einsätze bei den Übungen regelmäßig mit durchgesprochen und jedes Feuerwehrmitglied weiß, was er zu tun hat und, ab wann wir mehr Hilfe brauchen. Wir haben hier eine hervorragende Zusammenarbeit.

    Ein Einsatz betraf einen Kameraden, der aber nicht gerettet werden konnte. Zur Aufarbeitung danach wurde die psychosoziale Notfallversorgung der Feuerwehr eingeschaltet. Wie wichtig ist eine solche Einrichtung?
    MARKUS MAYR: Bei der Notfallversorgung sind speziell ausgebildete Feuerwehrkollegen nach dem Einsatz für ihre Kameraden zur Stelle. Das ist eine hervorragende Einrichtung und absolut wichtig. Solche traumatischen Erlebnisse sind auch für uns im Einsatz nicht alltäglich und jeder verarbeitet das anders. Es ist wichtig, eine Nachsorgemöglichkeit zu bieten, um so einen Einsatz besser verarbeiten zu können. Unsere Kameraden, die im direkten Einsatz dabei waren, haben das gemeinsame Nachgespräch für sehr gut befunden.

    Wie lange hängen einem gerade solche Einsätze nach?
    MARKUS MAYR: Nach meiner persönlichen Erfahrung manchmal sogar viele Jahre. Für manchen ist es erledigt, wenn er buchstäblich eine Nacht darüber geschlafen hat. Bei anderen kommen solche dramatischen Erfahrungen auch nach Jahren wieder hoch. Wichtig für unsere Kameraden ist es zu wissen: Egal, wie lange so eine Erfahrung einen belastet, wir können immer professionelle Hilfe holen. Unsere ehrenamtlichen Helfer bekommen selbst Hilfe, wenn sie sie brauchen.

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