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Bundesliga-Vorschau: Beim SC Freiburg herrscht prima Klima

Bundesliga-Vorschau

Beim SC Freiburg herrscht prima Klima

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    „Ich habe schon großen Spaß“, sagt Freiburgs Trainer Christian Streich.
    „Ich habe schon großen Spaß“, sagt Freiburgs Trainer Christian Streich. Foto: Swen Pförtner, dpa

    Die vergangene Saison war für den SC Freiburg eine – na, was denn nun? Eine starke, weil man nie in Abstiegsgefahr geriet? Eine nicht zufriedenstellende, weil man den möglichen Einzug ins europäische Geschäft verpasste? Die Wahrheit liegt in der Mitte, aber weil im Süden der Republik der Klassenerhalt über allem steht, bekommt die Spielzeit 2020/21 den Stempel „gut“. Tabellarisches Mittelmaß ist in Freiburg etwas Erstrebenswertes, Ausreißer nach unten gilt es zu vermeiden, Ausreißer nach oben sind kein Muss.

    Wie ist die Stimmung?

    Dafür reichen fünf Buchstaben: prima! Weil die Zeichen auf Kontinuität stehen. Mit Ausnahme von Offensivkraft Chang-hoon Kwon (Militärdienst in Südkorea), Ergänzungsspieler Guus Til und Torhüter Florian Müller (Leihende) sind alle Mann an Bord geblieben. Die Position zwischen den Pfosten sollte aber sowieso Mark Flekken anvertraut werden. Der Niederländer, der schon für die vergangene Spielzeit vorgesehen war, sich dann aber vor dem ersten Pflichtspiel am Ellenbogen verletzte, ist fit und genießt Vertrauen. Im schweißtreibenden Trainingslager im österreichischen Schruns galt das besondere Augenmerk von Christian Streich dem Zweikampfverhalten. „Da waren wir ja nicht die Besten in der Bundesliga“, sagt der Trainer und mahnt, „es wird extrem wichtig, dass das besser wird.“

    Gibt es im Breisgau einen Jugendwahn?

    Ende Juni verschickte die SC-Presseabteilung eine Nachricht mit der Überschrift: „Sechs Fußballschüler in den Profikader“. Wow, klingt nicht schlecht, und in der Tat ist der SC Freiburg Local-Player-Tabellenführer – soll heißen: Bundesliga-Spitzenreiter bei den Einsatzzeiten der im Verein selbst ausgebildeten Spieler! Nationalspieler Christian Günter, Nicolas Höfler, Ex-FCA-Spieler Jonathan Schmid und Yannik Keitel gingen da voran. Ab sofort gehören die Verteidiger Kiliann Sildillia, 19, und Kimberley Ezekwem, 21, die Angreifer Kevin Schade, 19, und Nishan Burkart, 21, der Mittelfeldspieler Noah Weißhaupt, 19, und der Torhüter Noah Atubolu, 19, zum Kader der Profimannschaft. „Alle Spieler trugen mit konstant tollen Leistungen zum Erfolg der zweiten Mannschaft bei. Deshalb der verdiente und logische nächste Schritt“, sagt Vorstand Jochen Saier. Hauptaufgabe der Talente wird freilich die Saison mit der „Zweiten“ in der 3. Liga sein.

    Kommt noch wer zum SC Freiburg?

    Von Union Berlin ist der ausgeliehene Nico Schlotterbeck zurück, an echten Neuzugängen meldete der Sportklub bisher: null! Außer den erwähnten Müller, Kwon und Til meldete der Sportklub an Abgängen: null! Vorstand Saier hat zwar noch „zwei Neuzugänge“ angekündigt, aber auch so schon haben alle ein gutes Gefühl. „Ich hab schon großen Spaß“, sagt Christian Streich. Der nach einer Meniskusoperation vorläufig etwas ins Hintertreffen geratene Nils Petersen sieht einen „starken Kader“ und kommt mit Blick auf die neuen Jungspunde geradezu ins Schwärmen: „Ich bin überwältigt. Da ist Wahnsinnspotenzial, wo einem angst und bange wird, weil man selber mit 18 noch nicht so gut war.“

    Was macht die Freiburger aus?

    Geerdetes Selbstbewusstsein, hohe Motivation bei extremer Selbstreflexion, fußballerisch in allen Mannschaftsteilen stark.

    Zu- und Abgänge

    Zugänge: Nico Schlotterbeck (Union Berlin, Leihende), Kiliann Sildillia, Kimberley Ezekwem, Kevin Schade, Nishan Burkart, Noah Weißhaupt (19), Noah Atubolu (alle U 23 SC Freiburg)

    Abgänge: Florian Müller (FSV Mainz 05, Leihende), Guus Til (Spartak Moskau, Leihende), Chang-hoon Kwon (Suwon Bluewings)

    Und wer ist der Star beim SC Freiburg?

    Potenzial hätten Kapitän Christian Günter, Vincenzo Grifo und natürlich der Trainer. Als Star fühlt sich freilich keiner, weshalb diese Rolle dem neuen Stadion im Westen der Stadt zufällt. Noch wird an der technischen Infrastruktur gearbeitet und noch ist auch der Lärmschutz-Streit um Abend- und Sonntagsanstoßzeiten nicht beigelegt. Geplant ist trotzdem, bereits das erste Heimspiel der Saison am Samstag, 21. August, gegen Borussia Dortmund im neuen Schmuckkästlein auszutragen. Und wenn’s nicht reichen sollte? Dann heißt es zurück auf Los, zurück ins Schwarzwaldstadion, auch wenn das inzwischen wieder Dreisamstadion heißt.

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