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Augsburg: Wie Schulen mit schwierigen Jugendlichen umgehen

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Wie Schulen mit schwierigen Jugendlichen umgehen

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    Bleiben schon Grundschüler dem Unterricht fern, sind oft Ängste, Leistungsdruck oder Mobbing die Ursachen.
    Bleiben schon Grundschüler dem Unterricht fern, sind oft Ängste, Leistungsdruck oder Mobbing die Ursachen. Foto: Jens Kalaene, dpa (Symbolbild)

    Selina hat die Schule satt. Statt sich auf die Mathematikaufgaben zu konzentrieren, wirft sie Papierkügelchen auf die Tafel. Statt dem Lehrer zuzuhören, boxt sie ihren Banknachbarn auf die Schulter. Die Zwölfjährige gehört zu den Kindern, die in der

    Verweise ändern oft nichts am Verhalten der Schüler

    Gerade Verweise sind im Schulalltag keine Seltenheit. Problematisch wird deren Einsatz, wenn sie beim Adressaten nichts an seinem Verhalten ändern - wie bei Selina. Das bestätigt auch Petra Seibert, Vorsitzende des Bayerischen Schulleitungsverbands (BSV). "Werden

    Klärendes Gespräch kann oft helfen

    Selina würde im Projekt lernen, was es heißt, sich richtig zu verhalten, gerade im Umgang mit anderen. Auch ihre Eltern würden unterstützt werden, damit sie ihre Erziehungskompetenz wiedererlangen. "Manchmal ist ein Einschnitt durch ein offenes, klärendes Gespräch sehr hilfreich, um die Situation zu erkennen", weiß Sigl. Mehrfach in der Woche arbeitet zudem eine Fachkraft vor Ort mit dem Schüler und auch den Eltern, ein Mal im Monat gibt es ein Auswertungsgespräch. Das Ziel sei es, dem Kind oder Jugendlichen eine Schullaufbahn mit angemessenem Abschluss zu ermöglichen. Um das zu schaffen, müssen Schüler sich wieder wohlfühlen in der Schule, in der Klasse, im Unterricht. Das bestätigen Raphael Bischof und Thomas Breimeir, die bei St. Gregor das Projekt SchulFiT betreuen. Das bedeutet Flexibles Lernen im Team, während und in der Schule, zu Hause und im Projekt. Sie bieten in einem eigenen Gebäude Raum für die Schüler, um nach dem Unterricht in kleinen Gruppen gemeinsam deren Interessen nachzugehen. Die Kinder und Jugendlichen machen unter Aufsicht der Lehrkräfte Ausflüge in die Natur, bewirtschaften zusammen einen Acker, kochen unter anderem gemeinsam. Andere reparieren Räder, basteln oder malen Wandbilder. "Es geht darum, Leidenschaft bei den Kindern zu entfachen. Wir geben ihnen Rückhalt, stärken ihren Selbstwert", erklärt Bischof, der das Projekt leitet. Thomas Breimeir ist Lehrer an einer Augsburger Mittelschule und gehört ebenfalls zum Team. Er fügt hinzu: "Das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Klasse ist wichtig, um sich auszutauschen, seinen Stand zu ermitteln. Schon kleine Fortschritte in der Gruppe sind in der Klasse Erfolgsgeschichten."

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