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Schwabmünchen
10.05.2024

Die Geschichte von Wut und Rache, von Feuer und Tod

Die Brandstifterin wurde zum Tode durch das Schwert verurteilt. Die Theatergruppe des Kunstvereins Schwabmünchen brachte die wahre Geschichte über die letzte Hinrichtung der Stadt auf die Bühne.
Foto: Reinhold Radloff

Die Theatergruppe des Kunstvereins bringt den historischen Stoff der Brandstifterin von Schwabmünchen auf die Bühne

Ein geschichtsträchtiges Stück bot die Theatergruppe des Kunstvereins Schwabmünchen, der „Die Brandstifterin“ auf die Bühne brachte. An drei Tagen ausverkauft, das war der Dank des Publikums, das den Autor, Regisseur und Akteur Alfred Vogler und seine Truppe feierte. Es ist die Geschichte von Frieden zu Feuer, von Brand zu Tod, von Mobbing und Ausgrenzung, von Missverstehen und Ungerechtigkeit, von grenzenloser Wut und unversöhnlicher Rache. 

Es ist kein leichter Stoff, den die Theatergruppe des Kunstvereins da seinen Zuschauern bot, faktisch wie sozial. Und es waren einige darunter, die leben heute genau an den Orten, an denen sich die historisch verbrieften rund 50 Brände in Schwabmünchen ereigneten, an denen der Prozess und auch die Hinrichtung der Brandstifterin stattfanden. Sogar ein Utensil aus den Tagen der Ereignisse war auf der Bühne zu sehen: die Ketten, mit denen die Brandstifterin abgeführt wurde. Und auch ein Lied aus der damaligen Zeit wurde gesungen, das die Taten beschreibt. 

Brandstifterin auf frischer Tat ertappt

Ab dem Jahre 1797 erschreckte eine Reihe von Bränden die Einwohner des Marktes Schwabmünchen. Bald war die Ursache dafür gefunden: Brandstiftung. In Verdacht und inhaftiert waren zunächst mehrere Personen, bis 1802 die Brandstifterin Maria Frankin, die Frau des Schmieds Isidor Frank, auf frischer Tat ertappt wurde. Das Urteil: Tod durch das Schwert (Richtstätte bei der heutigen Kipfbühlstraße), Verbrennen des Körpers und Ausstreuen der Asche in der Singold, um alles Andenken zu tilgen, hieß es damals. 

Die Taten waren also geklärt, nicht aber so ganz die Hintergründe, die Motive, da sich die Brandstifterin nie genau dazu geäußert hatte, wie aus den noch bestehenden Akten hervorgeht. Alfred Vogler schrieb das Stück selbst, orientierte sich im ersten Teil vor der Pause an den Fakten und versuchte im zweiten Teil, teilweise fiktiv, herauszuarbeiten, was Maria Frankin dazu bewog, die schrecklichen Taten zu begehen. Dafür legte er ein Zwiegespräch der Brandstifterin mit ihrem Begleiter, einer Art Engel oder ihrem Überich, im Vorhimmel nach ihrer Exekution an. Er zwingt die Frankin, sich mit den Taten auseinanderzusetzen, damit sie sich zu ihrer Schuld bekennt und sie annimmt.

Theaterstück geht den Beweggründen auf den Grund

Doch die Brandstifterin erträgt ihre eigenen Taten nicht, schafft nicht, sie zu verarbeiten, lässt aber ganz langsam Ursachen ans Licht kommen: mangelnde Anerkennung und Verspottung als arme Kleinhäuslerin, Trunksucht, gewalttätiger Ehemann, der sie absolut beherrscht, ohne sie zu lieben, Kinderlosigkeit, falsche Auslegung ihrer Situation in der eigenen Familie, keine Freunde und vieles mehr. Mobbing ist ein moderner Begriff teilweise dafür, was der Frankin widerfahren ist. „Niemand hilft mir, niemand will wissen, wie es mir geht, niemand versteht mich“, lässt Vogler sie unter anderem sagen. Dass der Schmied-Geselle es als einziger gut mit ihr meint, akzeptiert sie kaum. 

Der Begleiter plagt sie immer wieder damit, dass sie sagen soll: „Es tut mir leid.“ Doch sie sagt es nicht, nicht ernsthaft, und sagt etwa: „Die Welt ist besser, wenn alles weg ist, was mich klein macht, all die ordentlichen Häuser. Aber es hat nicht geklappt.“ Darum hat sie sich auf frischer Tat erwischen lassen, „damit alles ein Ende hat“. 

Nach ihrem ersten erlebt sie einen zweien, einen „endgültigen“ Prozess, diesmal vor fiktiven Geschworenen: Himmel oder Hölle, Erlösung oder nicht, Wiederkehr oder nicht? Die Fragen bleiben am Ende offen, auch, ob Maria Frankin sich für Gerechtigkeit entscheidet und dafür eintritt. Kann sie auf eine bessere Welt hoffen? Der Zuschauer erfährt es nicht, zeigt sich betroffen, freut sich über die ganz kleinen witzigen Szenen des Stücks. 

Klar wird am Ende gemacht: Heute würde ein ganz anderes Urteil über Maria Frankin gesprochen. Klar wird aber auch: Die menschlichen Probleme, die schon vor über 200 Jahren und davor bestanden, sie bestehen immer noch. Auch das war ein Grund, warum Alfred Vogler das Stück auf die Bühne brachte. Dazu passt: „Ich wollte die Maria Frankin vor dem Vergessen bewahren, auch wenn sie im Sterberegister das Jahres 1802 absichtlich nicht aufgeführt wurde.“ 

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