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Deutschland - Schweden: "Das wird ein hartes, kompliziertes Spiel - für die und für uns"

Deutschland - Schweden

"Das wird ein hartes, kompliziertes Spiel - für die und für uns"

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     Der schwedische Nationalspieler Emil Forsberg beantwortet Fragen der Journalisten. Schweden ist am Samstag der kommende Gruppengegner von Weltmeister Deutschland.
    Der schwedische Nationalspieler Emil Forsberg beantwortet Fragen der Journalisten. Schweden ist am Samstag der kommende Gruppengegner von Weltmeister Deutschland. Foto: Joel Marklund, dpa

    Die Midsommar-Feier auf traditionelle Art fällt für Schwedens Nationalspieler in diesem Jahr aus. Schließlich wollen Emil Forsberg und seine Kollegen am Samstagabend nach dem Spiel gegen Deutschland einen Grund zum Feiern haben und möglichst schon den Einzug ins Achtelfinale der Fußball-WM bejubeln. Hering, Schnaps und Bier am Abend zuvor und reichlich Erdbeeren mit Sahne als Dessert sind da keine gute Idee. "Vielleicht trinke ich ein alkoholfreies", scherzte Albin Ekdal vom Hamburger SV. 

    Denn trotz aller Zuversicht nach dem 1:0 beim Auftakt gegen Südkorea und den Turbulenzen im deutschen Team sind sich die Profis um Bundesliga-Legionär Forsberg der Situation vollkommen bewusst: "Das wird ein hartes, kompliziertes Spiel - für die und für uns", sagte der Flügelspieler von RB Leipzig.

    Zumal Schweden unerwartet Probleme in der Vorbereitung bekam. Filip Helander, Pontus Jansson und Marcus Rohdén mussten wegen Bauchschmerzen auf den Flug nach Sotschi verzichten und verpassten das Abschlusstraining. "Wir glauben noch daran, dass sie nachkommen werden", sagte Trainer Janne Andersson am Freitag. Auch Isaac Kiese Thelin fehlte bei der Einheit im Fischt-Stadion. Der Stürmer hatte das Training am Donnerstag wegen Schmerzen im Knöchel abgebrochen.

    Forsberg erwartet nach der deutschen Problem-Woche einen hoch motivierten Gegner - aber auch einen der offenkundig zweifelt. "Der Moment ist gut jetzt, sie haben gerade verloren. Aber sie werden gegen uns mit einer anderen Mentalität spielen. Wir werden gegen uns ein anderes Deutschland sehen, da bin ich mir sicher", prognostizierte Forsberg. "Wir spielen gegen den Weltmeister. So einfach ist es nicht. Wir müssen vorbereitet sein: Die kommen mit voller Power", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

    Schweden hat das 1:0 gegen Südkorea zum Auftakt eine bis auf die kurzfristigen Krankheitsfälle ruhige Trainingswoche ohne große Aufregung beschert. Nicht mal von Zlatan Ibrahimovic, mit seinen Kommentaren und Provokationen zuvor monatelang der nervende Soundtrack, gab es schlagzeilenverdächtige Zitate.

    Und selbst das Dauerthema der fehlenden Torgefahr wurde in den vergangenen Tagen deutlich unaufgeregter besprochen als noch vor dem Start. "Am Ende ist das Wichtigste, dass wir gewinnen. Und wir haben gewonnen", sagte Forsberg dazu.

    Die euphorischen Kommentare unmittelbar nach dem Sieg beim WM-Comeback (Schweden war zuletzt 2006 in Deutschland qualifiziert) wurden dennoch schnell abgelöst von Verweisen auf den großen Respekt vor dem Weltmeister. "Wenn Deutschland gegen Schweden spielt, ist Deutschland der Favorit. Da spielt es keine Rolle, ob sie gegen Mexiko verloren und wir gegen Südkorea gewonnen haben", sagte Viktor Claesson, der in Russland beim FK Krasnodar spielt, nach Meinung vieler Experten aber das Zeug hat für die großen europäischen Ligen.

    Auch Torwart Robin Olsen verweigerte jegliche Form von Überheblichkeit vor dem Anpfiff. "Die sind eine große Gefahr. Die sind Weltmeister", betonte der als Liverpool-Neuzugang gehandelte Schlussmann. "Wir reden hier über ein Spiel. Sie haben ein Spiel verloren. Das kann jedem passieren."

    Schweden wird also wie schon in der WM-Qualifikation gegen die Niederlande oder Frankreich und in den Playoffs gegen Italien versuchen, über die stabile Defensive in der Partie zu bleiben. Und dann clever zu sein. "Es ist wichtig, was wir mit dem Ball machen, wenn wir ihn haben. So oft werden wir ihn nicht haben", sagte Forsberg.

    Seit Ibrahimovics Rücktritt nach der EM 2016 ist der Flügelspieler von RB Leipzig die Nummer Zehn der Schweden. An ein weiteres Torfestival wie noch mit dem Superstar beim 4:4 in Berlin 2012 oder beim bislang letzten Aufeinandertreffen, dem deutschen 5:3 ein Jahr darauf, glaubt Forsberg nicht. "Wir lassen nicht mehr viele Chancen zu. Ich hoffe, wir können lange ein 0:0 halten und dann ein Tor schießen", sagte er. "Wir müssen daran glauben, dass wir es schaffen können. So wie gegen die Niederlande,Frankreich oder Italien." Danach gäbe es dann bestimmt eine Feier. Vielleicht sogar mit Hering, Erdbeeren, Schnaps und Bier.  (dpa)

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