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Biathlon: Biathlon: Neuner geht, Hitzer ist schwanger

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Biathlon: Neuner geht, Hitzer ist schwanger

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    Martina Beck, Kati Wilhelm, Andrea Henkel und Magdalena Neuner, die Gold-Mädels des deutschen Biathlon. Langsam gehen dem Frauenteam aber die Läuferinnen aus.
    Martina Beck, Kati Wilhelm, Andrea Henkel und Magdalena Neuner, die Gold-Mädels des deutschen Biathlon. Langsam gehen dem Frauenteam aber die Läuferinnen aus. Foto: dpa

    Als Magdalena Neuner bei der Verkündung ihres Rücktritts zum Saisonende die Chance auf ein Comeback auf "maximal zwei Prozent" taxierte, versuchte ihr Trainer Ricco Groß einen Scherz: "Können wir da noch nachverhandeln", rief der Ruhpoldinger in die Runde. Das Lächeln dazu wirkte gequält. Dem einst erdrückend starken deutschen Frauenteam gehen die Weltklasse-Biathletinnen aus. Beim am Donnerstag in Hochfilzen beginnenden dritten Saisonweltcup kommt mit Nadine Horchler, nach Franziska Hildebrand und Carolin Hennecke, bereits der dritte Nobody zum Einsatz.

    "Wir haben in den letzten Jahren ja nicht irgendwelche Läuferinnen verloren. Magdalena eingerechnet waren das fünf der besten Sechs", schildert Groß die Situation. Angefangen von Uschi Disl über Kati Wilhelm, Simone Denkinger-Hauswald, Martina Glagow-Beck und nun Neuner waren alle Läuferinnen im Weltcup jederzeit in der Lage, um den Sieg mitzukämpfen.

    Hoffen auf Routinier Henkel

    Von der "alten Garde" bleibt nach der Heim-WM Anfang März in Ruhpolding wahrscheinlich nur noch die 34 Jahre alte Andrea Henkel im Kader. "Natürlich haben auch Tina Bachmann oder Miriam Gössner bereits nachgewiesen, dass sie im Weltcup auf das Podest laufen können, aber insgesamt fehlt die Konstanz auf höchstem Niveau", meint Groß.

    "Wir setzen auf Andrea Henkel und hoffen darauf, dass sie ihre Karriere bis zu den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi fortsetzt", sagt Cheftrainer Uwe Müssiggang. "Aber im Moment ist Magdalena in hervorragender Form und wird uns in diesem Winter noch viel Freude machen."

    Die Rekordweltmeisterin, die am Wochenende auch Topfavoritin auf den Titel der deutschen "Sportlerin des Jahres" ist, landete in allen fünf bisherigen Saisonrennen auf dem Podest (zwei Siege, drei dritte Plätze) und führt klar die Weltcup-Gesamtwertung an. "Der Gesamtweltcup ist in diesem Winter definitiv eines meiner Hauptziele", sagt Magdalena Neuner und sollte am Freitag (14.30 Uhr) im Sprint über 7,5 Kilometer nach dem Gesetz der Serie (bisher 3., 1., 3., 1., 3.) wieder mit einem Sieg an der Reihe sein. "Ich fühle mich nach dem verkündeten Rücktritt befreit. Ich könnte Bäume ausreißen", schildert Neuner ihre Gefühlslage. "Läuferisch fehlt mir zwar noch ein Stück an der Bestform, aber ich merke, wie die Kraft Stück für Stück in die Beine kommt."

    Große Lücke hinter Neuner

    Hinter Neuner und Henkel (einmal 4. und zweimal 8.) klafft allerdings eine mächtige Lücke. Tina Bachmann und Franziska Hildebrand haben jeweils einen sechsten Platz in der Liste stehen, die läuferisch hoch talentierte Miriam Gössner traf bislang am Schießstand fast nichts und war deshalb nie besser als 22. Ex-Weltmeisterin Sabrina Buchholz enttäuschte, die zweimalige Weltcup-Solosiegerin Kathrin Hitzer ist schwanger und die weltcuperfahrene Juliane Döll quittierte nach komplett verkorkstem Saison-Einstand für den aktuellen Winter ebenfalls den Dienst.

    "Die Situation ist schwierig" gesteht Bundestrainer Gerald Hönig, der mit Ricco Groß das Frauenteam verantwortet. "Ohne erhebliche läuferische Verbesserungen geht es nicht.". Die am vergangenen Sonntag erstmals als Staffel-Startläuferin eingesetzte Franziska Hildebrand verlor trotz fast fehlerfreiem Schießen auf sechs Kilometern fast eine Minute Zeit auf die Spitze. Auch Weltcup-Debütantin Carolin Hennecke spielte ihre Stärken eher am Schießstand aus. Diesmal erhält Nadine Horchler zum zweiten Mal in ihrer Karriere eine Weltcup-Chance. Wunderdinge sind von der ehemaligen Gesamt-Zweiten des zweitklassigen IBU-Cups nicht zu erwarten. dapd

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