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FC Bayern: Der FC Bayern besticht mit Ballbesitz - dem Bundestrainer zum Trotz

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Der FC Bayern besticht mit Ballbesitz - dem Bundestrainer zum Trotz

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    Acht Stuttgarter befinden sich am und um den Strafraum, dazu noch Ron-Robert Zieler im Tor. Leon Goretzka findet trotzdem die Lücke.
    Acht Stuttgarter befinden sich am und um den Strafraum, dazu noch Ron-Robert Zieler im Tor. Leon Goretzka findet trotzdem die Lücke. Foto: Imago

    Ballbesitzfußball. Für Stammtische zum Sammelbegriff verkommenes Wort, das alle fehlerhaften Tendenzen des deutschen Fußballs beschreibt. Jenen Ballbesitzfußball hat ja nach zweimonatiger Analyse auch Joachim Löw als Hauptursache für das frühe WM-Aus gemacht. Zu viel Ballgeschiebe, keine Bewegung, es findet sich keine raffinierte Zuspitzung in der Nähe des Tores. Die Nationalmannschaft möchte sich davon freimachen. Wie zum Trotz zeigt daraufhin der FC Bayern, wie schön und zielführend es eben auch sein kann, den Ball zu besitzen.

    Der FC Bayern zeigte: Den Ball zu wollen - das kann gutgehen

    Die Münchner lieferten am Samstagabend in Stuttgart den Beweis, dass es kein Nachteil sein muss, den Ball ins Zentrum des eigenen Wirkens zu stellen. Trainer Niko Kovac blickte nach dem 3:0 gegen die Schwaben zufrieden auf die Partie, „So kann man weitermachen. Ich hoffe, dass wir das in Zukunft genauso machen wie heute.“ Sollten die Münchner tatsächlich so weitermachen, könnte das Meisterschaftsrennen ähnlich spannend werden wie in den vergangenen Spielzeiten. Für Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke besteht daran kein Zweifel. „Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass es klar ist, dass sie Meister werden. Und zwar nicht nur in dieser Saison, sondern auch in der nächsten und übernächsten.“

    Die Münchner untermauerten dieses Szenario mit einer Spielfreude und Raumaufteilung, die an die Auftritte unter Pep Guardiola erinnerten. Die Treffer von Leon Goretzka (37.), Robert Lewandowski (62.) und Thomas Müller (76.) spiegelten nur unzureichend die Überlegenheit wider. Am Ende standen 12:0 Ecken und die Stuttgarter hatten nicht einen Schuss auf das Tor von Manuel Neuer zu verzeichnen.

    Der VfB lief den Kombinationen der Kovac-Truppe hinterher

    Die Schwaben waren mit einer sturen Abwehrhaltung in das Spiel gegangen. Allerdings wollten sie die Münchner zumindest an der Mittellinie in Empfang nehmen, um dann die Chance auf den ein oder anderen Konter zu haben. Letztlich versammelten sie sich aber 30 Meter vor dem Tor – um dann den Kombinationen hinterherzulaufen. „Die waren alle fokussiert, die haben ja kaum Fehler gemacht. Sie haben Spieltempo und Wucht an den Tag gelegt, das war schon beeindruckend“, fasste Reschke die 90 Minuten zusammen.

    Spätestens Goretzkas Treffer machte den Plan von Stuttgart-Trainer Tayfun Korkut zunichte, einen Punkt zu ergattern. Es wäre ein Zähler gewesen, den der VfB gut hätte gebrauchen können. Von der Euphorie der vergangenen Saison ist wenig geblieben. Dem überraschenden Aus gegen Stuttgart in der ersten Pokalrunde folgte vergangene Woche ein 0:1 beim FSV Mainz zum Liga-Auftakt. Und nun Länderspielpause. „Die kommt definitiv nicht zum richtigen Zeitpunkt. Es ist eine grauenhaft lange Zeit bis zum nächsten Spiel“, so Reschke. Für die deutsche Nationalmannschaft steht die nächste Partie am Donnerstag an. Löw beobachtete die Münchner Delegation am Samstag im Stadion. Er sah, wie sie Ball und Gegner laufen ließen und dürfte sich fragen, ob die Abkehr vom alten Konzept wirklich notwendig ist.

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