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Radsport
07.05.2019

Dominik Nerz war Deutschlands größtes Talent - bis er abstürzte

Immer wieder stürzte Dominik Nerz – und ignorierte die Folgen.
Foto: Witters

Dominik Nerz war Deutschlands größtes Talent. Dafür quälte er seinen Körper jeden Tag. Das Protokoll einer Karriere, an deren Ende ein bitteres Fazit steht.

Kapitel III trägt den Titel: Lektionen in Schmerz. Blut fließt, Knochen brechen. Der einstige belgische Radprofi Johan Museeuw fand nahezu poetische Worte für das, was für die Fahrer Teil des Berufs ist. „Stürzen gehört zum Radsport wie das Weinen zur Liebe.“ Die meisten stehen auf, setzen sich zurück aufs Rad und fahren weiter. Auch mit gebrochener Kniescheibe oder gesprengtem Schultereckgelenk. Egal, ob der Kopf hart auf den Asphalt geschlagen ist.

Dominik Nerz galt als Deutschlands größtes Radsport-Talent

Radfahrer sind leidensfähig. Das wird klar, wer das Buch von Michael Ostermann liest. Hart zu sich selbst. Manchmal zu hart. Der Autor erzählt die Geschichte von Dominik Nerz. Er galt als Deutschlands größtes Talent. Einer für die Tour de France. Jenes Rennen, das über allen anderen steht. Nerz hatte, was es braucht, um dieses dreiwöchige Martyrium erfolgreich zu überstehen. Trotzdem scheiterte er. An sich selbst. Aber auch an einem System, das Unmenschliches verlangt und die Menschlichkeit vergessen hat.

Ostermann hat die Geschichte des Sportlers aus Wangen im Allgäu aufwendig recherchiert. Er sprach mit Trainern, Eltern, Wegbegleitern. Und er unterhielt sich viele Stunden lang mit Nerz selbst. Herausgekommen ist ein beeindruckendes Buch über den Hochleistungssport und was der aus einem seiner Protagonisten gemacht hat.

Deutschland Radsport-Talent Dominik Nerz erhält die Diagnose Magersucht

Nerz soll bei der Tour de France unter die besten Zehn fahren. Für dieses Ziel verpflichtet ihn 2015 das aufstrebende Team Bora-hansgrohe. Nerz hatte Potenzial. Zweimal fuhr er bei der Vuelta a Espana unter die Top 20, seine erste Tour de France beendete er 2012 gleich auf Platz 47.

Der Preis, den er dafür zahlt, ist hoch. Immer wieder stürzt Nerz und erleidet mehrere Gehirnerschütterungen. Er fährt trotzdem weiter, weil er Angst hat, eine Trainingspause könne sich negativ auf seine Leistung auswirken. Dazu kommt, dass er seinen Körper immer weiter aushungert, um leichter zu werden. Nerz will so die schweren Bergetappen besser überstehen. Er will den riesigen Erwartungen mit aller Macht genügen. Bald ist er nur noch Haut und Knochen. Als die Diagnose Magersucht lautet, ist es längst zu spät. Keiner in seinem Team weiß, wie man mit der Situation umgehen soll. Für diese Krankheit gibt es keinen Experten, keine Hilfe. Jeder verlässt sich auf den anderen. Jeder schaut weg.

Und Nerz macht einfach weiter. Schindet seinen Körper. Schmerzmittel sind treue Begleiter. In einigen Radteams liegen die Tabletten wie Smarties in Schüsseln herum. Nur gedopt habe er nie, sagt Nerz. Diese letzte rote Linie will er nicht überschritten haben.

Dominik Nerz zieht sich nach einem Sturz schwere Wunden und Prellungen zu

Der Anfang vom Ende ist ein schwerer Sturz auf der siebten Etappe der Dauphiné-Rundfahrt 2015. In einem Tunnel kommt Nerz zu Fall und zieht sich großflächige Schürfwunden am Rücken, am linken Arm und an der Hüfte zu. Mit der Pinzette pflücken die Krankenschwestern einzelne Steinchen aus dem offenen Fleisch. Sein Schädel brummt. Ihm ist schwindelig. Im Krankenhaus verschweigt er das.

Wenige Wochen später beginnt die Tour de France. Nerz ist Kapitän des Teams Bora-hansgrohe. Auf der dritten Etappe wird er erneut in einen Massensturz verwickelt. Nerz hat am ganzen Körper Prellungen und Wunden, eine Rippe ist angebrochen. Trotzdem steigt er wieder aufs Rad und kämpft sich bis zur elften Etappe durch. Dann gibt er auf.

Im Herbst 2016 beendet Nerz seine Karriere. Auslöser ist Bernd Wolfahrt, der leitende Olympiaarzt. Er untersucht Nerz und sagt: „Sie werden Ihren Körper, wenn Sie das so weiter betreiben, nachhaltig schädigen. Ich rate Ihnen aufzuhören.“

Ostermann zieht ein bitteres Fazit: Am Ende ist Dominik Nerz vom System Leistungssport als untauglich ausgespuckt worden, physisch und psychisch kaputt.

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