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Inline-Skaterhockey: „Unsere Ziele müssen realistisch sein“

Inline-Skaterhockey

„Unsere Ziele müssen realistisch sein“

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    Trotz des Abstiegs wartet auf Abteilungsleiter Christian Kruppe auch in der zweiten Bundesliga viel Arbeit.
    Trotz des Abstiegs wartet auf Abteilungsleiter Christian Kruppe auch in der zweiten Bundesliga viel Arbeit. Foto: Foto: M. Semmlinger

    Schwabmünchen Mit dem Abstieg aus der ersten Bundesliga im Inline-Skaterhockey mussten die Mammuts des TSV Schwabmünchen einen großen Rückschlag verdauen. Wir sprachen mit Abteilungsleiter Christian Kruppe über die vergangene Saison, die Gründe für das Scheitern, aber auch über die Chance, die sich den Mammuts damit eröffnet. Zudem will Kruppe im Nachwuchsbereich neue Wege beschreiten.

    Wie sehen Sie den Saisonverlauf der Mammuts rückblickend?

    Christian Kruppe: Die Saison war mit dem Abstieg alles andere als zufriedenstellend. Dadurch, dass die beiden ersten Ligen zusammengeführt werden, gab es heuer mehr Absteiger. Uns war klar, dass es schwierig werden würde. Trotzdem wollten wir die Liga halten. Aber es hat uns leider erwischt.

    Wie lief es bei der zweiten Mannschaft in der Landesliga?

    Kruppe: Das Team ging als ungeschlagener Meister in die Play-offs. Doch da sind wir schon im Viertelfinale ausgeschieden.

    Und der Aufstieg war dahin.

    Kruppe: Es ist wie ein Fluch. Seit dem Zweitligaaufstieg im Jahre 2005 ist kein Mammuts-Team mehr über das Viertelfinale hinausgekommen.

    Woran lag es genau, dass die Mammuts nicht mehr erstklassig sind?

    Kruppe: Im Vergleich zu den Vorjahren hatten wir heuer erstmals mit Verletzungen zu kämpfen. Zudem haben wir einige lange Spielsperren aufgebrummt bekommen. Für mich immer noch nicht nachvollziehbar war die Sperre für Nico Wagner in Höhe von acht Spielen. Deswegen konnten wir nur zu ein, zwei Spielen mit der kompletten Mannschaft antreten.

    Waren die Neuzugänge nicht hilfreich?

    Kruppe: Von zwei sicheren Zugängen ist nur einer gekommen. Alexander Rehle hat uns gut geholfen, aber von Christoph Seitz habe ich bis heute nichts gehört. Auch Matthias Assner ist trotz erster Zusage plötzlich abgetaucht. So war der Abgang von Robert Linke nicht zu kompensieren. Glücklicherweise hat uns der Kanadier Buddy Smith kurzzeitig ausgeholfen.

    Kommt den Schwabmünchner Mammuts der Abstieg nicht entgegen?

    Kruppe: Wir haben schon den Anspruch, so hochklassig wie möglich zu spielen. Das „Abenteuer“ in der eingleisigen ersten Liga wollten wir annehmen. Sportlich und finanziell wäre es natürlich sehr anspruchsvoll gewesen. Allerdings wird sich zeigen, ob diese eingleisige Liga überlebensfähig ist.

    Wie steht es denn aktuell um die Finanzen der Abteilung?

    Kruppe: Wir stehen nicht schlecht da. Wir haben neue Sponsoren gefunden und ehemalige zurückgewinnen können. Da wir aber kein Nachwuchsteam melden konnten, mussten wir eine Strafe in Höhe von 2000 Euro zahlen. Das waren knapp zehn Prozent unseres Haushaltes.

    Zahlen die Mammuts Spielergehälter?

    Kruppe: Nein. So etwas gibt’s nur in Nordrhein-Westfalen.

    Wie steht es allgemein um den Nachwuchs bei den Mammuts? Vor einem Jahr haben Sie angekündigt, in diesem Bereich mehr zu investieren.

    Kruppe: Wir tun uns unglaublich schwer, Nachwuchs zu finden. In Schwabmünchen ist die Konkurrenz mit Fußball, Handball und Volleyball erstens sehr hoch, zweitens haben diese Vereine knapp 20 Jahre Erfahrungsvorsprung und einen immensen Kostenvorteil. Während man für Sportausrüstung im Inline-Skaterhockey mindestens zwischen 200 und 300 Euro investieren muss, sind es im Fußball nur 50.

    Wie sahen denn die bisherigen Bemühungen aus?

    Kruppe: Wir haben zwei C-Lizenz-Trainer ausgebildet und regelmäßiges Training angeboten. Der Zuspruch war bis auf die Aktion im Ferienprogramm allerdings sehr schwach. Wir sind auf der Suche nach dem richtigen Schlüssel, um Nachwuchs – besonders in der U-10-Jugend – zu bekommen.

    Sind Sie schon fündig geworden?

    Kruppe: Wir stellen derzeit Überlegungen an, mit Eishockeyvereinen aus der Umgebung eine Kooperation einzugehen.

    Welcher Eishockeyverein soll das sein?

    Kruppe: Das kann ich noch nicht sagen. Wir sind gerade in Gesprächen.

    Wie soll es in der zweiten Liga jetzt weitergehen?

    Kruppe: Wir müssen mit unseren Zielen realistisch sein. Mit den feststehenden Abgängen von Simon Arzt und Nico Wagner kann unser Augenmerk nur darauf liegen, die Liga zu halten.

    Soll es mittel- bzw. langfristig wieder in die erste Liga gehen?

    Kruppe: Nein. Wir wollen uns erst einmal stabilisieren, die zweite Liga halten und einen Unterbau schaffen. Dann schauen wir, wie weit wir in der zweiten Liga kommen können.

    Sie sind jetzt ein Jahr lang Abteilungsleiter bei den Mammuts. Wie fällt ihre Bilanz aus?

    Kruppe: Es war ein Lehrjahr. Einige Dinge haben funktioniert, aber einige auch nicht so, wie es geplant war.

    Zum Beispiel?

    Kruppe: Im organisatorischen Bereich müssen die Abläufe bei Einteilung der Helfer und Zeitnehmer noch besser werden.

    Sonst sind sie mit dem Jahr zufrieden?

    Kruppe: Wir haben mit dem hochklassig besetzten Pre-Seasons-Cup und dem Junioren-Länderpokal im Juni zwei anspruchsvolle Aufgaben bewältigt und dafür viel Lob vom Verband bekommen. Außerdem waren wir im Marketingbereich wieder präsenter.

    Was wünschen Sie sich für das zweite Jahr ihrer Amtszeit?

    Kruppe: Dass wir im Nachwuchsbereich endlich den Zulauf finden, den die Mammuts wirklich verdient haben.

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