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Langlauf: Das sind die Favoriten bei der Tour de Ski in Oberstdorf

Langlauf

Das sind die Favoriten bei der Tour de Ski in Oberstdorf

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    Blick auf das Langlaufstadion in Oberstdorf: Rund um die Loipe lag in den vergangenen Tagen kaum Schnee.
    Blick auf das Langlaufstadion in Oberstdorf: Rund um die Loipe lag in den vergangenen Tagen kaum Schnee. Foto: Tobias Schuhwerk

    Der Mann, über den alle sprechen, ist eher schweigsam. Martin Johnsrud Sundby braucht keine großen Worte, er schreibt auch so Skilanglauf-Geschichte. Der 31-jährige Norweger deklassiert die Konkurrenz nach Belieben. Nach drei von acht Wettkämpfen führt er überlegen in der Gesamtwertung der Tour de Ski. Doch in Oberstdorf könnte seine beeindruckende Bilanz eine Delle bekommen: „Sprint ist überhaupt nicht mein Ding“, sagt der Weltcup-Führende vor der Entscheidung im klassischen Stil auf der Kurzdistanz am heutigen Dienstag.

    Die Konkurrenz und die Zuschauer dürften die Selbsteinschätzung des Tourdominators mit Freude vernehmen. Denn so erhöhen sich die Chancen auf einen überraschenden Ausgang um ein Vielfaches, wenngleich dabei stets mit weiteren Norwegern zu rechnen ist: Im Gesamtklassement führt Sundby vor seinen Teamkollegen Petter Northug und Finn Haagen Krogh.

    Bei den Frauen führt Langläuferin Ingvild Oestberg die Tour de Ski an

    Auch bei den Frauen regiert Norwegen: Ingvild Oestberg steht auf Platz eins vor ihren Teamkolleginnen Therese Johaug und Heidi Weng. Die Konkurrenz kann bei dieser Dominanz nur staunen. Beispiel Dario Cologna. Der dreifache Olympiasieger und dreifache Tour-de-Ski-Sieger hakte die Jagd auf den Führenden Sundby bereits nach den drei Rennen in Lenzerheide (Schweiz) ab. „Er ist zu stark für den Rest, man hat in den letzten Jahren wohl kaum einen derart starken Langläufer gesehen.“

    Ähnlich bewundernd blicken die deutschen Athleten auf das Langlauf-Feuerwerk aus dem Fünf-Millionen-Einwohner-Land. „Durch die Erfolge der letzten Jahre ist der Hype ums Langlaufen in Norwegen noch größer geworden. Da gibt es Privatteams, die ein größeres Budget haben als unser Nationalteam. Die Förderung und das Niveau sind exzellent. Nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite“, sagt der Allgäuer Stützpunkt-Trainer Stefan Dotzler. Die deutschen Athleten können bei der zehnten Auflage der Tour allenfalls Achtungserfolge erzielen. Ganz anders war das noch bei der Premiere, die Tobias Angerer 2007 für sich entschied.

    Und heute? Bester Deutscher im Klassement ist Überraschungsmann Andreas Katz auf Platz 20. Bei den Frauen reisen Steffi Böhler (18.) und Lokalmatadorin Nicole Fessel (20.) vom SC Oberstdorf als Bestplatzierte an. Die Allgäuerin beendete im Vorjahr die Tour als starke Siebte. Doch diesmal erschwerte ihr eine tückische Erkältung den Einstand. „Man muss froh sein, dass sie überhaupt dabei ist. Vom 23. Dezember an war sie außer Gefecht. Sie reiste ohne weiteres Training zum Tourstart nach Lenzerheide. Dafür kämpft sie sehr stark“, sagt Heimtrainer Dotzler.

    Deutsche Langläufer fahren bei der Tour de Ski meist hinterher

    Für Lichtblicke haben zwei seiner weiteren Schützlinge gesorgt. Hanna Kolb (SC Buchenberg) und Sebastian Eisenlauer (SC Sonthofen) wurden beim Freistilsprint zum Auftakt jeweils Neunte. Beim heutigen Sprint hoffen sie vor heimischem Publikum, das Finale der besten Acht zu erreichen. Bei den Rennen tags darauf über 10 bzw. 15 Kilometer dürfte sich dagegen wieder alles um die Norweger drehen.

    Meisterlich fühlen dürfen sich indes die Organisatoren in Oberstdorf, die mit einem enormen Aufwand trotz Schneemangels eine 1,8 km lange Strecke präpariert haben. Von Andreas Schlütter, dem Sportlichen Leiter der DSV-Langläufer, bekamen sie ein großes Lob dafür, dass sie sich „seit Tagen unermüdlich für optimale Bedingungen einsetzen“.

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