Die Wertachkliniken haben einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem neuen und gemeinsamen Haus unternommen: Jetzt wurde der sogenannte Bedarfsfeststellungsantrag beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gestellt.
Das Zukunftskonzept der Wertachkliniken sieht vor, die Häuser in Schwabmünchen und Bobingen zusammenzulegen. Im Juli 2022 wurde dazu das Gutachten eines Krankenhausberaters in einer Sondersitzung des Kreistages in der Schwabmünchner Stadthalle vorgestellt. Die Experten plädierten nach langer Analyse für eine Schließung der beiden Standorte Schwabmünchen und Bobingen. Statt zwei Häuser zu betreiben, ergebe es laut Gutachten aus wirtschaftlichen und medizinischen Gründen mehr Sinn, ein neues Krankenhaus zu bauen. Dieses könnte verkehrsgünstig nahe der B17 liegen. Die Experten hatten sich auch mit der Größe einer neuen Wertachklinik auseinandergesetzt. Demnach würde ein Haus mit 220 bis 245 Betten eine zentralisierte stationäre Versorgung sehr gut auslasten. Die Kosten für einen Neubau könnten bei rund 160 Millionen Euro liegen.
Wertachkliniken: Personalmangel macht Neustrukturierung nötig
Hauptgrund für eine Neustrukturierung war für die Unternehmensberater der gravierende Personalmangel. Der werde in Zukunft noch größer sein. Zuletzt ruhten die Neubau-Pläne. Grund war die angekündigte Krankenhausreform von Gesundheitsminister Lauterbach. Jetzt ist sie Gesetz und Klinikchef Martin Gösele ist positiv gestimmt. Denn der Inhalt biete Chancen für den Krankenhaus-Neubau. „Unser Zukunftskonzept hat die Kerngedanken der Krankenhausreform bereits vorweggenommen. Mit der Zusammenlegung unserer Standorte schaffen wir eine leistungsfähige, wirtschaftlich tragfähige Struktur, die den Bedarf in der Region optimal abdeckt“, sagt Gösele. „Dieses Vorhaben entspricht genau den Zielen der Krankenhausreform und fällt unter den geplanten Transformationsfonds. Wir erwarten eine umfassende finanzielle Unterstützung, um auch langfristig für die Bevölkerung in der Region die medizinische Versorgung zukunftssicher zu gestalten.“ Die Wertachkliniken an einem Standort soll die Versorgungslücke zwischen dem Universitätsklinikum Augsburg (Level 3u) und den kleineren Grundversorgern (Level 1n) schließen.
Neubau nahe der B17 soll Versorgungslücke schließen
Verwaltungsratsvorsitzender Norbert Krix sagt: „Die Konzentration der Versorgungsleistungen ist der richtige Schritt für eine moderne Krankenhausstruktur, um auch zukünftig im Landkreis eine gute stationäre Krankenhausversorgung sicherzustellen.“ Auch die Bürgermeister Lorenz Müller (Schwabmünchen) und Klaus Förster (Bobingen) unterstützen das Vorhaben. In einer Pressemitteilung heißt es: „Die nachhaltige Gewährleistung einer umfassenden Gesundheitsversorgung ist von zentraler Bedeutung für unsere Region.“
Jetzt muss das Ministerium für Gesundheit und Pflege über den Antrag entscheiden. Danach könne die weitere Umsetzung des Zukunftskonzepts zielgerichtet vorangetrieben werden, erklärt Gösele.
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