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Biathlon: Der ewige Ole

Biathlon

Der ewige Ole

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    Der ewige Ole
    Der ewige Ole

    Norwegens Volksheld Ole Einar Bjørndalen steht unter Druck. „Er bekommt keinen Freifahrtschein zu Olympia“, hat Biathlon-Sportchef Per Arne Botnan angekündigt. „Er muss sich qualifizieren wie alle anderen.“ In Tirol hatte Bjørndalen die erste seiner 20 WM-Goldmedaillen geholt: vor 19 Jahren, 1998 ebenfalls mit der Staffel. Die ohne den viermaligen Olympiasieger und elfmaligen Weltmeister Emil Hegle Svendsen und ohne die bislang den Weltcup-Zirkus dominierenden Brüder Tarjei (ein Sieg) und Johannes Thingnes Bø (drei Siege) angetretenen Norweger setzten sich im ersten Staffel-Wettbewerb des Olympia-Winters überlegen vor Deutschland durch.

    Startläufer Bjørndalen durfte endlich wieder jubeln. Der achtmalige Olympiasieger wies den Norwegern mit seiner Erfahrung den Weg. Der Rekord-Olympiasieger ist zudem sicher, bis zu den Winterspielen in Südkorea in Form zu kommen. „Es ist noch lange hin bis Olympia, und ich habe viel Zeit.“

    Besser läuft es bei Bjørndalens Ehefrau Darja Domratschewa. Die Weißrussin wurde Dritte in der Verfolgung und gewann zuvor den Sprint. Es war der erste Weltcup-Sieg der 31-Jährigen nach der Geburt von Töchterchen Xenia. Die dreimalige Olympiasiegerin ist nach ihrem Baby-Comeback Anfang 2017 auf dem Weg zu alter Stärke. Schon vor zehn Monaten hatte Domratschewa aufgetrumpft. Nur vier Monate nach der Geburt der gemeinsamen Tochter hatte sie bei der WM Silber in der Verfolgung hinter Laura Dahlmeier geholt.

    Bjørndalens Ehefrau hatte vor der Entbindung mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber zu kämpfen. „Es war nie ein Gedanke, während meiner Krankheit und meiner Schwangerschaft mit Biathlon aufzuhören“, sagte sie. „Dazu liebe ich diesen Sport zu sehr. Es war mein Ziel zurückzukommen.“

    Mit ihrem Ehemann bereitet sich Domratschewa auf Olympia vor – und zwar professionell. Auf dem 1,5 Millionen-Euro teuren Truck mit Küche, Esszimmer, Dusche, Betten, Fitnessstudio und Laufband prangt auf der einen Seite das Foto Bjørndalens und auf der anderen jenes von Domratschewa, die seit ihren drei Olympiasiegen in Sotschi 2014 eine weißrussische Nationalheldin ist. Die im Oktober 2016 geborene Tochter ist samt Kindermädchen bei Weltcup-Rennen immer dabei. „Wir sind gelassener“, sagt Bjørndalen. „Wenn das Baby zu früh aufwacht, dann muss man einfach aufstehen.“ Vielleicht hilft dem Perfektionisten, diese Gelassenheit auch im Kampf um die siebte Olympia-Teilnahme. (dpa)

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