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Dahlmeier hört auf: Das ist Biathlon-Star Laura Dahlmeier im Porträt

Dahlmeier hört auf

Das ist Biathlon-Star Laura Dahlmeier im Porträt

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    Laura Dahlmeier hört auf.
    Laura Dahlmeier hört auf. Foto: Sven Hoppe (dpa)

    Laura Dahlmeier hatte es, im Nachhinein betrachtet, schon irgendwie angedeutet. Nach dem Abschluss der durchwachsen verlaufenen letzten Saison hatte sie Ende März gesagt, in Ruhe über ihre sportliche Zukunft entscheiden zu wollen.  Sie werde "wie jedes Jahr im Frühjahr" festlegen, wie ihre Zukunft aussieht, sagte Dahlmeier beim Weltcup-Finale in Norwegens Hauptstadt Oslo.

    Nun steht fest: Deutschlands Vorzeuge-Sportlerin hat ihre Karriere beendet - im Alter von 25 Jahren.

    Biathlon-Star Laura Dahlmeier mit gesundheitlichen Probleme in dieser Saison

    Wer sich mit Laura Dahlmeier unterhielt, bemerkte immer sofort die Energie, die in der zierlichen Frau steckt. Kräftiger Händedruck, freches Lächeln, wacher Blick. Nicht zuletzt durch ihre positive Art war die Biathletin aus Garmisch-Partenkirchen in kürzester Zeit zu einer der beliebtesten Sportlerinnen Deutschlands geworden.

    Laura Dahlmeiers historische Bestmarke von der WM 2017 mit fünfmal Gold und einmal Silber ist kaum zu knacken. Zuletzt erlebte die 25-Jährige wegen gesundheitlicher Probleme ihre bislang schwerste Saison. Einem Unfall mit dem Mountainbike folgten in der Vorbereitung eine Weisheitszahn-Operation und ein langwieriger Infekt. Kontinuierliches Training? Unmöglich! Die Doppel-Olympiasiegerin ließ viele Rennen aus. Dass sie bei der WM im März trotzdem zwei Bronzemedaillen in Östersund gewann, hatte sie selbst überrascht.

    Dahlmeier war ein Star im Biathlon-Sport, zweifellos. Und doch fand sie selbst es "unheimlich, wenn mich wildfremde Menschen auf der Straße ansprechen". Aber auch diese Herausforderung meisterte die Sportlerin souverän. Am liebsten allerdings war es Dahlmeier, wenn sie ihren Rucksack packen und in die Berge gehen konnte. Beim Klettern lässt sie die Seele baumeln und bekommt den Kopf frei. Vor einigen Jahren reiste sie nach der Biathlon-Saison mit Freunden nach Nepal in den Urlaub und bestieg im Himalaja zwei Sechstausender.

    Porträt und Steckbrief zur Biathletin Laura Dahlmeier

    Ganz überraschend kamen all die Biathlon-Erfolge nicht. Das sportliche Talent hatte Dahlmeier von ihren Eltern in die Wiege gelegt bekommen. Vater Andreas und Mutter Susi waren erfolgreiche Mountainbikefahrer, die in den 1990ern internationale Titel gewannen.

    Tochter Laura allerdings entschied sich früh für Biathlon und arbeitete mit viel Ehrgeiz auf ihren Kindheitstraum hin, einmal im Weltcup starten zu dürfen. Erstmals aufmerksam wurden die Experten auf die damals 19-Jährige, als sie bei der Junioren-WM 2013 dreimal Gold und einmal Silber gewann. Ihr Heimtrainer Bernhard Kröll, der auch Magdalena Neuner entdeckt hatte, lobte Dahlmeiers Fleiß bereits damals in den höchsten Tönen. "Sie hat schon als 14-Jährige Trockenschießtraining absolviert, obwohl das eigentlich sehr langweilig ist."

    Davon profitierte sie bis zuletzt und galt als eine der sichersten Schützinnen im Weltcup. Quasi nebenbei machte Dahlmeier auch noch das Abitur am St.-Irmengard-Gymnasium in Garmisch-Partenkirchen mit der Gesamtnote 1,9, ehe sie Profisportlerin wurde.

    Wie lange Laura Dahlmeier noch an der Biathlon-Weltspitze mitkämpft, vermochte niemand zu sagen - auch wenn ihr Entdecker schon eine Prognose wagte: "Vom Bauchgefühl her würde ich sagen, dass Laura bei Olympia 2022 in Peking nicht mehr am Start ist", sagte Bernhard Kröll Anfang 2019.

    Er sollte Recht behalten. (ako/AZ)

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